Zusammenfassung: HINTERGRUND: Das Verhältnis zwischen dem Pulmonalarteriendurchmesser (PAD) und dem Durchmesser der Aorta ascendens (AoD) wurde als prognostischer Marker für verschiedene Lungenerkrankungen beschrieben; sein Nutzen bei Patienten mit akuter Lungenembolie (LE) ist jedoch nicht bekannt. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den prognostischen Langzeitwert des PAD-AoD-Quotienten bei Patienten mit LE zu ermitteln.

Methoden: Zwischen November 2016 und Februar 2022 wurden 275 Patienten mit der Diagnose einer LE im Tertiärversorgungszentrum der Autoren in die Studie eingeschlossen. Dabei wurden die Patienten entsprechend dem Vorliegen von Langzeitmortalität in 2 Gruppen eingeteilt und ihre PAD-AoD-Quotienten verglichen.

Ergebnisse: Langzeitmortalität wurde bei 48 Patienten während des mittleren Follow-up von 59 (39–73) Monaten festgestellt. Zur Auswertung wurden die Patienten in 2 Gruppen unterteilt: Gruppe 1, bestehend aus 227 Patienten ohne dokumentierte Mortalität, und Gruppe 2, bestehend aus 48 Patienten mit dokumentierter Mortalität. Ein multivariates Cox-Regressions-Modell ergab, dass der PAD-AoD-Quotient das Potenzial aufweist, die Langzeitmortalität vorherzusagen (Hazard Ratio, HR: 2,9116; 95%-Konfidenzintervall, 95%-KI: 1,1544–7,3436; p = 0,023). Die Analyse der Receiver-Operating-Characteristic-Kurve zeigte, dass es keinen erkennbaren Unterschied in der Unterscheidungsfähigkeit zwischen dem Simplified Pulmonary Embolism Severity Index (sPESI) und dem PAD-AoD-Quotienten gab („area under the curve“ [AUC] = 0,679 vs. 0,684; p = 0,937). Die langfristige Vorhersagekraft des PAD-AoD-Quotienten war dem sPESI-Score nicht unterlegen.

Schlussfolgerung: Der PAD-AoD-Quotient, der einfach anhand der Computertomographie der Lunge errechnet werden kann, ist möglicherweise ein nützlicher Parameter zur Ermittlung der Prognose von Patienten mit LE.