BILD-Report aus dem echten „Twin Peaks“: Hier lag die berühmteste Leiche der TV-Geschichte

Der Mord an Laura Palmer (r.) fesselte Millionen Zuschauer auf der ganzen Welt. BILD-Reporter Konstantin Marrach (l.) fand jetzt den Ort im Nordwesten der USA, an dem die berühmte TV-Leiche entdeckt wurde

Der Mord an Laura Palmer (r.) fesselte Millionen Zuschauer auf der ganzen Welt. BILD-Reporter Konstantin Marrach (l.) fand jetzt den Ort im Nordwesten der USA, an dem die berühmte TV-Leiche entdeckt wurde

Foto: Paramount, Konstantin Marrach

Vor 35 Jahren begannen die Dreharbeiten zu einer der ungewöhnlichsten Serien aller Zeiten. Das Rätsel um den Mord an der 17-jährigen Schülerin Laura Palmer und das Leben in ihrer Heimatstadt „Twin Peaks“ sollten bald Millionen Zuschauer weltweit fesseln.

Nach dem gleichnamigen Kinofilm von 1992 dauerte es 25 Jahre, ehe Ausnahme-Regisseur David Lynch 2017 eine dritte Staffel herausbrachte und einen erneuten Hype auslöste.

BILD war jetzt an den Original-Schauplätzen der Kult-Serie, warf einen Blick auf den atemberaubenden Wasserfall aus dem Vorspann, probierte einen Kirschkuchen im berühmten Double R und entdeckte sogar den gruseligen Ort, an dem die berühmteste Leiche der TV-Geschichte gefunden wurde.

Der Vorspann zur Serie mit seiner legendären Musik löst unter Fans auch heute noch Gänsehaut aus

Der Vorspann zur Serie mit seiner legendären Musik löst unter Fans auch heute noch Gänsehaut aus

Foto: OBS

So viel vorab: Eine Reise in den äußersten Nordwesten der USA ist ein aufregendes Abenteuer! Mit dem Flieger ging es für mich, den BILD-Reporter, anderthalb Stunden von Berlin nach London und dann neun Stunden Richtung Seattle.

Von dort führte mich das Navi des Mietwagens gut 40 Kilometer gen Osten nach Snoqualmie – einen der Schauplätze der fiktiven Kleinstadt „Twin Peaks“.

Die Reinig Road in Snoqualmie ist in der Serie der Ortseingang zu „Twin Peaks“ - die beiden Zwillings-Spitzen der Berge im Hintergrund sind Namensgeber der fiktiven Kleinstadt

Die Reinig Road in Snoqualmie ist in der Serie der Ortseingang zu „Twin Peaks“ - die beiden Zwillings-Spitzen der Berge im Hintergrund sind Namensgeber der fiktiven Kleinstadt

Foto: Konstantin Marrach

Von der Reinig Road fuhr ich zum berühmten Wasserfall aus dem Vorspann der Serie. Die Snoqualmie Falls rauschen 82 Meter in die Tiefe, sind eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten im Bundesstaat Washington und locken jedes Jahr mehr als 1,5 Millionen Besucher an. Hier als Fan der Serie zu stehen und den imposanten Wasserfall in Realität zu erleben, ist einfach atemberaubend.

Namensgeber des Wasserfalls und auch des Ortes sind die Snoqualmie People – ein indianischer Stamm, der glaubt, dass an diesem mystischen Ort der Mensch durch den Mond erschaffen wurde

Namensgeber des Wasserfalls und auch des Ortes sind die Snoqualmie People – ein indianischer Stamm, der glaubt, dass an diesem mystischen Ort der Mensch durch den Mond erschaffen wurde

Foto: Konstantin Marrach

Auch das Hotel an der Spitze des Wasserfalls spielt in „Twin Peaks“ ein Rolle. Dort heißt es „The Great Northern“. Die Innenaufnahmen entstanden allerdings fast ausschließlich im Studio. In Realität heißt das Hotel „Salish Lodge“.

500 Euro pro Nacht im echten „Twin Peaks“-Hotel

Wer dort übernachten möchte, muss Preise um die 500 Euro pro Nacht einplanen. Ich entschied mich für das „Snoqualmie Inn“ (rund 200 Euro/Nacht).

Ein weiterer Punkt in Snoqualmie, den Fans nicht verpassen dürfen: die berühmte Eisenbahnbrücke, über die Ronette Pulaski – eine Freundin von Laura Palmer – im Pilotfim lief.

Ronette Pulaski konnte dem Mörder entkommen und wurde schwer verletzt aufgefunden

Ronette Pulaski konnte dem Mörder entkommen und wurde schwer verletzt aufgefunden

Foto: Paramount

Diese Eisenbahnbrücke existiert noch ganz in der Nähe der Reinig Road. Allerdings sind die Schienen nicht mehr da. Die Brücke wird mittlerweile ausschließlich von Spaziergängern, Joggern und Radfahrern genutzt. Als Fan der Serie schreitet man hier äußerst bedächtig hinüber – bei der Erinnerung an die verstörende Szene in der Serie.

Ein aktueller Blick auf „Ronette's Bridge“, wie sie im Volksmund genannt wird

Ein aktueller Blick auf „Ronette's Bridge“, wie sie im Volksmund genannt wird

Foto: Konstantin Marrach

Unbedingt anschauen sollte man sich ebenfalls das Büro des Sheriffs, das auch in der dritten Staffel eine wichtige Rolle spielt.

Das Büro des Sheriffs in „Twin Peaks“ – hier versuchen Special Agent Dale B. Cooper und sein Team den Mord um Laura Palmer aufzuklären

Das Büro des Sheriffs in „Twin Peaks“ – hier versuchen Special Agent Dale B. Cooper und sein Team den Mord um Laura Palmer aufzuklären

Foto: Paramount

In Wirklichkeit war das Gebäude früher der Verwaltungssitz des örtlichen Sägewerks. Das spielt auch in der Serie eine Rolle und fiel wie im TV auch in Wirklichkeit einem Feuer zum Opfer.

Fans können an Lucys Schreibtisch Platz nehmen

Mittlerweile ist hier die Rally-Firma „DirthFish“ zu Hause und bietet interessierten Fans die Möglichkeit, einen Blick ins Innere zu werfen.

Lucy Moran, die Sekretärin des Sheriffs, gehört zu einer der sympathischsten Figuren in „Twin Peaks“

Lucy Moran, die Sekretärin des Sheriffs, gehört zu einer der sympathischsten Figuren in „Twin Peaks“

Foto: Konstantin Marrach

Auch ich, der BILD-Reporter, konnte einen Blick in die Räume des Sheriff's Departments werfen und mich einmal an den Schreibtisch von Sekretärin Lucy setzen.

In Wirklichkeit ist das Büro mittlerweile Sitz einer Rally-Firma

In Wirklichkeit ist das Büro mittlerweile Sitz einer Rally-Firma

Foto: Konstantin Marrach

Nächster Stopp meiner „Twin Peaks“-Erlebnistour war der Nachbarort North Bend. Hier steht das bekannte Diner Double R, das auch heute noch Fans aus aller Welt, aber auch viele Einheimische anlockt.

Das Äußere des Cafés sieht auch nach 35 Jahren fast identisch aus

Das Äußere des Cafés sieht auch nach 35 Jahren fast identisch aus

Foto: Konstantin Marrach

Das Double R ist in der Serie für seinen legendären Kirschkuchen bekannt, von dem Special Agent Dale B. Cooper gerne auch mal zwei oder drei Stücke bestellt.

Special Agent Cooper (l.) mit Cherry Pie und Sheriff Harry S. Truman befragen Café-Besitzerin Norma Jennings

Special Agent Cooper (l.) mit Cherry Pie und Sheriff Harry S. Truman befragen Café-Besitzerin Norma Jennings

Foto: Paramount

Im echten Café gibt es neben Burgern und Steaks auch heute noch den Cherry Pie für umgerechnet acht Euro pro Stück. Außerdem bestellen Fans den, wie Agent Cooper ihn nennt, „verdammt guten Kaffee“.

Ein Must-have für Fans: der legendäre Cherry Pie und ein Becher Kaffee

Ein Must-have für Fans: der legendäre Cherry Pie und ein Becher Kaffee

Foto: Konstantin Marrach

Zum Ende meiner Entdeckungstour wurde es dann noch mal besonders unheimlich. Ich machte mich auf den Weg zu dem Ort, an dem die Leiche von Laura Palmer gefunden wurde.

Auch das Haus von Laura Palmer kann man anschauen

Zunächst gab es einen kurzen Zwischenstopp in der Kleinstadt Everett bei Seattle. Hier steht das Haus, in dem Laura Palmer mit ihrer Familie lebte.

Das Haus von Familie Palmer ist auch im Serienfinale von Staffel 3 in einer äußerst verstörende Szene zu sehen

Das Haus von Familie Palmer ist auch im Serienfinale von Staffel 3 in einer äußerst verstörende Szene zu sehen

Foto: Konstantin Marrach

Mit der Fähre (ein bis zwei Stunden Wartezeit einplanen!) ging es über die Meeresbucht Puget Sound hinüber nach Edmonds und von dort in die kleine Gemeinde Poulbo. Hier findet man die Kiana Lodge, in der viele Hochzeiten und Tagungen stattfinden.

Am Steinstrand davor schließlich stockte mir als Fan wahrlich der Atem. Der riesige Baumstamm, am dem die in Plastik gewickelte Leiche von Laura Palmer gefunden wurde, lag noch immer hier.

Der Fundort von Laura Palmers Leiche ist nicht leicht zu erreichen. Doch wer als Fan einmal hier war, wird die Strapazen garantiert nicht bereuen

Der Fundort von Laura Palmers Leiche ist nicht leicht zu erreichen. Doch wer als Fan einmal hier war, wird die Strapazen garantiert nicht bereuen

Foto: Konstantin Marrach
Der Mord um Laura Palmer aus der Serie „Twin Peaks“ fesselte Millionen TV-Zuschauer

Der Mord um Laura Palmer aus der Serie „Twin Peaks“ fesselte Millionen TV-Zuschauer

Foto: picture-alliance / Mary Evans Picture Library

Auch das Wetter war an diesem und den anderen Tagen ganz „Twin Peaks“-typisch. Wolkig, windig und äußerst kühl für die Frühlingszeit im Mai. Doch die Atmosphäre im Nordwesten der USA ist atemberaubend, die Landschaft einmalig. Und man hat immer diesen wunderbaren Duft von Douglastannen in der Nase.

Wenn meine Töchter alt genug sind für „Twin Peaks“ und die Serie ebenfalls lieben lernen, kehre ich vielleicht in ein paar Jahren noch einmal zurück an den Ort, der TV-Geschichte geschrieben hat und auch heute noch Millionen fasziniert.

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