Strompreisentwicklung in Deutschland

Die Strompreisentwicklung in Deutschland im Jahr 2024 zeigt erfreuliche Tendenzen. Aktuell liegt der Strompreis für Neukunden nur noch bei 26,4 Cent pro Kilowattstunde. Auch für Bestandskunden setzte sich der abnehmende Trend fort, mit einem Preis von 36,0 Cent pro Kilowattstunde. Diese Kunden haben zudem die Möglichkeit, ihre Stromkosten direkt zu beeinflussen, da Stromtarife von alternativen Anbietern derzeit 27 Prozent günstiger sind.

Auf dieser Seite finden Sie aktuelle Informationen zur Entwicklung der Strompreise in Deutschland. Der Informationsstand ist vom 03.07.2024.

So viel kostet die Kilowattstunde im Juli 2024

Strompreise Bestandskunden: 36,0 Ct|kWh*
Strompreise Neukunden: 26,4 Ct|kWh**

Strompreisentwicklung deutschlandl 2024

Tabelle: Das kostet 1 kwh Strom 2024

StrompreiseHaushaltskundenTarife für NeukundenStrombörse EEX
Day Ahead
Jun 202436,0 Ct/kWh26,4 Ct/kWh67,4 €/MWh
Mai 202436,1 Ct/kWh26 Ct/kWh67,2 €/MWh
Apr 202435,3 Ct/kWh25,5 Ct/kWh62,4 €/MWh
Mär 202435,4 Ct/kWh25,6 Ct/kWh64,7 €/MWh
Feb 202435,7 Ct/kWh25,9 Ct/kWh61,3 €/MWh
Jan 202437,4 Ct/kWh27,6 Ct/kWh76,6 €/MWh

Liste Strompreisentwicklung für Haushaltskunden & Neukunden pro Monat, Jahre 2023-2022

StrompreiseHaushaltskundenTarife für NeukundenStrombörse EEX
Day Ahead
Dez 202338,1 Ct/kWh27,8 Ct/kWh68,5 €/MWh
Nov 202338,6 Ct/kWh28,7 Ct/kWh91,1 €/MWh
Okt 202338,6 Ct/kWh29 Ct/kWh87,4 €/MWh
Sept 202339,2 Ct/kWh28,7 Ct/kWh100,7 €/MWh
Aug 202339,6 Ct/kWh30 Ct/kWh94,3 €/MWh
Juli 202339,9 Ct/kWh29 Ct/kWh77,6 €/MWh
Juni 202341,4 Ct/kWh29 Ct/kWh94,8 €/MWh
Mai 202342 Ct/kWh31 Ct/kWh81,7 €/MWh
April 202343 Ct/kWh32 Ct/kWh100,7 €/MWh
März 202346 Ct/kWh34,2 Ct/kWh102,5 €/MWh
Feb 202347 Ct/kWh36,9 Ct/kWh128,3 €/MWh
Jan 202348,2 Ct/kWh40,4 Ct/kWh117,8 €/MWh
Dez 202243,3 Ct/kWh47,1 Ct/kWh251,6 €/MWh
Nov 202248,2 Ct/kWh51,1 Ct/kWh173,6 €/MWh
Okt 202253,8 Ct/kWh65,3 Ct/kWh152,6 €/MWh
Sept 202251,6 Ct/kWh64,8 Ct/kWh346,1 €/MWh
Aug 202241,9 Ct/kWh51,5 Ct/kWh465,2 €/MWh
Juli 202238,5 Ct/kWh39,1 Ct/kWh315 €/MWh
Juni 202239,7 Ct/kWh37,1 Ct/kWh218 €/MWh
Mai 202239,3 Ct/kWh41,3 Ct/kWh177,5 €/MWh
April 202243,4 Ct/kWh45,8 Ct/kWh165,7 €/MWh
März 202237 Ct/kWh44,7 Ct/kWh252 €/MWh
Feb 202238,8 Ct/kWh38,9 Ct/kWh128,8 €/MWh
Jan 202240,6 Ct/kWh44,1 Ct/kWh167,7 €/MWh
Stand Juli 2024* Ø aller Haushalte in Deutschland mit Bestandsverträgen, Wert aus Grundpreis & Arbeitspreis, ** Verivox, Check24, ***EEX: EPEX Spot, „Day Ahead“ Auktion, Stand 15.06.2024 Ø Monat

Das Wichtigste zur Strompreisentwicklung

  • Die Strompreise alternativer Anbieter sind in diesem Jahr stark gefallen. Neukunden zahlen aktuell nur noch 26,4 Cent pro Kilowattstunde.
  • Haushalte können aktuell durch einen Stromanbieterwechsel im Schnitt 27 Prozent sparen.
  • Die Anzahl der Strompreiserhöhungen ist seit Januar rückläufig und 549 Stromanbieter haben die Preise für 2024 bereits gesenkt.
  • Der Durchschnittspreis für eine Megawattstunde Strom an der Strombörse lag im Mai bei 67,2 Euro, deutlich niedriger als 2022 mit 177 Euro.
  • Die Netzentgelte steigen 2024 im Schnitt um 26,7 Prozent, da die Bundessubvention von 5,5 Milliarden Euro nicht finanziert werden kann.
  • Der Strompreis für Haushalte war Anfang 2024 um 30,5% günstiger als 2023 aufgrund gesunkener Erzeugerkosten, während Netzentgelte um 26,7% und Steuern/Abgaben um 3,9% gestiegen sind.

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Strompreisentwicklung: Das ändert sich bei den Strompreisen 2024

Die Strompreise sind nach dem extremen Anstieg aufgrund des Ukraine-Krieges wieder deutlich gesunken. Sinkende Preise für Gas und Kohle haben die Beschaffungskosten der Stromversorger erheblich reduziert. Mit Verzögerung wirkt sich dies nun auch auf die Strompreisentwicklung für Haushalte aus und hat zu einer Reihe von Strompreissenkungen geführt. Die Abschaffung der EEG-Umlage hat die Strompreise ebenfalls gesenkt.

So teuer wird Strom 2024

Netzentgelte, Strom, 2024

Trotz der aktuell positiven Strompreisentwicklung müssen sich Millionen Haushalte wieder auf höhere Strompreise für 2024 einstellen. Preistreiber sind die Netzentgelte. Durch den Wegfall der Bundesmittel werden die Netzentgelte um circa 26,7 % steigen, was den Strom einer Familie mit 3.500 kWh Jahresverbrauch um durchschnittlich 70 Euro verteuert. [Quelle Enet].

Viele Energieversorger preisen die höheren Stromnetzentgelte erst mit Verspätung ein. Daher ist ab April mit einer Preiserhöhungswelle zu rechen. Kunden, die bei Alternativanbietern einen Tarif mit Preisgarantie abgeschlossen haben, sollten größtenteils vor Preissteigerungen absichert sein.

Das Auslaufen der Strompreisbremse 2024 trifft vor allem Kunden in der Grundversorgung, denn in 16 % der Grundversorger-Gebiete liegt der Preis noch oberhalb der Preisgrenze von 40 Cent.

Stromkosten im Vergleich zum Vorjahr

Die Strompreise für Neukunden bewegten sich im Mai 2024 auf einem günstigen Niveau. Im Durchschnitt mussten Neukunden 26,0 Cent pro Kilowattstunde für ihren Strom bezahlen. Nachdem die Neukundenpreise bis zum 9. Mai auf 24,9 Cent pro Kilowattstunde gesunken waren, stiegen sie zwar wieder bis auf 26,6 Cent an. Im Vergleich zum Vorjahr blieben sie jedoch weiterhin sehr niedrig. Im Mai 2023 kostete die kWh bei Neuverträgen im Schnitt noch 31,6 Cent.

Die Stromkosten für Haushaltskunden sind im Mai 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14% gesunken. Eine Familie mit einem Stromverbrauch von 4.000 kWh im Jahr zahlte im Mai 2023 noch durchschnittlich 1.684 Euro für Strom. Im Mai 2024 wurden hingegen nur noch 1.445 Euro berechnet. Ein Anbieterwechsel würde 26% Ersparnis bei den Stromkosten bringen. [kWh Preis = 36,1 Cent]

Stromkunden mit Grundversorgungstarif zahlten im Mai 2024 im bundesdeutschen Durchschnitt noch 44,4 Cent für eine Kilowattstunde [kWh] Strom. Die Haushalte im Grundversorgungstarif könnten bei einem Wechsel des Versorgers die Stromrechnung um 40% senken.

Der Börsenstrompreis verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 20%. Im Mai 2024 kostete die Megawattstunde Strom im Durchschnitt 67,2 Euro. Im Mai letzten Jahres waren es noch 82 Euro.

Seit Anfang des Jahres 2024 wurden 549 Strompreissenkungen gemeldet. Die durchschnittliche Senkung beträgt 11% und betrifft insgesamt mehr als 8 Millionen Haushalte. Eine Familie mit einem Stromverbrauch von 4.000 kWh, spart durch die Preissenkungen im Schnitt 236 Euro im Vergleich zum 31. Dezember 2023.

Für rund 3,3 Millionen Haushalte in Deutschland haben sich die Strompreise um durchschnittlich 9% erhöht. Die Musterfamilie muss im Schnitt 140 Euro mehr für ihren Strom ausgeben.

Für Verbraucher, die etwas gegen ihre hohen Strompreise unternehmen wollen, lohnt sich ein genauer Blick in den Vergleichsrechner, denn im Schnitt kostet 1 kWh Strom aktuell 26,4 Cent für Neukunden. Das Sparpotenzial beim Anbieterwechsel liegt im Schnitt bei 27 Prozent.

Stromanbieter Kündigungsfristen 2024

Quellen: Check24, Verivox, Leipziger Strombörse [EEX Day Ahead]

Was tun gegen die Strompreisentwicklung?

Die meisten Haushalte haben die Strompreisentwicklung der vergangenen 2 Jahre stark zu spüren bekommen. Doch mittlerweile bieten die alternativen Stromanbieter wieder sehr viel günstigere Stromtarife an. Laut Meldungen der Stromvergleichsportale bieten Stromtarife für Neukunden 25 Prozent Einsparpotenzial. Lassen Sie sich die Liste aller günstigen Tarife für Ihren Wohnort anzeigen.

Details zu den Strompreissenkungen 2024 & Strompreiserhöhungen 2024

Wöchentliche Strompreisentwicklung 2024

Börsenpreis, Strompreisentwicklung im Großhandel [EPEX SPOT, EEX]

  Die Großhandelspreise an der europäischen Strombörse gehen auf und ab, wie die nebenstehende Grafik zeigt. In den letzten 3 Jahren schwankten die Strompreise zwischen 36 Euro und 586 Euro pro Megawattstunde Strom [Durchschnitt pro KW].

Die Grafik zeigt die Strompreisentwicklung an der europäischen Strombörse am EPEX-Spotmarkt von 2022 bis Juli 2024 wo der Strom täglich im sogenannten Day-Ahead-Markt gehandelt wird. Der Strompreis für Deutschland an der europäischen Strombörse lag im Mai 2024 bei 67,2 Euro pro Megawattstunde im Durchschnitt. Zum interaktiven Chart

Die Strompreisentwicklung am „Day-Ahead-Markt“ hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Nachfrage, dem verfügbaren Stromangebot und politischen Entscheidungen. Einige Stromanbieter bieten bereits flexible Stromtarife an, die an diese Börsenstrompreise gekoppelt sind. Für Kunden dieser Anbieter ist es wichtig, die Entwicklung der Strompreise in den kommenden Tagen zu kennen, um ihren Verbrauch an die Preisschwankungen anzupassen.

Prognose zur Strompreisentwicklung an der Strombörse vom 27.05. bis 02.06.2024

Verbraucher mit flexiblen Stromtarifen müssen in der 22. Kalenderwoche mit Preisunterschieden rechnen zwischen den Sonnenspitzenzeiten und anderen Tageszeiten. Die höchsten Strompreise werden für die Abendstunden unter der Woche prognostiziert. Die niedrigsten Preise werden während der solaren Spitzenstunden am Donnerstag und am Wochenende erwartet.

Quelle: Tibber [Stromanbieter mit dynamischen Tarifen]

Hintergrund zur Entwicklung der Strompreise

Strompreis Entwicklung Deutschland 2023

Die Strompreise in Deutschland hatten im 1. Quartal 2023 den Rekordwert von 46,9 Cent pro Kilowattstunde erreicht und befinden sich nun wieder im Abwärtstrend. Im Juli 2024 liegt der durchschnittliche Strompreis für Haushaltskunden bereits wieder bei 36,0 Cent|kWh bei Bestandsverträgen. Die Kilowattstunde für Neukunden kostet derzeit durchschnittlich 26,4 Cent.

Dazu beigetragen haben die Strompreisbremse und sinkende Preise im Großhandel.

Beim Thema Strompreisentwicklung vermissen die meisten Verbraucher klare Antworten. Sie wissen nicht, was auf sie zukommt, warum der Strom so teuer ist und ob Strom 2024 wieder billiger wird. Auch die Strompreisbremse sorgt für Verwirrung. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Warum ist Strom so teuer geworden?

Börsenpreis, Strompreisentwicklung im Großhandel [EPEX SPOT, EEX]

Den größten Einfluss auf die Strompreisentwicklung 2023 haben die Börsenstrompreise. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind die Strompreise im Großhandel stark gestiegen, denn der Mangel an Erdgas trieb die Einkaufspreise an den Strombörsen in utopische Höhen [Warum?].

Die enorm gestiegenen Großhandelspreise spiegelten sich direkt in den Strompreisen für Verbraucher wieder. Die Folge waren deutschlandweite Preiserhöhungen von über 60%. Durch die sich entspannende Situation am Gasmarkt sinken parallel dazu die Strompreise an der Börse wieder.

Auch die kontinuierlich steigende Einspeisung aus Erneuerbaren Energien führt zu Entspannung an der Strombörse. Die durchschnittlichen Strompreise am Strommarkt waren im April 2024 mit 62 Euro pro Megawattstunde  im Vergleich zum April 2022 [165 €] deutlich niedriger. [EEX]
Markt-Analysten sehen daher bei der Strompreisentwicklung 2024 ein stabileres Preisniveau mit leichtem Abwärtstrend.

Merit Order. Was hat der Gaspreis mit der Strompreisentwicklung zu tun?

Die extremen Preissprünge am Strommarkt liegen am Merit-Order-Verfahren, nach dem die Strompreise im Stromgroßhandel entstehen. Das Kraftwerk mit den höchsten Erzeugerkosten, das noch gebraucht wird, um den Strombedarf zu einem bestimmten Zeitpunkt zu decken, bestimmt den Strompreis. Mit dem Anstieg der Gaspreise steigen auch die Kosten für die Stromerzeugung in Gaskraftwerken. Alle anderen Anbieter [Kohle, Atom, Öko…] bekommen denselben Preis, auch wenn sie den Strom viel günstiger produzieren können. Ja, durch diese Regelung entstehen die hohen Preise.

Warum sinkt der Strompreis für Verbraucher so langsam?

Die Preisanstiege am Strommarkt im vergangenen Jahr waren extrem. Sowohl für kurzfristig benötigte Strommengen als auch für Strom, der für 1-2 Jahre im Voraus eingekauft wird. Die meisten Stromanbieter [insbesondere Grundversorger] mussten die heftigen Preisspitzen zwar nicht 1:1 an ihre Kunden weitergeben, weil sie eine langfristige Beschaffungsstrategie verfolgen und noch günstigere Strommengen vorrätig hatten. Doch diese Einkaufsstrategie ist auch der Grund, weshalb sie die aktuellen Preissenkungen nicht sofort berücksichtigen können. Günstige Stromanbieter mit kleinerem Kundenstamm können flexibler reagieren und jetzt durch sinkende Großhandelspreise bessere Neukundenangebote machen.

Prognose zur Entwicklung der Strompreise

Wird Strom in den kommenden Jahren noch teurer, wie sehen die Prognosen für die künftige Entwicklung der Strompreise aus und was sind die entscheidenden Faktoren?

Prognose Strompreisentwicklung 2025: Der Risikofaktor für die Strompreisentwicklung bleibt der Gaspreis. Auch 2024 und 2025 werden die Großhandelspreise für Erdgas den Strompreis für Verbraucher maßgeblich bestimmen. Doch die gesicherte Versorgung mit Flüssigerdgas und das niedrige Riskio für einen kalten Winter [DWD] sorgten bereits Ende des letzten Jahres für eine Entspannung an den europäischen Großmärkten für Energie. Die Energienachfrage der Industrie bleibt in 2024 voraussichtlich weiterhin auf einem niedrigeren Niveau [ISPEX]. Auch die Wiederinbetriebnahme etlicher französischer Kernkraftwerke nach sehr langwierigen Wartungsarbeiten trug zur Preisstabilisierung im letzten Jahr bei. Wegen der Fertigstellung deutscher LNG-Terminals rechnen Marktexperten mit einer weiteren Entspannung und auch das Bundeswirtschaftsministerium erwartet eine Normalisierung des Strommarkts.

Fazit: Entscheidend für die Strompreisentwicklung und damit sinkende Strompreise für 2024 und 2025 ist eine Stabilisierung am Gasmarkt. Reaktormängel in Frankreich bleiben weiterhin ein Risikofaktor für die Strompreisentwicklung in den nächsten Jahren.

Wird Strom in Zukunft wieder billiger?

Die Strompreisentwicklung wird momentan stark vom europäischen Großhandelspreis getrieben. Doch die Zukunft der Strompreise ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Infolge der gestiegenen Nachfrage nach Strom sowohl in der Industrie als auch bei Privatpersonen ist davon auszugehen, dass die Preise steigen werden, sofern das Angebot konstant bleibt.

Doch ein stärkerer Ausbau erneuerbarer Energien wie Solar- und Windkraft trägt dazu bei, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und damit die Kosten für Strom zu senken. Die Strompreisentwicklung ist ebenfalls vom technologischen Fortschritt im Bereich der Energieerzeugung und -speicherung abhängig. Effizientere Methoden zur Stromgewinnung und Speicherung zu entwickeln, wird sich positiv auf den Preis auswirken.

Strompreisentwicklung in Europa: Wo steht Deutschland?

Strompreise Europa Karte 2023

Die Strompeisentwicklung verläuft in den einzelnen Ländern Europas sehr unterschiedlich. Laut der europäischen Statistikbehörde Eurostat lag der durchschnittliche Strompreis 2023 für Haushaltskunden in Europa bei 28,9 Cent je Kilowattstunde. In drei EU-Ländern zahlten Haushaltskunden 2023 höhere Strompreise als in Deutschland.

Nur die Niederlande, Belgien und Rumänien sind teurer. Konkret zahlte eine deutscher Einpersonenhaushalt mit einem Jahresverbrauch zwischen 2.500 und 5.000 Kilowattstunden zum Zeitpunkt der Datenerfassung einen Preis von 41,2 Cent pro Kilowattstunde. Haushalte in den Niederlanden zahlten 47,5 Cent pro Kilowattstunde Strom, während die Strompreise in Belgien bei 43,5 Cent pro Kilowattstunde lagen. Im Vergleich dazu zahlten spanische Haushalte weniger als die Hälfte im Vergleich. Auch in Polen (17,7 Cent), Frankreich (23,2 Cent) und Österreich (26,5) lagen die Strompreise weit unter dem deutschen Niveau.

Details zur Strompreisentwicklung in Europa

Rückblick: Strompreisentwicklung in Deutschland seit 2000

Der durchschnittliche Strompreis für Privathaushalte in Deutschland ist seit dem Jahr 2000 von 13,94 auf 46,91 Cent pro Kilowattstunde in 2023 gestiegen. Das entspricht einer Steigerung von 37% beziehungsweise 10% pro Jahr. Der größte Preissprung war im letzen Jahr zu verzeichnen. Von 2022 bis 2023 ist der durchschnittliche Strompreis für Verbraucher um 26% von 37,14 auf 46,91 Cent gestiegen. In diesen 46,91 Cent sind die Kosten für Stromerzeugung, Netzentgelte, sowie alle Steuern und Abgaben enthalten.

Die Steuern, Abgaben und Umlagen haben sich seit 2000 mehr als verdoppelt [von 5,19 auf 12,57 Cent] und machen 2023 als Kostenblock „staatlichen Belastungen“ 27% des Strompreises aus. Auf Netzentgelte entfallen 20% und die verbleibenden 53% bekommt der Stromanbieter für die Bereitstellung der Energie. Dieser Kostenblock ist im vergangenen Jahr um 79% gestiegen.

Strompreisentwicklung Deutschland 10 Jahre [Tabelle]

Jahr
Strompreis Cent/kWh
Steuern, Abgaben, Umlagen
Netz- entgelte
Strom- erzeugung
202346,9127%20%53%
202237,1439,3%21,8%38,9%
202131,8951,4%24,5%24,1%
202031,4752,4%25,1%22,4%
201930,4352,5%24,3%23,2%
201829,4254,3%24,7%21%
201729,1655%26%19%
201628,7054%24%22%
201528,8052%23%25%
201429,1452%23%25%

Entwicklung des Strompreises im 10-Jahres-Verlauf

Die Strompreisentwicklung hat in den letzten 2 Jahren an Fahrt aufgenommen. Obwohl der Strompreis für Haushalte in Deutschland in den letzten 10 Jahren fast jedes Jahr gestiegen ist, sind die Preisanstiege der letzten zwei Jahren besonders signifikant. In den vergangenen Jahren waren die Preiserhöhungen in der Regel eher im einstelligen Prozentbereich angesiedelt, doch ab 2022 gab es deutliche Kostensteigerungen von 16% und 27%.

Die Strompreise für private Verbraucher in Deutschland waren Anfang 2023 so hoch wie nie zuvor. Zahlten Haushalte 2021 im noch Schnitt 31,89 Cent pro Kilowattstunde, sind es Anfang des Jahres bereits 46,91 Cent. Hauptgrund für den Anstieg von 47% sind die stark gestiegenen Beschaffungskosten. Die Nachfrage nach Energie stieg mit dem Ende der Coronabeschränkungen.

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine verteuerte sich die Kosten der Stromerzeugung aus Gas und Kohle, was sich in extremen Preissprüngen an den Strombörsen widerspiegelte. Nun hat nicht jede Preisschwankung an der Börse Einfluss auf den Verbraucherpreis, doch die Probleme am Energiemarkt führten bereits jetzt zu einem Preisanstieg für den Kostenblock „Strombeschaffung und Vertrieb“ von 222%. Berechneten die Versorger im Januar 2021 noch 7,70 Cent für die Kilowattstunde, waren es zu Jahresbeginn 2023 bereits 24,82 Cent.

Tabelle: Entwicklung der Strompreise, 10 Jahre [bis 2023]

Bestandteile des Strompreises2014201520162017201820192020202120222023
Beschaffung, Vertrieb7.387.056.265.716.207.097.517.7014.4024.82
Netzentgelt6.636.747.017.517.297.397.757.808.089.52
Steuern15.1314.9115.5316.0615.9715.9816.5516.3914.5912.57
Mehrwertsteuer4.654.584.604.674.714.865.085.095.927.49
Konzessionsabgabe1.661.661.661.661.661.661.661.661.661.66
EEG-Umlage6.246.176.356.886.796.416.763.723.72
KWK-Aufschlag0.180.250.450.440.350.280.230.250.380.36
StromNEV-§190.090.240.380.390.370.310.360.430.440.42
Offshore-Netzumlage0.25-0.050.04-0.030.040.420.420.400.420.59
AbLa Umlage0.010.010.010.010.010.010.01
Stromsteuer2.052.052.052.052.052.052.052.052.052.05
Summe29.1428.7028.8029.2829.4730.4631.8131.8937.0746.91

Strompreiszusammensetzung

Strompreis Zusammensetzung 2024

Für private Haushalte setzt sich der Strompreis aus 3 Hauptkomponenten zusammen: Die erste umfasst die Stromerzeugerkosten oder die Kosten für den Einkauf von Strom. Den zweiten Kostenblock bilden Steuern, Umlagen und Abgaben. Der dritte Block , die sogenannten Netzentgelte, beinhaltet die Kosten für den Transport und die Messung des Stroms.

Der Stromversorger kümmert sich nicht nur um die Abrechnung von Umlagen, Steuern und Entgelten beim Verbraucher, sondern leitet auch die Einnahmen weiter. Diese fließen sowohl in die Staatskasse als auch an die Netzbetreiber und Messstellenbetreiber. Der Versorger behält ausschließlich die Kosten für die Strombeschaffung.

In den vergangenen Jahren lag der Kostenbereich Strombeschaffung eher bei 20-25% des Strompreises, doch die hohen Einkaufspreise an der Strombörse ließen die Kosten in den letzten Jahren sprunghaft steigen. Heute entfällt etwa die Hälfte des Strompreises auf Beschaffung und Vertrieb.

In den kommenden Jahren [2025 – 2026] wird der Stromeinkauf voraussichtlich weiterhin den der größte Kostenblock bleiben. Zusätzlich ist damit zu rechnen, dass die Netzentgelte für Strom in Zukunft deutlich ansteigen werden.

Netzentgelte beeinflussen die Strompreisentwicklung stärker

Die Netzentgelte, die Gebühren, die für die Nutzung des Stromnetzes erhoben werden sind zum Jahreswechsel um knapp 25% Prozent gestiegen, was sich auch in höheren Preisen niederschlägt und die Strompreisentwicklung nachhaltig beeinflusst. Diese Gebühren machen insgesamt einen Anteil von rund 20% an der Gesamtzusammensetzung des Strompreises aus. Doch die Netzentgelte variieren je nach Region.

Alles zur Strompreiszusammensetzung

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