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Kolumne

Zeitschriftenkiosk als Software-Paradies: Wie wir in den 90ern an Programme und Games kamen

Vor dem Siegeszug des Internets gab es Programme und Spiele oft scheibchenweise am Zeitschriftenkiosk. Das war weder praktisch noch nachhaltig – und doch hatte es seinen Reiz.

1 Min.
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CD-Roms waren in den 1990ern überall. (Foto: Serhiy Stakhnyk / Shutterstock.com)

Mitte der 90er-Jahre war das Internet nicht überall. Nicht in Backöfen und Smartleuchten. Das Internet war noch ein Ort, den wir aufsuchen mussten. In einem archaischen Ritual wurde die Verbindung zur Welt aufgebaut: ein manueller Klick auf das Internetsymbol auf unserem Desktop, dann das Kreischen des Modems.

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Und es war langsam dieses Internet. Sehr langsam. Gängige Modems erreichten eine Geschwindigkeit von 33,6 Kilobit pro Sekunde (kBit/s). Zum Vergleich: Die durchschnittliche Internetgeschwindigkeit beträgt im Jahr 2024 in Deutschland mehr als 90.000 kBit/s.

Der Download größerer Programme – oder gar von Spielen – war fast undenkbar. Zumal der Zugang zum Internet meist pro Minute berechnet wurde. Wer Winzip brauchte, ein Grafikprogramm, Spieledemos oder ganze Linux-Distributionen, der ging nicht ins Internet, sondern zum nächsten Zeitungskiosk.

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Wundertüten voller Daten

Für PC-Magazine und Spielemagazine gehörte es zum guten Ton. Mehr noch: Die Heftbeilage in Form einer CD-Rom war letztlich kaufentscheidend. Fast habe ich rückblickend Mitleid mit den Kolleg:innen, die sich für das Heftinnere so viel Mühe gegeben haben – während es mir völlig egal war.

Denn viel aufregender waren die CD-Roms. Jede Heftbeilage war eine Wundertüte an Programmen, Demos, Tools. Aber auch Videoinhalte gab es. Ich erinnere mich noch an eine pixelige Video-Führung durch die Villa des Origin-Gründers und Spieleentwicklers Richard Garriott, die einem deutschen Gaming-Magazin als Disc beigelegt war.

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Wie dieser Discogs-Eintrag beweist, gab es aber auch CD-Roms mit Konzertaufnahmen. Und wer sein Wissen erweitern wollte, der griff zum Heft mit sagenhaften 14 Lexika auf der Beilagen-CD.

Das Zeitschriftenregal war damit irgendwie das heutige Internet im Kleinen: Multimedia-Inhalte, Spiele, Software-Tools – nur eben unpraktischer und mit viel mehr Müll. Vermissen werde ich diese Zeit nicht. Aber sie bleibt ein interessanter Moment der Digitalgeschichte.

Von ICQ bis Winamp: Kennt ihr diese Kult-Programme noch?

Software-Nostalgie: Kennt ihr diese Programme noch? Quelle: t3n
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