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Liebe Ohrenmenschen,
so, heute reden wir mal über Armenien und über Bergkarabach. Denn auch wenn es derzeit viele Konflikte gibt, die unsere Aufmerksamkeit erfordern, gibt es da dieses kleine Land, das Hilfe braucht. Mein Name verrät mich: Ich habe einen armenischen Vater. Ich habe mit ihm das Land bereist, das gerade einmal so groß ist wie Brandenburg. Wir waren auch in der Region Bergkarabach. Die ist seit dem Mittelalter hauptsächlich von Armeniern bewohnt, wurde von Stalin dann aber vor gut 100 Jahren Aserbaidschan zugeteilt. Seither schwelen Konflikte und brechen immer wieder Kämpfe und Kriege aus. Dieses Jahr wurde die Region erst über Monate von der Außenwelt abgeschnitten, sodass nicht einmal Hilfsgüter passieren konnten - und dann flohen fast alle hier lebenden Menschen nach Armenien, weil ihre Sicherheit nicht mehr gegeben war. Die selbsternannte Republik Arzach (Bergkarabach) wird sich zum 1.1.2024 auflösen. Und die Armenier fürchten, dass das noch nicht das Ende vom Lied ist.
Meine Gedanken sind bei den Zivilisten, die wie immer die Opfer derartiger Konflikte auf der ganzen Welt sind. Und auch wenn wir alle dazu tendieren, abzustumpfen angesichts der vielen schlechten Nachrichten: wir sollten uns unser Mitgefühl bewahren und uns mit diesen Regionen beschäftigen.
Ich hoffe Sie kommen heute mit mir auf eine Audio-Reise nach Armenien, Ihre Larissa Vassilian
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ist in der Podcastwelt seit 2005 als Annik Rubens unterwegs. Die selbsternannte „Podcast-Oma“ hat 97 Podcasts abonniert und ist trotzdem immer auf der Suche nach neuem Hörstoff.
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nach redaktionsschluss
Armenien von Medien im Stich gelassen?
Journalismus heißt Recherche. Manchmal heißt Journalismus aber auch abschreiben von anderen. Von denen, die einen Namen haben, die sich gut auskennen, oder die eine Nachrichten-Agentur sind. So verbreiten sich Formulierungen und Sätze, über die nicht weiter nachgedacht wird. Im Fall von Bergkarabach zum Beispiel der Satz "völkerrechtlich gehört die Region zu Aserbaidschan". Was wirklich dahintersteckt und warum man mit solchen Formulierungen vorsichtig sein muss, erklärt der Journalist Eike Christian Petering. Ebenfalls zu Wort kommt Anna Aridzanjan, armenisch-stämmige Journalistin in Deutschland, die in den sozialen Netzwerken aktiv für das kleine Armenien ihre Stimme erhebt.
Länge: 45 Min.
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forschungsquartett
Was bleibt, ist die Sehnsucht
Leider kurz - ich hätte gerne mehr von diesem Gespräch mit Hakob Matevosyan gehört. Der kommt selbst aus Armenien, hat in Jerewan studiert und forscht aktuell am Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europas. Hier dreht sich nun alles um die armenische Diaspora: Nur ein kleiner Teil der Armenier und Armenierinnen lebt im eigenen Land - die meisten sind im Ausland. Das hat alles mit der Geschichte und dem Genozid von vor über 100 Jahren zu tun. Meine Verwandtschaft ist beispielsweise zum größten Teil in der Nähe von Los Angeles untergekommen, wo es armenische Schulen gibt, armenische Supermärkte und armenische Restaurants.
Länge: 8 Min.
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jung & naiv
Man muss sich um diese Länder kümmern
Stefan Meister ist Politikwissenschaftler und Leiter des Zentrums für Ordnung und Governance in Osteuropa, Russland und Zentralasien der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Er beschäftigt sich vor allem mit den Konflikten der postsowjetischen Staaten - und spricht hier neben dem Ukrainekrieg und Georgien auch viel über Bergkarabach. Eine interessante Einordnung der gesamten Region inklusive Blick in die Geschichte der jeweiligen Staaten.
Länge: 2 Stunden 20 Min.
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SWR1 leute
Zwischen Reue und Vergebung
"Erinnerung ist eine große Quelle des Glücks fürs Leben", sagt Marc Sinan. Der Komponist und Gitarrist hat wie im Rausch sein erstes Buch geschrieben, einen Roman, der autobiografische Züge hat. Denn seine Mutter ist türkisch-armenischer Abstammung - eine Mischung, die viel historischen Sprengstoff liefert. Sinan hat sich mit all dem auseinandergesetzt, mit der eigenen Identität, mit dem Trauma, das über Generationen hinweg besteht und über Vergebung.
Länge: 40 Min.
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