Risiko für Demenz erhöht: Stress in jungen Jahren schadet dem Gehirn

Zu einem gesunden Lebensstil gehört auch ein gutes Stressmanagement – sonst leidet das Gehirn

Zu einem gesunden Lebensstil gehört auch ein gutes Stressmanagement – sonst leidet das Gehirn

Foto: Moment/Getty Images

Haben unsere Lebensgewohnheiten im frühen Erwachsenenalter langfristigen Einfluss auf die Gesundheit unseres Gehirns?

Wissenschaftler der University of California in San Francisco sagen ganz klar: Ja! In einer neuen Studie konnten die Forscher nachweisen, dass Stress dabei eine große Rolle spielt.

Was Entzündungen anrichten können

Schon lange ist bekannt, dass der sogenannte CRP-Wert (C-reaktives-Protein) ein Indikator für chronischen Stress sein kann. Der CRP-Wert zeigt normalerweise an, ob eine Entzündung im Körper vorliegt – das ist in der Regel bei Viren oder bakteriellen Erkrankungen der Fall. Allerdings schüttet der Körper das Protein auch aus, wenn er unter erhöhter Anspannung steht.

Um zu testen, welchen Einfluss dieser Mechanismus auf Dauer hat, wurde in der US-Studie bei mehr als 2300 Personen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren über einen Zeitraum von 13 Jahren (plus Tests fünf Jahre später) der Entzündungsgrad im Blut über den CRP-Wert regelmäßig überwacht. Zusätzlich gab es in bestimmten Abständen Tests, die Gedächtnis, Problemlösungskompetenz und Verarbeitungsgeschwindigkeit des Gehirns messen sollten.

Das Ergebnis: je höher der Entzündungsgrad in jüngeren Jahren, desto schlechter die langfristigen Testergebnisse. Selbst nach Berücksichtigung von Faktoren wie Alter und körperlicher Aktivität zeigten Personen mit stärkeren Entzündungswerten Defizite in wichtigen Bereichen wie Arbeitsgedächtnis, Problemlösung und Impulskontrolle – heißt es in der Studie.

Das Risiko für Demenz könnte erhöht sein

Prof. Kristine Yaffe, leitende Studienautorin: „Entzündungen spielen eine bedeutende Rolle bei der kognitiven Alterung und können bereits im frühen Erwachsenenalter beginnen. Sie haben wahrscheinlich direkte und indirekte Auswirkungen auf die kognitiven Fähigkeiten.“

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass diese Faktoren auch beim Demenzrisiko eine Rolle spielen. Schon frühere Studien konnten außerdem zeigen, dass ein dauerhaft erhöhter Spiegel des Stresshormons Cortisol dem Gehirn schaden kann.

Ein Grund, zeitig in diesen Kreislauf einzugreifen – betonen Yaffe und Kollegen. Wer sich eine gesunde Lebensweise ohne Übergewicht, Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum und häufigen Stress aneigne, habe bessere Chancen, sein Gehirn länger fit zu halten.

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