Irre fürsorglich: Leipzig stellt zur EM politisch korrekte Benimm-Regeln auf

Leipzig ist „Host-City“

Leipzig ist „Host-City“

Foto: IMAGO/EHL Media

Woke-Wahnsinn in Leipzig. Die Stadt ist EM-Gastgeber dreier Gruppenspiele und eines Achtelfinales und nimmt die Fans dabei mit einem „Verhaltenskodex“ besonders fürsorglich ans Händchen.

Auf der Internetseite Leipzigs heißt es zum Fußball-Event: „Die Stadt versteht sich als eine weltoffene und diverse Stadt. Das bedeutet: Alle Menschen sollen gleichberechtigt und mit Freude an den Veranstaltungen teilnehmen können“. So weit, so einleuchtend.

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Quelle: Instagram @knolldoll

ALLERDINGS: Bei der Stadt traut man offenbar dem gesunden Menschenverstand der Fans so wenig, dass vorsorglich offizielle Benimm-Regeln aufgestellt wurden. Bedeutet: In zehn Punkten schreibt die Stadt mit viel „bitte“ vor, wie sich Fans denn bitte zu verhalten hätten.

▶︎ Man wolle keine Form von „körperlicher oder sprachlicher Gewalt“, heißt es da. Und dann der Super-Ratschlag: „Versuche Konflikte durch Gespräche zu lösen.“

Fans sollten „bitte bedenken, dass auch Sprüche, Witze oder Lieder über Personengruppen diskriminierend und verletzend“ sein können. Die Stadt bittet, darauf zu verzichten. Stattdessen gebe es „großartige Sprüche, Witze und Lieder, über die alle gemeinsam lachen können“. Beispiele, worüber man in Leipzig lachen darf, fehlen allerdings.

Wichtig auch: Sich vergewissern, dass der Mensch gegenüber auch wirklich mit einem „in Kontakt treten“ möchte. Und wie soll das gehen? „Am besten, indem Du die Person fragst“.

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung

Foto: Uwe Köhn

Unter dem fünften Punkt heißt es: „Es gibt Menschen, denen Du ihr Geschlecht nicht ansiehst.“ Gibt die Person ein „für Dich unerwartetes Geschlecht“ an, bittet die Stadt den Fan, die Person mit ihrem Wunsch-Geschlecht oder ihrem Namen anzusprechen.

Vorsicht bei der Kleiderwahl! So sollen Fans „sensibel bezüglich kultureller Aneignung“ sein, wenn sie Elemente einer anderen Kultur übernehmen, die Diskriminierung ausgesetzt seien. Sehr gefährlich: „Traditionelle Kleidung, Afroperücken, kultureller Schmuck und Symbole“.

Fällt nicht unter kulturelle Aneignung: schottische Fans im Schottenrock am Freitag in München

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Foto: WITTERS

Und wer es bisher nicht wusste: „Bestimmte Substanzen, beispielsweise Alkohol, können die Wahrnehmung der eigenen und der Grenzen Anderer verschieben“. Deshalb bittet die Stadt freundlichst, auf einen „verantwortungsvollen Konsum“ zu achten.

Bei gleicher Gelegenheit dann „bitte“ auch die Menschen neben einem im Blick haben. Fragen für den Selbsttest: „Wie viel Platz nimmst du ein? Können die Menschen hinter dir etwas sehen?“

(Rechtschreibung in den Zitaten wurde aus dem Originaltext übernommen.)

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