Günther und Tschentscher erwarten Preissteigerung: Kostet das Deutschlandticket bald 69 Euro?

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (59, SPD, li.) und Schleswig-Holstein-MP Daniel Günther (50, CDU)

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (59, SPD, li.) und Schleswig-Holstein-MP Daniel Günther (50, CDU)

Foto: Markus Scholz/dpa

Wie teuer wird das Deutschlandticket ab 2025?

Oliver Krischer (54, Grüne), Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz aus NRW, hatte am Montag eine Preissteigerung für das kommende Jahr angekündigt. Aktuell kostet der Fahrschein, der bundesweit im Nahverkehr in allen Regionalzügen, Bussen oder Straßenbahnen genutzt werden kann, 49 Euro.

Die Regierungschefs aus Schleswig-Holstein und Hamburg trafen sich heute zur turnusmäßigen gemeinsamen Kabinettssitzung der Nord-Bundesländer im Rathaus – und rechneten bei einem Gespräch im Anschluss mit einem deutlichen Aufschlag!

Ministerpräsident Daniel Günther (50, CDU) sagte, ein Abgabepreis zwischen 59 und 69 Euro sei „die Größenordnung, in der wir uns bewegen. Das halte ich nicht für unrealistisch.“

Die Zahlen hatte zuvor CDU-Landtagsfraktionschef Tobias Koch (50) ins Spiel gebracht.

Rund 11 Mio. Menschen nutzen bundesweit das Deutschlandticket

Rund 11 Mio. Menschen nutzen bundesweit das Deutschlandticket

Foto: Marcus Brandt/dpa

Und traf dabei wohl ins Schwarze. Denn Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (59, SPD) ergänzte: „Ich möchte keine Zahl sagen. Aber das ist die Größenordnung, über die man nachdenken muss. Die Finanzierungen des öffentlichen Nahverkehrs dürfen nicht zu stark darunter leiden.“

Was der Bürgermeister meint: Ein staatlich subventioniertes Ticket ist toll – hilft aber nichts, wenn stattdessen bei Verbindungen gespart werden muss.

So sieht es auch Günther: „Wir haben ein Interesse daran, dass der Preis so gestaltet wird, dass wir den ÖPNV in unserem Flächenland in Frequenz und Taktung aufrechterhalten können.“

Das 49-Euro-Ticket sei für viele Menschen ein Riesen-Gewinn. Jedoch sorgte die mangelnde Anpassung von Regionalisierungsmitteln aus dem Bund dafür, dass z.B. in Schleswig-Holstein 52 Millionen Euro jährlich zugeschossen werden müssten.

Günther: „Das steht uns dann für den Ausbau des ÖPNV nicht zur Verfügung. Daher halte ich es für richtig, dass der Preis nicht bleibt, wie er ist. Eine Erhöhung ist richtig.“

Man könne keinem Menschen erklären, dass die Subventionierung des Tickets am Ende wichtiger sei als die Taktung – und Pendlerströme im Norden nicht mehr gesteuert werden könnten.

Immerhin: Laut Krischer soll der Preis von 49 Euro zumindest für das laufende Jahr stabil bleiben.

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