Abgewatscht und ignoriert: Das Höcke-Fiasko vom AfD-Parteitag

Trat aus dem Schatten – und war schnell wieder weg: AfD-Faschist Björn Höcke (52) auf dem Parteitag in Essen

Trat aus dem Schatten – und war schnell wieder weg: AfD-Faschist Björn Höcke (52) auf dem Parteitag in Essen

Foto: Christian Knieps

Er kam, sprach und fing sich eine. Und noch eine …

Er war der heimliche Geist des AfD-Parteitages in Essen – allgegenwärtig, aber unsichtbar: Partei-Faschist Björn Höcke (52) aus Thüringen. Keine Rede, kein öffentlicher Auftritt am Samstag. Erst als es am Sonntagmittag um die Wahl der obersten Parteirichters ging, trat er in Erscheinung. Da schlug er gegen moderate Alt-Richter eine eigene Kandidatin, Anna Leonore Labitzke-Rathert, vor. Und scheiterte. Krachend!

Durchgefallen: Höckes Kandidatin Anna Leonore Labitzke-Rathert („Ehefrau, Mutter, Patriotin …“)

Durchgefallen: Höckes Kandidatin Anna Leonore Labitzke-Rathert („Ehefrau, Mutter, Patriotin …“)

Foto: Christian Knieps

Die Höcke-Richterin fiel sogar durch, als sie sich später um den Trostpreis als Ersatzrichterin bewarb.

Die Partei folgt dem Führer der Rechtsradikalen und Stramm-Völkischen nicht mehr? Sein Wort hat nicht mehr genügen Gewicht.

Höcke im Sinkflug?!

Noch im Vorjahr hatten er und seine Truppe die Kandidaten-Wahl für die Europawahl choreografiert: Der Skandal-Spitzen-Mann Maximilian Krah (57) war sein Mann. Auch auf den Plätzen dahinter: niemand ohne seine Zustimmung.

Doch die Macht hat ihn verlassen: weinerliche Auftritte im TV-Duell und vor Gericht. Peinlicher Kommunal-Wahl-Zoff in Thüringen (AfL gegen AfD). Und die Pleite mit dem Spitzenmann Krah, der versank im Russen- und China-Sumpf. Zog die Partei von über 20 Prozent in den Prognosen runter auf 15,9 Prozent. Und dann sorgte Höckes Krah mit einem SS-Interview auch noch dafür, dass Europas Rechte die AfD aus der gemeinsamen Fraktion im EU-Parlament schmissen.

Und schon vor dem Parteitag musste Höcke Gras fressen. Sein Lager wollte Rache dafür nehmen, dass die Parteispitze Krah aus dem Wahlkampf genommen hatte und später auch aus der AfD-Fraktion in Brüssel schmeißen ließ. Einen Rache-für-Krah-Antrag aus Bayern musste er wegverhandeln, heißt es aus der Parteispitze.

Dann meldete er sich noch einmal zu Wort, diesmal nicht vom Saalmikro, er stieg auf die Bühne ans Rednerpult, um sich zu einer Antrags-Lappalie zu äußern (Anträge einzeln oder zusammen abstimmen). Und bekam die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit: WIEDER NICHT.

Zweimal gesprochen, zweimal gescheitert.

Erst wenige Minuten vor Schluss kam AfD-Rechtsaußen Höcke kurz auf die Parteitagsbühne

Erst wenige Minuten vor Schluss kam AfD-Rechtsaußen Höcke kurz auf die Parteitagsbühne

Foto: Christian Knieps

So hatte er wenigstens wenige Minuten vor Parteitags-Schluss sein Foto von der Bühne mit AfD-Blau und Deutschlandflaggen. Bleibt ihm noch sein AfD-Heimat-Reich in Thüringen. Da könnte seine gesichert verfassungsfeindliche AfD am 1. September einen 30-Prozent-Sieg einfahren. Wenn nichts dazwischenkommt …

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