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Warum die Gen Z weniger Urlaub nimmt als Babyboomer

Überraschendes Ergebnis einer aktuellen Studie von Expedia: Junge Beschäftigte haben am Ende des Jahres mehr Urlaubstage übrig als ältere. Das hat mehrere Gründe.

Von Senta Gekeler
2 Min.
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Im Urlaub entspannen? Das macht die Generation Z weniger als etwa die Babyboomer-Generation. (Foto: Song_about_summer / Shutterstock)

Eigentlich sagen die Babyboomer der jüngsten Generation oft nach, arbeitsfaul zu sein. Beim Urlaubsverhalten trifft das allerdings nicht zu: Laut der aktuellen Vacation-Deprivation-Studie des Reiseanbieters Expedia ließen Beschäftigte der Generation Z in Deutschland im letzten Jahr durchschnittlich rund vier Urlaubstage ungenutzt. Bei den Babyboomern waren es nur 2,5 Tage. Allerdings haben die zwischen 1995 und 2006 geborenen Befragten auch mit durchschnittlich 28,8 Tagen 0,5 Tage mehr Urlaubsanspruch als die von 1946 bis 1964 geborenen Babyboomer.

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Für die Studie wurden 11.580 Erwachsene in Nordamerika, in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum befragt, davon 1.004 Personen in Deutschland. Dass junge Menschen mehr Urlaubstage ungenutzt lassen, scheint dabei kein rein deutsches Phänomen zu sein: Weltweit betrachtet hatte die Gen Z am Ende des Jahres im Schnitt 2,6 Tage, die Generation der Babyboomer dagegen nur 1,8 Urlaubstage übrig.

FOMO und Schuldgefühle

Das Phänomen der FOMO („fear of missing out“; Deutsch: Angst, etwas zu verpassen) scheint junge Menschen nicht nur im Freizeitkontext zu betreffen, sondern ist auch der Hauptgrund, warum die Generation Z ihren Urlaubsanspruch nicht aufbraucht. 51 Prozent der 18- bis 29-jährigen Befragten in Deutschland fürchten, dass in ihrer Abwesenheit wichtige Entscheidungen getroffen oder andere Teammitglieder bevorzugt werden. Nur 16 Prozent der Babyboomer teilen diese Angst.

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Zudem fühlen sich 47 Prozent der Gen Z schuldig, weil ihre Kolleginnen und Kollegen während ihres Urlaubs ihre Aufgaben übernehmen und damit mehr arbeiten müssen. Dagegen sind es nur 16 Prozent der Babyboomer, die diese Schuldgefühle haben. 2024 Beschäftigte der Generation Z in Deutschland mit durchschnittlich 26,3 Tagen etwas mehr Urlaub zu nehmen als 2023 (24,9Tage). Doch auch hier liegt die ältere Generation mit 27,2 Tagen etwas höher.

„Die Angst, im Urlaub etwas auf der Arbeit zu verpassen, nimmt unserer Studie zufolge mit zunehmendem Alter ab“, sagt Expedia-Sprecherin Susanne Dopp. „Ältere Arbeitnehmende sind generell selbstbewusster, was das Urlaubnehmen angeht. Die Jüngeren können sich von den Babyboomern also durchaus etwas abschauen. Immerhin sehen 70 Prozent der Babyboomer, aber nur 49 Prozent der jüngsten Arbeitnehmenden Urlaub als ein Grundrecht an.“

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Lieber stiller Urlaub?

Auch im Urlaub hat die FOMO junge Menschen im Griff: 21 Prozent der Gen Z, aber nur 14 Prozent der Babyboomer planen dieses Jahr eine große Reise. Im vergangenen Jahr haben zudem 30 Prozent der Gen Z verschiedene Reiseziele miteinander kombiniert, um in kurzer Zeit so viel wie möglich zu sehen. 20 Prozent der jüngeren Generation – im Vergleich zu nur acht Prozent der Babyboomer – beabsichtigen, sich flexible Arbeitsmodelle zunutze zu machen, um mehr zu reisen.

Der Appell an junge Beschäftigte könnte also sein, sich in vielerlei Hinsicht mehr zu entspannen. Aber vielleicht tun sie das ja bereits heimlich, Stichwort Quiet Vacationing. Das bedeutet, Urlaub zu machen, ohne den Vorgesetzten Bescheid zu sagen, und dafür kreative Maßnahmen zu ergreifen, die den Eindruck erwecken, man würde arbeiten – wie etwa nur die Maus zu bewegen. Laut einer Studie von The Harris Poll ist Quiet Vacationing zwar vor allem unter Millennials verbreitet, kommt aber in der Gen Z und anderen Generationen durchaus vor.

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