Neues Bildungsprogramm im Norden: Millionen für Kinder an Schulen

Schüler an einer Grundschule lernen Wörter mit „Sp“

Schüler an einer Grundschule lernen Wörter mit „Sp“

Foto: Sebastian Gollnow/dpa

In Deutschland entscheidet zu oft die Herkunft über Erfolg und Misserfolg in der Schule!

Beispiel: Zuletzt belegte die Analyse „Bildung in Deutschland“ des renommierten Leibniz-Instituts für Bildungsforschung erneut, was Experten seit Jahren predigen: Kinder sogenannter „bildungsferner Haushalte“ haben es beim Lernen schwerer.

Dem wirkt der Norden jetzt mit dem millionenschweren „Startchancen-Programm“ entgegen!

Schleswig-Holsteins Schulministerin Karin Prien (59, CDU): „Wir haben mit dem Startchancenprogramm das größte Bund-Länder-Bildungsprogramm der Geschichte in Deutschland“

CDU-Vize Karin Prien (59, CDU) ist seit 2017 Schulministerin in Schleswig-Holstein

CDU-Vize Karin Prien (59, CDU) ist seit 2017 Schulministerin in Schleswig-Holstein

Foto: Christian Charisius/dpa

Dabei steht für bis zu 135 Schulen mit „besonderen Herausforderungen“ nun extra Geld über zehn Jahre zur Verfügung. Damit könnten mehr Lehrer, Erzieher oder Pädagogen beschäftigt werden.

Mehr Personal ist dringend geboten. Denn Fakt ist: Haben Eltern keinen Schulabschluss, sind deren Kinder stark gefährdet, ebenso schlecht ausgebildet zu werden!

Grundlage für Schulen, um von der Finanzspritze zu profitieren, ist ein neuer „Sozialindex“, den die Ruhr Universität Bochum im Auftrag des Ministeriums erstellt hat. So könnten laut Prien 13 Prozent der Schüler in Schleswig-Holstein profitieren.

Das Programm beinhaltet für Bau- und Ausstattung jährlich je zwölf Millionen Euro vom Bund und den Kommunen. Zusätzlich 10,5 Millionen Euro von Bund und Land gehen in ein „Chancenbudget“, dieselbe Summe steht für zusätzliches Personal für Lehrstätten in Schleswig-Holstein bereit.

Bundesweit sind jährlich zwei Milliarden Euro für zunächst gut 2000 und später bis zu 4000 Schulen vorgesehen.

Prien: „Es geht um mehr Bildungsgerechtigkeit, im Kern geht es um die Entkoppelung von Bildungserfolg und Herkunft.“

Wichtigste Ziele: Kinder und Jugendliche fitter in Mathe und Deutsch zu machen, um ein Mindestmaß an Grundfähigkeiten für die Arbeitswelt zu schaffen.

Die Zahl von Schülern mit Migrationshintergrund steigt in Deutschland stetig

Die Zahl von Schülern mit Migrationshintergrund steigt in Deutschland stetig

Foto: picture alliance / dpa

Konkret wird Carsten Haack, Schulleiter an einer Gemeinschaftsschule in Kiel: „Migration und Armut sind die beiden Punkte, die unser Leben an der Schule sehr prägen.“

Er erzählt, 85 Prozent der Kinder sprächen zu Hause nicht Deutsch, 60 Prozent kämen aus Familien, die staatliche Transferleistungen erhalten.

Seine Schule erhält 386 000 Euro jährlich. Mit dem Geld wurde zusätzliches Personal eingestellt und ein Unterstützungssystem aufgebaut. Kein Kind werde mehr aus dem Blick verloren.

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