Deutsche sorgen sich um Einkaufsmeilen

Eine mögliche Schließung innerstädtischer Einkaufsmeilen bereitet den Deutschen laut Faire und YouGov Sorgen. Außerdem ist die Verknüpfung zwischen stationärem und Onlinehandel nicht ausreichend etabliert.
Einkaufsmeilen schließen Sorgen bunte Kleidung
Eine bunte Produktpalette könnte helfen, den stationären Handel zu bewahren. (© Unsplash)

Mehr als zwei Drittel der Deutschen sorgen sich um die Einkaufsmeile in ihrer Innenstadt. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Online-Großhandelsmarktplatzes Faire und des Markt- und Meinungsforschers YouGov hervor.

Mehr als zwei Drittel der 1.008 Befragten (70 Prozent) sind laut Faire der Meinung, dass der Einzelhandel einen unverzichtbaren Bestandteil der lokalen Wirtschaft darstellt. Die Hälfte der Deutschen (51 Prozent) bevorzuge außerdem unabhängige Einzelhändler gegenüber großen Ketten. Knapp zwei Drittel (64 Prozent) fühlen sich den Einzelhändlern, die sie regelmäßig besuchen, sehr verbunden. Das zeige sich der Studie zufolge auch im tatsächlichen Einkaufsverhalten: 50 Prozent kaufen mindestens mehrmals pro Monat bei unabhängigen Einzelhändlern ein.

Einkaufsmeilen haben Online-Konkurrenz

Von den Befragten sorgen sich 68 Prozent um die Einkaufsmeile in ihrer eigenen Stadt. Als größte Gefahr sehen sie, dass unabhängige Einzelhändler ihr Geschäft dauerhaft schließen müssen (55 Prozent). Konkurrenz durch den Onlinehandel geben 38 Prozent als Gefahr an.

Wert legen die Kund*innen dabei darauf, dass ein Laden Produkte für jeden Geldbeutel anbietet (45 Prozent). Knapp ein Viertel wünscht sich außerdem regelmäßige Rabatt- und Werbeaktionen. Von Bedeutung ist auch die Produktpalette: 34 Prozent legen großen Wert auf lokale Produkte. 28 Prozent schauen gezielt nach originellen und qualitativ hochwertigen Produkten. Für rund ein Viertel würde sich die Attraktivität des Einzelhandels in der eigenen Stadt erhöhen, wenn dieser ausgefallene Produkte anbieten würde, die es sonst nirgendwo gibt.

Omnichannel-Konzepte, die den stationären mit dem Online-Handel verknüpfen, spielen noch keine bemerkenswerte Rolle bei den Befragten: 8 Prozent würden durch Services wie Click & Collect öfter im hiesigen Einzelhandel verkehren. QR-Code-Scanning beziehungsweise das Shopping-Erlebnis unterstützende mobile Apps erhöhen für 5 Prozent die Attraktivität der Geschäfte vor Ort.

Über die Studie

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH. An dieser nahmen zwischen dem 29. Juni und 2. Juli 2024 1.008 Personen teil. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind nach Informationen des Unternehmens repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Faire, der Auftraggeber der Studie, ist ein Online-Großhandelsmarktplatz für Einzelhändler.

Laura Schenk (ls, Jahrgang 2002) ist seit August 2023 Werkstudentin bei der absatzwirtschaft und hat immer Lust, sich neuen Themenbereichen zu widmen. Eine besondere Vorliebe hat sie für kubistische Malerei und das Schreiben in all seinen Formen. Ihrer Heimatstadt Leipzig hat sie 2023 sogar einen Kurzgeschichtenband gewidmet. Sie studiert dort Kommunikations- und Medienwissenschaft und engagiert sich crossmedial bei Lokalzeitungen und beim Radio.