Screening f�r sexuelle Funktionsst�rungen nach DSM-5

J Hoyer, V Klein, K Schierz…�- Zeitschrift f�r�…, 2015 - thieme-connect.com
J Hoyer, V Klein, K Schierz, P Briken
Zeitschrift f�r Sexualforschung, 2015thieme-connect.com
Sexuelle Probleme und sexuelle Funktionsst�rungen d�rften zu den h�ufigsten psychischen
bzw. psychosomatischen Syndromkomplexen �berhaupt geh�ren. Sch�tzungen f�r die 12-
Monatspr�valenz von sexuellen Problemen liegen bei 51% f�r Frauen und 42% f�r M�nner,
wobei etwa 10% der M�nner und 11% der Frauen angeben, darunter in klinisch
bedeutsamer Weise zu leiden (Mitchel et al. 2013). In der Versorgungspraxis werden
sexuelle Funktionsst�rungen jedoch kaum diagnostiziert (Beier et al. 2000; Hoyer 2013;�…
Sexuelle Probleme und sexuelle Funktionsst�rungen d�rften zu den h�ufigsten psychischen bzw. psychosomatischen Syndromkomplexen �berhaupt geh�ren. Sch�tzungen f�r die 12-Monatspr�valenz von sexuellen Problemen liegen bei 51% f�r Frauen und 42% f�r M�nner, wobei etwa 10% der M�nner und 11% der Frauen angeben, darunter in klinisch bedeutsamer Weise zu leiden (Mitchel et al. 2013). In der Versorgungspraxis werden sexuelle Funktionsst�rungen jedoch kaum diagnostiziert (Beier et al. 2000; Hoyer 2013; Reinecke et al. 2006).
Ein Grund daf�r liegt in den komplexen diagnostischen Ausschlussprozessen, die vor der Stellung der Diagnose einer sexuellen Funktionsst�rung erforderlich sind. Sexuelle Probleme k�nnen durch vielf�ltige medizinische Krankheitsfaktoren oder Substanz-bzw. Medikamentenkonsum ausgel�st oder bedingt sein, genauso wie durch psychische St�rungen, durch Partnerschaftsprobleme oder andere gravierende Stressoren (vgl. DSM-5, deutsch: Falkai et al. 2015). Zu erkennen, ob die sexuellen Symptome entweder Begleitsymptome der genannten St�rungen (bzw. Belastungsfaktoren) sind oder ob sie die Kriterien f�r eine eigenst�ndige (ggf. komorbide) St�rung erf�llen, setzt die aufw�ndige Zusammenf�hrung und Auswertung einer F�lle diagnostischer Informationen voraus. Ein funktionierendes, interdisziplin�res Netzwerk aus �rztInnen, PsychotherapeutInnen, SexualtherapeutInnen bzw. SexualmedizinerInnen w�re diesbez�glich w�nschenswert, ist aber allenfalls in spezialisierten Einrichtungen gegeben. Nicht zuletzt erschweren Vermeidungsmotive auf Seiten von PatientInnen eine eindeutige diagnostische Urteilsbildung (vgl. Hoyer 2013). Ein einfacher L�sungsansatz f�r die angesprochenen Probleme liegt in der Nutzung von Screening-Verfahren. Als Screening-Tests werden zeit-und kosteng�nstige Vortests zur ersten Identifizierung von Personen mit klinisch relevanten Merkmalen bezeichnet. Ein Beispiel ist die Mammographie zur
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