350 Passagiere auf Feuer-Fähre: „Es gab Momente absoluter Panik“

Knapp 24 Stunden mussten die Passagiere in Schwimmweste an Bord der Feuer-Fähre ausharren

Knapp 24 Stunden mussten die Passagiere in Schwimmweste an Bord der Feuer-Fähre ausharren

Foto: X

Palma de Mallorca (Spanien)– Es ist 2.30 Uhr am Montagmorgenals der Feueralarm durch die Fähre „Tenacia“ schallt und die Stille durchbricht. Flammen im Maschinenraum!

An Bord sind 350 Passagiere, die sich seit Sonntag 22.30 Uhr auf dem Weg von Valencia nach Palma (Spanien) befinden. Um 5.15 Uhr am Montagmorgen ist die Ankunft auf der Ferieninsel geplant – doch es kommt alles ganz anders: Das Feuer lässt sich mit Bordmitteln nicht löschen.

Kurz danach gibt der Kapitän bekannt, dass ein Brand im Maschinenraum ausgebrochen sei. Es ist der Anfang einer 24-stündigen Odyssee für Besatzung und Passagiere!

Online kursierende Videos zeigen die Passagiere, die rund 24 Stunden ausharren mussten

Online kursierende Videos zeigen die Passagiere, die rund 24 Stunden ausharren mussten

Foto: X

Am Montagnachmittag entscheidet der Kapitän, dass das Schiff evakuiert wird. Mit Rettungsbooten werden die Urlauber auf das Containerschiff „MSV Arica“ und die Fähre „GNV Bridge“ verschifft, kommen so zurück nach Valencia. Ab Dienstag sollen sie per Ersatzfähre nach Mallorca gebracht werden.

Passagier: „Es gab Momente absoluter Panik“

„Der angespannteste und unsicherste Moment war, als das Feuer ausbrach“, schildert ein Urlauber der spanischen Zeitung „Ultima Hora“. „Wir hörten über die Beschallungsanlage Nachrichten auf Italienisch, in denen den Matrosen mitgeteilt wurde, dass es sich nicht um eine Übung handelte, sondern um eine ernste Situation.“

Passagier Bryan erschöpft: „Stellen Sie sich vor, Sie schlafen und hören plötzlich einen Alarm. Jemand hat uns aufgefordert, schnell den Innenraum zu räumen. Kinder weinten, Menschen haben geschrien. Es gab Momente absoluter Panik.“

Mit Rettungswesten reihen sich Passagiere an, um in die Rettungsboote zu steigen

Mit Rettungswesten reihen sich Passagiere an, um in die Rettungsboote zu steigen

Foto: X
Einsatzkräfte kamen per Boot und Hubschrauber

Einsatzkräfte kamen per Boot und Hubschrauber

Foto: SALVAMENTO MARÍTIMO

Flammen wüteten in Technikräumen

Passagier Nadal: „Jeder trug eine Schwimmweste. Der Rauch kam von überall aus dem Schiff, aus dem Schornstein, von den Seiten des Bootes.“

Die Angst vor einer Explosion ist groß, denn schnell ist klar: Die Flammen wüten in einem der Technikräume, die nur autorisiertem Personal zugänglich sind.

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Nach dem Feuer ist die Fähre offenbar manövrierunfähig, muss abgeschleppt werden

Nach dem Feuer ist die Fähre offenbar manövrierunfähig, muss abgeschleppt werden

Foto: ---/Salvamento Maritimo España/dpa

Passagiere waren rund 24 Stunden auf Fähre gefangen

Knapp 24 Stunden sind die Passagiere auf der Feuer-Fähre gefangen. „Ich bin müde, erschöpft, aber ich erhole mich“, sagt Bryan zu „Ultima Hora“. 18 Stunden dauert die Odyssee, bis er mit dem Rettungsschiff den Hafen von Valencia erreicht. „Das Komplizierteste war zweifellos der Bootswechsel, wir mussten durch den aufblasbaren Schlauch springen, mehrere Meter hoch“, sagt er.

Hier rettet sich ein Urlauber von der Brand-Fähre in ein Rettungsboot

Hier rettet sich ein Urlauber von der Brand-Fähre in ein Rettungsboot

Foto: SALVAMENTO MARÍTIMO

Die Fähre „Tenacia“ soll am Dienstag per Schlepper den Hafen von Valencia in Spanien erreichen. In einer Stellungnahme schreibt die Reederei: „Durch das sofortige Eingreifen des Bordpersonals, das in Abstimmung mit den verschiedenen beteiligten Behörden schnell die festgelegten Sicherheitsverfahren aktivierte, konnten alle Personen, sowohl Passagiere als auch Besatzung, an Land gebracht werden, ohne dass es zu körperlichen Folgen kam.“

Da das Feuer „nur“ im Maschinenraum wütete, wurden keine Fahrzeuge beschädigt. Wann die Reisenden ihre Autos und das Gepäck wiederbekommen, ist noch unklar.

Feuer auf Mallorca-FährePassagiere 24 Stunden auf See gefangen

Quelle: X / @VOSTcvalenciana, SALVAMENTO MARÍTIMO
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