Mit Gratis-Karten für die EM: Diese Politiker waren am häufigsten im Stadion

„Gleich geht es los. Das Fanteam No1 ist schon klatschbereit“, schrieb Gesundheitsminister Karl Lauterbach (l.) auf Twitter zu diesem Selfie mit Kanzler Olaf Scholz und Innenministerin Nancy Faeser vor dem Spanien-Viertelfinale

„Gleich geht es los. Das Fanteam No1 ist schon klatschbereit“, schrieb Gesundheitsminister Karl Lauterbach (l.) auf Twitter zu diesem Selfie mit Kanzler Olaf Scholz und Innenministerin Nancy Faeser vor dem Spanien-Viertelfinale

Foto: Karl Lauterbach/X

Politiker im Fußballfieber! Auch unsere Minister genossen die EM, gingen oft ins Stadion, sahen die Spiele von den besten Plätzen aus.

Zugute kam ihnen dabei, wie leicht sie an Karten kamen: Die Uefa hat Mitgliedern der Bundesregierung und Vertretern des Bundestags für jedes Spiel gratis Ehrenkarten zur Verfügung gestellt. Grund: Sie sollen die Bundesregierung bei den Spielen repräsentieren.

Jubel auf der Regierungs-Tribüne beim zwischenzeitlichen Ausgleich gegen Spanien. Den Kanzler (r.) hat Lauterbach abgeschnitten. Neben ihm im pinken Deutschland-Trikot: Kanzler-Gattin Britta Ernst (63)

Jubel auf der Regierungs-Tribüne beim zwischenzeitlichen Ausgleich gegen Spanien. Den Kanzler (r.) hat Lauterbach abgeschnitten. Neben ihm im pinken Deutschland-Trikot: Kanzler-Gattin Britta Ernst (63)

Foto: Karl Lauterbach/X

Einer tat sich als besonderer Fußball-Enthusiast hervor: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (61, SPD). Er war gefühlt bei jedem Spiel, kommentierte in den sozialen Medien Zwischenstände und Ergebnisse, postete Selfies von sich und Ministerkollegen. So oft, dass ihm fehlendes politisches Gespür vorgeworfen wurde.

Zu viele Fußball-Selfies? Zu viele Spiele? Kritiker attestieren Lauterbach fehlendes politisches Gespür

Zu viele Fußball-Selfies? Zu viele Spiele? Kritiker attestieren Lauterbach fehlendes politisches Gespür

Foto: Karl Lauterbach/X

SPD führt deutlich in der EM-Spiele-Rangliste

▶︎ In Wahrheit war Lauterbach bislang fünfmal im Stadion: bei zwei deutschen Vorrundenspielen, beim Achtelfinale gegen Dänemark (2:0), beim Viertelfinale Deutschland gegen Spanien (1:2 n.V.) und beim nicht-deutschen Halbfinale Spanien gegen Frankreich (2:1).

▶︎ Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) sah vier Spiele (zwei Vorrundenspiele sowie das Achtel- und Viertelfinale mit deutscher Beteiligung). Er kann sich stärker als Lauterbach darauf berufen, nicht nur zum Spaß im Stadion zu sein, sondern die Bundesregierung zu repräsentieren.

▶︎ Das Gleiche gilt für Bundesinnenministerin Nancy Faeser (53, SPD): Sie ist auch Sportministerin, hat also neben dem Spaß auch eine dienstliche Funktion im Stadion. Sie war bislang bei sieben Spielen – so viel wie kein anderes Regierungsmitglied.

Hatten trotz Niederlage gegen Spanien offensichtlich viel Spaß gehabt: die SPD-Minister Lauterbach und Faeser

Hatten trotz Niederlage gegen Spanien offensichtlich viel Spaß gehabt: die SPD-Minister Lauterbach und Faeser

Foto: Karl Lauterbach/X

▶︎ Viel Spaß am Fußball scheint auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (56, SPD) zu haben: Sie war bei fünf Spielen live dabei.

Damit ist klar: SPD-Spitzenpolitiker waren am häufigsten im Stadion. Hinzu kommt Verteidigungsminister Boris Pistorius (64), der ein Spiel besuchte.

Beim Dänemark-Spiel in Dortmund mit Außenministerin Annalena Baerbock

Beim Dänemark-Spiel in Dortmund mit Außenministerin Annalena Baerbock

Foto: Karl Lauterbach/X

Nicht mitgezählt ist hingegen Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (51, SPD): Er war beim Deutschlandspiel gegen Ungarn nicht als Tribünenzuschauer da, sondern als ehrenamtlicher Mitarbeiter („Volunteer“).

▶︎ Die Fußball-Bilanz der Grünen-Minister: Außenministerin Annalena Baerbock (43) war bei drei Spielen, genau wie Familienministerin Lisa Paus. Wirtschaftsminister Robert Habeck (54) bei einem Spiel (dem zweiten Halbfinale am Mittwoch). Umweltministerin Steffi Lemke (56) verzichtete bislang auf das Fußball-Privileg der Minister.

▶︎ Unter den FDP-Ministern sind mehrere Fußball-Muffel: Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (56) war bei zwei, Finanzminister Christian Lindner (45) bei einem Spiel. Verkehrsminister Volker Wissing (54) und Justizminister Marco Buschmann (46) bei gar keinem Spiel.

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