Warum nicht mal mit dem Fahrrad in den Urlaub fahren? Laut dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) nutzten im vergangenen Jahr rund 37,5 Mio. Menschen das Rad, entweder zu Ausflügen oder im Urlaub. Damit liegen die Zahlen knapp unter den Werten aus 2022, erholen sich aber seit der Corona-Pandemie laufend.

Der ADFC hat mithilfe von Umfragen die beliebtesten Radwege 2024 für Fahrradtouren in ganz Deutschland gekürt.

BILD stellt sie Ihnen vor!

Die 11 beliebtesten Fahrradrouten

Platz 1: Weser-Radweg (520 Kilometer)

Unverändert aus dem Vorjahr auf dem ersten Platz liegt der Weser-Radweg. Entlang am namensgebenden Fluss vom Weserstein in Hann. Münden geht’s in acht Etappen bis nach Cuxhaven an der Nordseeküste. Auf der Strecke liegen Naturschutzgebiete, dazu unter anderem die Rattenfänger-Stadt Hameln und die Hansestadt Bremen. Obwohl der Radweg durch fünf Bundesländer führt, gibt es kaum Streckenabschnitte mit Steigung, ideal für Familien!

Der Radweg hat sogar eine eigene Internetseite und stellte eine interaktive Karte zur Verfügung: samt Unterkünften, Sehenswürdigkeiten und – ganz wichtig – Toiletten!

Platz 2: Elbe-Radweg (800 Kilometer in Deutschland, 1.220 Kilometer insgesamt)

Der Radweg folgt dem Verlauf der namensgebenden Elbe, von der Quelle im tschechischen Riesengebirge bis zur Mündung in die Nordsee bei Cuxhaven. Möchte man erst in Deutschland losfahren, startet man an der deutsch-tschechischen Grenze bei Bad Schandau (Sachsen). Rad-Urlauber fahren auf dem Weg durch bedeutende Städte wie Dresden, Magdeburg und schließlich durch Hamburg Richtung Nordseeküste.

Auf die Fahrer warten nicht nur historische Städte und Flusslandschaft, sondern auch das Gebirgspanorama im Riesengebirge, die spektakulären Schluchten und Sandsteinformationen in der Sächsischen Schweiz und im krassen Gegensatz dazu: das Wattenmeer an der Nordseeküste.

Die Wege sind gut ausgebaut, flach und überwiegend asphaltiert, führen auch durch die eine oder andere Großstadt. Dort ist jedoch stellenweise mit Verkehr zu rechnen. Achtung: In Tschechien gilt auf Fahrrädern Helmpflicht für alle unter 18!

Platz 3: Ostseeküsten-Radweg, deutscher Abschnitt (1055 Kilometer)

Der Radweg erstreckt sich von Dänemark nach Polen. Der deutsche Abschnitt startet in Flensburg, führt durch flaches, manchmal sanft hügeliges Terrain entlang der Küste vorbei an Rostock, der Insel Rügen, bis nach Ahlbeck an der polnischen Grenze. Fischerdörfer, Leuchttürme, Wälder, weiße Sandstrände, historische Städte wie Lübeck, Stralsund und Wismar liegen auf der Route.

Platz 4: Rhein-Radweg, deutscher Abschnitt (860 km)

Der rund 1230 Kilometer lange Rhein-Radweg führt über Andermatt (Schweiz) durch fünf Staaten bis nach Hoek van Holland (Niederlande) an der Nordsee. Der deutsche Teil beginnt im Dreiländerdreieck Konstanz, wo Deutschland, die Schweiz und Frankreich aufeinandertreffen, nordwärts entlang des Rheins. Das deutsche Ende ist in Emmerich, wo der Fluss die Grenze nach Holland überquert.

Im Urlaub gehts dann durch malerische Natur, vorbei an historischen Städten wie Köln, Koblenz und Mainz. Die Strecke ist für den Familienurlaub geeignet, da die Wege gut ausgebaut meist asphaltiert und zudem gut beschildert sind. Auf der gesamten Strecke gibt es kaum Steigung, bis auf wenige Ausnahmen – etwa direkt am Anfang bei Konstanz und auch im Mittelrheintal zwischen Bingen und Koblenz. Dort warten steile Weinberge, enge Täler und einige kurze, steile Streckenabschnitte.

Platz 5: Donau-Radweg (600 Kilometer)

Vom Quell der Donau in Donaueschingen in Baden-Württemberg, führt der Radweg quer durch Deutschland, bis nach Passau an die Grenze Österreichs. Dort ist Schluss für den deutschen Teil. Der Radweg geht auf weiteren knapp 2200 km weiter über Österreich, die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien und schließlich zur Mündung in Rumänien. Allein für den deutschen Abschnitt brauchen Ungeübte bereits rund zwei Wochen, laut dem Portal Radweg-Reisen.com.

Platz 6: Main-Radweg (600 Kilometer)

In Kulmbach in Oberfranken, dort wo die Flüsse Weißer Main und Roter Main ineinanderfließen, den Main bilden, beginnt die Strecke. Wahlweise kann auch je rund 50 Kilometer weiter davor gestartet werden, an den jeweiligen Quellen der beiden Flüsse in Creußen und Bischofsgrün. Der Radweg führt entlang des Mains über Frankfurt/Main (Hessen) bis nach Mainz (RLP), wo der Fluss in den Rhein mündet. Hauptteil der Strecke besteht aus Radwegen, direkt entlang der Main-Kulisse, vorbei an Burgern, Schlössern und Geschichte. Dazu gibt es kaum Steigung, ein echter Tipp für Familien!

Teile der Strecke, nämlich zwischen Gemünden am Main und Kleinostheim, können sogar mit Rollstühlen und Handbikes befahren werden, so der Tourismusverband Franken e. V.

Platz 7: Ruhrtal-Radweg (240 Kilometer)

Entlang der Ruhr führt der Radweg einmal quer durchs Ruhrgebiet, bis zur Mündung in Duisburg-Ruhrort. Start ist das Sauerland, auf dem 700 Meter hohen Berg Ruhrkopf bei Winterberg (NRW).

Die ersten 35 Kilometer beinhalten die eine oder andere Steigung, danach wirds jedoch deutlich flacher. Rund die Hälfte der Strecke findet auf Radwegen statt, der Rest auf Feld- und Waldwegen, sowie auch mal auf der einen oder anderen Hauptstraße.

Platz 8: Bodensee-Königssee Radweg (460 Kilometer)

Gleich zwei Bodensee-Radwege schafften es auf die Liste des ADFC. Der Bodensee-Königssee Radweg startet in Lindau (Bayern), führt durch das gesamte Voralpengebiet zum Königssee in Oberbayern, erfordert jedoch eine gewisse Grund-Fitness: Die gesamte Strecke ist hügelig, direkt in Lindau steht die Überquerung des Allgäus an, doch die Anstrengung lohnt sich! Alpenkulisse, Wälder, Klöster, Seen, unberührte Natur und die ein oder andere Gaststube warten auf Reisende. Auch ein Highlight: das Schloss Neuschwanstein in Füssen.

Der Radweg verläuft größtenteils auf Asphalt, kann aber auch mal über unbefestigte Wege oder entlang von Bundesstraßen führen.

Platz 9: Ems-Radweg (385 Kilometer)

Einmal von NRW, bis an die Nordsee! Start der Strecke sind die Emsquellen in Hövelhof. Die Wege führen durch Natur, Felder, Wiesen entlang der Ems bis nach Emden (Niedersachsen). Der Radweg ist besonders für Anfänger geeignet, da er kaum Steigungen aufweist, der Verkehr sehr beruhigt ist. Zudem wird viel durch Naturschutzgebiete und Landschaftsparks gefahren.

Platz 10: Bodensee-Radweg, deutscher Abschnitt (170 Kilometer)

Dieser Radweg führt einmal rund um den Bodensee. Hauptsächlich durch Deutschland wahlweise auch noch durch die Schweiz und Österreich. Weil die Strecke eine Schleife ist, kann prinzipiell an jedem Ort entlang der Strecke gestartet werden. Gefahren wird größtenteils auf Asphalt, manche Streckenabschnitte führen aber auch über Feldwege oder entlang Bundesstraßen. Steigungen gibt es zwischen Bodanrück (Baden-Württemberg) und dem Überlinger See.

Platz 11: Mosel-Radweg, deutscher Abschnitt (300 Kilometer)

Der Radweg startet bereits in Metz (Frankreich). In Deutschland gehts erst in Perl (Saarland) los, weiter über Trier – eine der ältesten Städte Deutschlands – nach Koblenz (Rheinland-Pfalz). Radfahrer fahren vorbei an Weinbergen, Burgen und Schlössern. Die gesamte Strecke ist zudem besonders ebenerdig, verläuft meist auf Asphalt, Radwegen und verkehrsberuhigten Straßen.

Ob kurz oder lang – haben Sie viel Spaß auf Ihrer Radtour!