Fake-Angebot über den Messenger: Nehmen Sie diesen WhatsApp-Job bloß nicht an!

Bundesinnenministerium warnt vor neuer Cyberkriminellen-Masche

Immer wieder machen sich Betrüger den Messenger-Dienst WhatsApp für ihre kriminellen Coups zunutze

Immer wieder machen sich Betrüger den Messenger-Dienst WhatsApp für ihre kriminellen Coups zunutze

Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn/dpa

Sie suchen einen neuen Job? Am liebsten im Homeoffice, mit wenig Aufwand für viel Geld? Diesen Wunsch haben viele und deshalb steigen hier zunehmend Betrüger-Netzwerke ein. Jetzt warnt auch das Bundesinnenministerium vor einer neuen Masche der Cyberkriminellen.

Hohe Bezahlung, flexible Arbeitszeiten, keine Vorkenntnisse erforderlich. Über den Messenger-Dienst WhatsApp werden gerade gehäuft vermeintlich lukrative Stellenangebote verbreitet. Darin heißt es etwa, dass man sich mit nur 60 Minuten Zeitaufwand am Tag ein solides Nebeneinkommen von bis zu 1000 Euro monatlich sichern kann.

Die Aufgaben sind je nach Angebot unterschiedlich. Bei den einen soll man Bewertungen schreiben, bei den anderen Produkte testen oder auch Video-Ident-Verfahren durchführen.

Achtung, alles Fake! Grundsätzlich können Sie leider davon ausgehen, dass Ihnen niemand, der seriös ist, einfach so via WhatsApp ein Jobangebot machen wird.

Und um harmlose Aufgaben geht es nie. Denn hinter den Angeboten steckt ein riesiges Cyberkriminellen-Netzwerk, warnt das Bundesinnenministerium. Sobald man antwortet, werden persönliche Daten und finanzielle Investitionen für angebliche Gebühren, Schulungen oder Ausrüstungen verlangt.

Hinzu kommt: Sie könnten sich sogar selbst strafbar machen. Nämlich dann, wenn die Angebote tatsächlich Tätigkeiten beinhalten, die mit Kryptogeschäften oder Überweisungen zu tun haben, weiß der Rechtsanwalt Martin Wehrmann, der sich schon eine Weile mit dieser Betrugsmasche befasst. Im letzteren Fall handelt es sich in der Regel um illegale Geldwäschegeschäfte.

Dieses Jobangebot bekam eine BILD-Kollegin gerade zugeschickt

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Foto: privat

Gruppen-Chats sollen Sicherheit vorgaukeln

Besonders subtil: Teilweise offerieren die Betrüger ihre gefakten Nebenjobs in WhatsApp-Gruppen. Opfer glauben dann, dass die anderen Teilnehmer im Chat quasi ihre neuen Kollegen sind.

Außerdem fordern die Kriminellen in einigen Nachrichten dazu auf, das Stellenangebot weiterzuleiten. Auch allein durch die Weiterleitung solcher illegalen Kontaktgesuche per WhatsApp können Sie sich selbst strafbar machen.

Wie kommen die Täter gerade auf Sie?

Laut dem Bundesinnenministerium ist die Betrugsmasche weltweit verbreitet und tritt vor allem häufig in Regionen auf, die kürzlich von großen Datenpannen betroffen waren. Stellengesuche, Ihr Lebenslauf, Ihre Handynummer oder auch andere Daten können durch Hackerangriffe im Darknet gelandet sein. Diese Daten nutzen die Kriminellen.

Was tun, wenn Sie bereits in die Falle getappt sind?

Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, sollten Sie keine fragwürdigen Angebote von Fremden annehmen und die Nummer sofort blockieren. Sollten Sie bereits seltsame Überweisungen für den neuen „Arbeitgeber“ getätigt haben, wenden Sie sich direkt an die Polizei oder schalten Sie einen Anwalt ein. Brechen Sie den Kontakt ab, speichern Sie aber alle Chats.

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