Stellvertreterin von Ministerpräsident Günther: Neuer Top-Job für Grünen-Shootingstar Aminata Touré
Dieser Aufstieg ist geradezu kometenhaft. Grünen-Shootingstar Aminata Touré (31) wird nach BILD-Informationen Vize-Ministerpräsidentin in Schleswig-Holstein und als solche künftig Daniel Günther (50, CDU) vertreten. Ein Karrieresprung ohnegleichen!
▶︎ Erst 2017 war Touré mit 24 Jahren als einfache Abgeordnete in den Kieler Landtag eingezogen, wurde 2019 mit gerade mal 26 Jahren Vize-Landtagspräsidentin in Schleswig-Holstein.
▶︎ Von dort schaffte Touré den Sprung ins Ministeramt, wurde 2022 als führender Kopf der neuen schwarz-grünen Koalition als Sozialministerin vereidigt – die erste Afrodeutsche in einem solchen Amt. Sie wird nun auch die erste schwarze Vize-Ministerpräsidentin sein.
Tourés Zitat damals: „Ich habe Respekt vor der Aufgabe, aber total Bock drauf. Ich hoffe, ich kann Türen öffnen für andere Menschen mit Migrationsgeschichte.“
Die Grüne gilt als schillernde Figur. 2022 zierte sie als Covergirl die deutsche „Vogue“. Feiern kann sie auch: Bei ihrem 30. Geburtstag rückte wegen lauter Partygäste in Kiel sogar die Polizei an. Auch innenpolitisch tat sie sich hervor, etwa mit ihrer Forderung nach dem Einsatz von Fußfesseln für Straftäter. Ihre Arbeit sorgte allerdings zeitweise für heftige Kritik („Desaster“).
Kratzer am Image, die Tourés Aufstieg nicht stoppten. Die Ministerin, deren Eltern aus Mali stammen und die in einem Flüchtlingsheim in Neumünster geboren wurde, hat weiter kräftig Zug nach oben, erhält innerhalb der Grünen mit dem neuen Top-Job auch bundespolitisch zusätzliches Gewicht.
Frei wurde die neue Position an der Förde durch den Abgang von Parteifreundin Monika Heinold (65, Grüne), die zur Sommerpause in den Ruhestand geht.
Heinold hatte am Montag zunächst ihren Rückzug als schleswig-holsteinische Finanzministerin verkündet, damit ist für sie auch als Vize-Ministerpräsidentin Schluss.
Touré ist als Sozialministerin bisher u. a. verantwortlich für Kitas, Migration und Pflege.
Über ihr Karriereende sagte Heinold zu BILD: „Das Finanzministerium war für mich immer ein Gestaltungsministerium. Ich habe mich mitverantwortlich für den Zusammenhalt in der Gesellschaft gesehen – und nicht als Erbsenzählerin, die finanzpolitische Tabellen frisst.“
Was kommt jetzt? Heinold lacht: „Ich habe den Plan, keinen Plan zu haben. Ich kann mit gutem Gewissen in eine neue Phase starten.“
Ministerpräsident Günther verliert somit eine stets verlässliche Partnerin. Das Zusammenspiel mit Touré kennt er immerhin bereits aus dem Kabinett.
Auf Heinold folgt Schneider
Auf Heinold soll als Finanzministerin Silke Schneider (57, Grüne) folgen. Sie war von 2017 bis 2020 bereits Heinolds Staatssekretärin. Zuvor arbeitete sie unter Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (54, Grüne), der von 2012 bis 2018 Landwirtschaftsminister an der Förde war, ebenfalls als Staatssekretärin. Auch sie ist für Günther also keine Unbekannte.
Schneider ist seit dem 1. Januar 2021 Richterin am Landesverfassungsgericht Schleswig-Holstein.