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Was steckt hinter dem Antikythera-Mechanismus? Forscher kommen der Lösung näher – mit Hilfe von Youtube

Der Antikythera-Mechanismus gilt als antiker „Computer“. 2021 hatten Forscher angenommen, er diene dazu, die Positionen von Sonne, Mond und Planeten zu berechnen. Nun haben Wissenschaftler eine neue Erklärung. Dabei spielte ein Youtube eine Rolle.

2 Min.
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Der Antikythera-Mechanismus. (Foto: University of Glasgow)

Der Antikythera-Mechanismus gilt als eines der ältesten Rätsel der Antike und als einer der ersten analogen Computer. Forscher vermuten, dass die alten Griechen ihn als eine Art Kalender nutzten, der auch die Bewegungen der damals bekannten Himmelskörper bestimmen konnte.

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Bereits 1901 wurde er in einem Schiffswrack in der Nähe der ägäischen Insel Antikythera gefunden, nach der er benannt ist. Jahrelange Forschung ergab, dass der Mechanismus aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus stammt.

Kürzlich haben Forscher der University of Glasgow, inspiriert von einem Youtuber, neue Erkenntnisse gewonnen.

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Neue Erkenntnisse nach langer Zeit

Im Jahr 2020 wurden neue Röntgenbilder des sogenannten Kalenderrings des Antikythera-Mechanismus erstellt. Diese zeigten neue Details von regelmäßig verteilten Löchern auf dem Ring.

Da dieser jedoch zerbrochen und unvollständig ist, war unklar, wie viele Löcher ursprünglich vorhanden waren. Graham Woan von der Fakultät für Physik und Astronomie der Universität Glasgow erklärte, dass ein Kollege ihn auf Daten des Youtubers Chris Budiselic aufmerksam gemacht hatte, der eine Replik des Kalenderrings herstellen wollte und untersuchte, wie viele Löcher er ursprünglich enthielt.

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Diese Idee brachte Woan dazu, das Problem auf seine eigene Weise zu lösen. Er nutzte eine Technik namens Bayes-Analyse, die Wahrscheinlichkeits­rechnung verwendet, um Unsicherheiten basierend auf unvollständigen Daten zu bewerten.

Durch die Analyse der Positionen der vorhandenen Löcher und der Platzierung der sechs erhaltenen Fragmente des Rings bestimmte er die wahrscheinliche Anzahl der Löcher im Mechanismus. So kam er zu dem Ergebnis, dass der Kalenderring ursprünglich mit großer Wahrscheinlichkeit entweder 354 oder 355 Löcher hatte.

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Wahrscheinliche Anzahl der Löcher wurde bestimmt

Joseph Bayley vom Institut für Gravitationsforschung der Universität nahm sich ebenfalls des Problems an und nutzte Signale, die von Ligo-Gravitations­wellen­detektoren aufgefangen wurden.

Diese messen winzige Kräuselungen der Raumzeit, die durch massive astronomische Ereignisse wie die Kollision schwarzer Löcher verursacht werden, wenn diese die Erde durchdringen. Auch Bayley kam zu dem Ergebnis, dass der Ring wahrscheinlich 354 oder 355 Löcher hatte.

Sehr präzise Arbeit

Der Ring hat einen Radius von 77,1 Millimeter, und die Forscher stellten fest, dass die Löcher sehr präzise positioniert waren. Die radiale Abweichung zwischen den Löchern beträgt nur 0,028 Millimeter.

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„Dadurch habe ich den Mechanismus von Antikythera und die Arbeit und Sorgfalt, die die griechischen Handwerker in seine Herstellung gesteckt haben, mit ganz neuem Wert zu schätzen gelernt. Um die Löcher präzise anordnen zu können, waren höchst genaue Messtechniken und eine unglaublich ruhige Hand zum Stanzen nötig“, sagte Bayley.

Die 354 Löcher lassen vermuten, dass der Mechanismus dem Mondkalender folgte. Bei 365 Löchern wäre es wahrscheinlicher gewesen, dass er dem ägyptischen Kalender folgte. Die Ergebnisse wurden im Journal The Horological Journal veröffentlicht.

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Kommentare (1)

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Christian Lubitz

Wie helfen einem Daten vom LIGO-Gravitationswellendetektor dabei, zu bestimmen, wieviele Löcher in dem Ring gewesen sein sollen? Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?

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