wir hatten auch einmal ein Wunderkind. Boris. Mit 17 gewann er Wimbledon. Für mich war es zu früh, um unsterblich zu werden.

Ich hoffe, dass Lamine Yamal den Hype um ihn übersteht.

Er ist noch 16, er hat eine Zahnspange im Mund. Er hat im Trainingslager seinen Realschulabschluss abgeschlossen. Er hat keine Freundin, keinen Führerschein. Seine Mutter, die bei McDonalds arbeitete, fuhr ihn zum Training.

Er hat das Wundertor geschossen, aus 33 Metern. Er hat den besten Abwehrspieler der Franzosen ausgespielt, mit zwei Körpertäuschungen und dann einfach abgeschlossen. Der Ball nahm eine Kurve – sie muss von seinem Fuß bestimmt gewesen sein. Der Ball neigte sich wie eine Banane. Die Fußballwelt verfiel in Entzücken.

Zur selben Zeit taucht ein Foto auf. Messi, der größte Fußballer badet den kleinen Lamine. Es war eine Charity-Veranstaltung von Barcelona.

Was für ein Kitsch. Was für ein Zufall, was für eine Taufe. Ich hoffe, dass aus dem Wunderkind ein Wundermann wird. Er ist ein Kind-König. Er lacht. Er sagt, er habe sich beim Schuss nichts gedacht.

Wie schön ist es, wie schön ist die glückliche Jugend ...

Herzlichst,

Ihr F. J. Wagner