Von eigenem Hund zerfleischt: Ben bekam neue Nase aus Rippe und Unterarm-Haut

Ben Horne war vor der Hundeattacke ein lebensfroher junger Mann. Das Selfie rechts zeigt ihn nach einer von vielen Nasen-OPs

Ben Horne war vor der Hundeattacke ein lebensfroher junger Mann. Das Selfie rechts zeigt ihn nach einer von vielen Nasen-OPs

Foto: Courtesy Ben Horne / SWNS

Ben Horne (34) hat seine Nase verloren, weil sein Hund sie ihm abriss. Nach zehn Operationen versucht er, sich an sein neues Gesicht zu gewöhnen – das aus Knochen aus seinen Rippen und Haut aus Unterarm und Stirn besteht.

Seit seinem 15. Lebensjahr leidet Ben aus dem südenglischen Städtchen Yeovil an Epilepsie. Nach einer Medikamentenumstellung bekam er nachts Anfälle. Während eines Anfalls im November 2019 erschrak sein Hund Henry und zerfleischte sein Gesicht. Er riss Ben die Nase, Teile des Mundes und des Kinns ab. „In meinem ganzen Haus war Blut“, berichtet Ben der britischen Nachrichtenagentur SWNS.

Zum Glück schaffte der junge Mann es, einen Krankenwagen zu rufen. In einer zehnstündigen Not-OP wurde er wieder zusammengeflickt. Aber dann der Schock für den Luft- und Raumfahrtingenieur: „Ich weiß noch, wie ich in den Spiegel sah und mir wünschte, ich hätte es nicht geschafft, einen Krankenwagen zu rufen. Ich wusste nicht, wie ich mit dem, was passiert war, leben sollte.“

Bens Oberlippe hing herunter, er hatte einen Großteil seines Kinns verloren und von der Nase war ihm nur die Nasenscheidewand geblieben.

Schock beim Blick in den Spiegel: Die Nase war komplett weg

Schock beim Blick in den Spiegel: Die Nase war komplett weg

Foto: Courtesy Ben Horne / SWNS

Er entschied sich für eine Rekonstruktion. Diese begann während der Corona-Zeit im Mai 2021. Für den inneren Teil seiner Nase wurde Haut von seinem linken Unterarm verwendet. Gleichzeitig wurden Knochen aus seinen Rippen entnommen und eine Arterie aus seinem Unterarm, um diese mit seinem Hals zu verbinden.

Später wurde ihm ein Teil der Haut von seiner Stirn über die Nase gestülpt. „Der Stirnlappen war riesig in meinem Gesicht. Ich hatte einen riesigen Klumpen über den Augen hängen“, erzählt Ben.

Zuletzt wurde ihm im Mai 2023 Stirnhaut abgenommen. Seitdem operieren seine Ärzte, um die Struktur seiner Nase zu reparieren. Ben braucht immer noch Plastikschläuche, die ihm beim Atmen helfen. Im nächsten Schritt sollen diese Schläuche entfernt werden, ohne dass sich seine Nase verschließt.

„Man will sich verstecken, aber es geht nicht“

Ben beginnt nun endlich, sein neues Aussehen zu akzeptieren, hat aber mit den Blicken zu kämpfen: „Es ist sehr schwierig, wenn man sieht, dass die Leute einen zu lange anstarren. Ich vergleiche es mit einem Traum, in dem man nackt in der Öffentlichkeit steht. Man will sich verstecken, aber es geht nicht.“

Heute versucht Ben, sich mit seinem veränderten Äußeren zu arrangieren

Heute versucht Ben, sich mit seinem veränderten Äußeren zu arrangieren

Foto: Courtesy Ben Horne / SWNS

Ben hofft tapfer, dass er anderen, die Ähnliches durchmachen, mit seiner Geschichte helfen kann: „Man kann die Dinge und das, was geschehen ist, nicht ändern.“

Hund Henry, den Ben vor dem Unfall zehn Jahre lang hatte, lebt inzwischen in einer neuen Familie.

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