Blick auf die französische Nationalversammlung in Paris.

Ihre Meinung zu Kann eine stabile Regierung in Frankreich gebildet werden?

Das Linksbündnis ist bei der Parlamentswahl in Frankreich überraschend stärkste Kraft geworden, hat die absolute Mehrheit aber verfehlt. Eine Regierungsbildung dürfte kompliziert werden. Von Carolin Dylla.

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151 Kommentare

Kommentare

Parsec

Ups! Die Champagner-Gläser des RN bleiben leer.
Die Rechtsnationalen haben ihr Wahlziel, die abs. Mehrheit unter dem Decknamen "RN" zu kapern, weit verfehlt u. landen sogar deutlich hinter Macron.
Es genügt eben nicht, einfach einen Buchstaben im Parteinamen zu ändern: aus FN werde RN.
Und die Franzosen kennen die Geschichte: die "Nationale Front" mit ihrem Anführer und Holocaustleugner Jean-Marie Louis Le Pen, seinem Studienfreund, Stellvertreter und für antisem. Äusserungen dann verurteilten Bruno Gollnisch [..."Antirassismus ist geistiges AIDS"...] und nicht zuletzt die sogar um jüdische Stimmen öffentlich buhlende Marine Le Pen [... "Es besteht eine Gefahr für Juden in Frankreich  ... Gefahr des islamistischen Fundamentalismus"... ]. 

Die Niederlage der Rasselbande RN war sicherlich auch ein "Verdienst" der AfD; der bekannte ARD-Korrespondent Ulf Roellner: "Die AFD steht alleine rechts außen in der Ecke und keiner will etwas mit ihr zu tun haben ... zu toxisch"]

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MRomTRom

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Die Niederlage der Rasselbande RN war sicherlich auch ein "Verdienst" der AfD; der bekannte ARD-Korrespondent Ulf Roellner: "Die AFD steht alleine rechts außen in der Ecke und keiner will etwas mit ihr zu tun haben ... zu toxisch"]

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Wieweit die AfD zur Niederlage des RN beigetragen hat, lässt sich nicht genau beziffern. Klar ist aber, dass Le Pen die Notwendigkeit gesehen hat, sich vom Rechtsextremismus der AfD klar und deutlich abzugrenzen. 

Gewünscht war wohl die Botschaft: 'hier schaut, wir zeigen unsere Mäßigung, indem wir die deutschen Nazis vom Hof jagen'. 

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RockNRolla

Die AFD  stand in Frankreich nicht zur Wahl. Die konnte da nichts beeinflussen. 

Schlimmer ist eigentlich, dass Rechte immer irgendwie abdriften.  Dann kommt immer die eine Idee zu viel und es wird Murks. Und die Linksparteien gewinnen völlig ohne Not die Wahlen.

Die Menschen sind nunmal nicht so sozial, wie es diese Mindeheit gerne hätte.  Deshalb wird lieber Rechts gewählt, bis die dann wieder überdrehen. 

MRomTRom

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Das ist eine etwas eigensinnige Interpretation der Wahl.

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Die Rechten Frankreichs muss man differenzieren. Mit den 'Les Republicains' stünde in Frankreich eine konservative aber demokratisch unzweifelhafte Alternative zur Verfügung. Die haben auch nicht 'diese eine Idee' (welche denn genau ?) zuviel.

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Der rechtsradikale RN hat dagegen nicht nur eine sondern durchgend überdrehte Ideen, die Murks befürchten lassen. 

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Lavoissier

Frankreich ist in den Linksextremismus abgebogen. Das ist kein Hexenwerk und  sicher weder für Frankreich noch für Europa gut.

PeterK

Gehen Sie mal davon aus, dass auch der überwältigenden Mehrheit der Linken in Frankreich bewusst ist, dass mit extremen Positionen kein Land regiert werden kann. 

Oder meinen Sie Frankreich wird ab heute vom "Schwarzen Block" heimgesucht und in Anarchie verfallen?

Entscheidend war erstmal der französischen extremen Rechten die Grenzen aufzuzeigen. Linke Positionen und der Einsatz gegen Rechtsextremismus sollten auch in D von diesem Aufwind profilieren.

MRomTRom

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Fahren Sie runter. 

In Frankreich haben die Wähler sich zwar gegen die extreme Rechte positioniert, aber ihre Stimmen auf eine Vielzahl von Parteien verteilt. Hinter dem Linksbündnis stehen Sozialdemokraten, Grüne und Menscherechtler, die linkspopulistische LFI ist nur  e i n  Teil davon. 

Dazu kommen in der Nationalversammlung die Liberalen von Macron mit einem größeren Stimmenanteil als gedacht und auch die christdemokratischen Republikaner

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Nur aus einer randständigen Perspektive aus gesehen sind  alles 'Linksextremisten', was nicht RN heißt.

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fathaland slim

Ich kann nicht erkennen, daß Frankreich in den Linksextremismus abgebogen wäre. Das Linksbündnis ist ein breites, und Mélenchons Partei nur ein Teil davon.

Gesunder Menschenverstand

So leicht lässt sich ein schwer erarbeitetes Image durch eine Namensänderung nicht abstreifen. Diese Erfahrung macht der ehemalige Front National gerade.

Was die Abgrenzung zur AfD angeht, haben schon mehrere User wie auch ich darauf hingewisen, dass diese Distanzierung zwei Facetten hat. Einmal will die neue RN ein neues Image durch diesen symbolischen Akt zeigen und zum anderen zeigt Le Pen eine Abneigung gegen die Deutschen.

Als ihr der Herr Krah den Ball mit der SS-Schönfärberei auf den Elfmeterpunkt gerollt hat, hat sie zugetreten. In Frankreich hat sich gerade das Massaker von Oradour-sur-glane von 1944 gejährt, bei dem SS-Einheiten mehrere Hundert Einwohner, darunter viele Frauen und Kinder erschossen hat. Da war das Interview von Krah Salz auf eine nationale Wunde.

natootan

Es genügt eben nicht, einfach einen Buchstaben im Parteinamen zu ändern:

Doch. In Polen beispielsweise hat sich vor den Wahlen die linke Bürgerplattform PO in KO umbenannt und ist jetzt in der Regierung .

fathaland slim

Donald Tusk ein Linker?

Es ist sehr interessant, was Sie unter links verstehen. 

MRomTRom

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Also war es einfach der falsche Buchstabe, der den RN nicht aus der Extremistenecke geführt hat. 

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Adeo60

Le Pen hat versucht, die Abgrenzung hin zur rechtsextremen AFD zu nutzen, um dem RN ein moderateres Image zu verpassen. Ein Stück weit ist ihr dies auch bei der Europawahl gelungen. Nun aber hat Macron die bürgerlichen Wähler mobilisiert. Und siehe da: Le Pen wurde zurechtgestutzt. Leider hat die bürgerliche Mitte nicht davon profitiert. Von den linken Parteien wird bereits jetzt die Abschaffung der von Macron eingeleiteten Rentenreform plakatiert, rechter und linker Block stehen sich konträr gegenüber, dazwischen Macron mit seiner Partei der Mitte. Es dürfte schwierig werden, in dieser Gemengelage eine tragfähige Regierung zu formen.  Immerhin aber ist es Macron gelungen, die rechtsextreme RN auf Platz 3 zu verweisen. 

Universalist

Le Pen hat es richtig gesagt, sie kann ein Ergebnis bei dem Sie ihre Sitze verdoppelt und stärkste Partei wird nicht als Niederlage sehen. Der Sieg ist nur aufgeschoben. Vor allem wird das Linksbündnis aus 7 Parteien kaum lange lebensfähig sein.

MRomTRom

++  Der Souverän entscheidet souverän – gegen den Rechtsruck  ++ 

Nichts hat die Franzosen so sehr mobilisiert, wie die Aussicht auf eine mögliche Mehrheit und Regierung des RN. Frankreich hat klar ‚Non‘ dazu gesagt.

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Die Franzosen möchten den Wechsel, aber nicht in das Rückwärts oder an den extremen Rand. Es war auch kein monolithischer ‚Sieg des Linksbündnisses‘ wie Jean-Luc Mélenchon für das LFI reklamiert, sondern letztlich der sozialliberalen Mitte.

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Das Wahlergebnis ist nicht einfach. Eine allein regierungsfähige Mehrheit hat kein Lager erreicht.

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Es wird harte Verhandlungen, Kompromissbereitschaft und kreative Lösungen geben müssen. Eine Neusortierung der politischen Landschaft und der Parteistrukturen Frankreichs.

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Adeo60

Es gibt keine klare Mehrheiten für eine stabile Regierungsbildung. Bei aller Freude darüber, dass der Rechtsextremismus in Frankreich zurückgedrängt werden konnte, bleibt die Gefahr einer Lähmung und Instabilität. Auch in den Neuen Bundesländern könnte nach der Landtagswahl eine solche, wahrscheinlich eine noch viel schlimmere Situation der Unregierbarkeit eintreten.

Nettie

Kann eine stabile Regierung gebildet werden?

Die Frage sollte besser lauten: Ist eine konstruktive Zusammenarbeit aller möglich?

Und, da die bei dem Projekt „republikanische Tradition aufrechterhalten und eine Regierung der extremen Rechten verhindern“, wie es die Chefin der französischen Grünen  Tondelier - die als Architektin des Linksbündnisses gilt - formuliert hat schon bestens funktioniert hat: Warum sollte sie nicht auch weiterhin möglich sein?

Sie hat Recht damit, dass die Arbeit erst angefangen hat. Aber unter diesen Umständen sollte sie gelingen:
"Wir bleiben entschlossen, unser Programm des Umbruches fortzusetzen, damit nach vielen Jahren der Spaltung endlich eine Politik der Befriedung, der sozialen und ökologischen Gerechtigkeit gemacht wird."

Breitenfels

Die Frage habe ich vor ein paar Tagen schonmal gestellt. Was hat Macron jetzt damit gewonnen ? Ich verstehe es nicht.

Wenn es einen ausgeklügelten Plan gab, der den Zuschauern bis zum Ende des Films verborgen geblieben war, dann wäre es jetzt an der Zeit, das Rätsel aufzulösen.  

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AfD Alternative für Russland

Wenn es einen ausgeklügelten Plan gab, der den Zuschauern bis zum Ende des Films verborgen geblieben war, dann wäre es jetzt an der Zeit, das Rätsel aufzulösen.

Filme, die am Ende alles "auflösen" sind langweilig.

Wolf1905

Macron hat nichts gewonnen, sondern seine Regierungsmehrheit verloren. Das hat er nach den Wahlen zum EU Parlament, das für seine Partei ja desaströs war (bzw. für das RN ein Erfolg war), aufs Spiel gesetzt - und verloren. Wenn schon der Kommunisten- und der Sozialistenchef klar artikulieren, dass sie mit den Liberalen (der Partei von Macron) nicht zusammenarbeiten werden, ist doch die Ausgangssituation klar - nur, ob da überhaupt eine Regierung gebildet werden kann, ist völlig unklar. Einer Minderheitsregierung, die z. B. die Abschaffung der Rente mit 64 Jahren vorhat, wird Macron nie unterstützen können; auch nicht zusätzliche Steuern auf Superreiche und/oder Supergewinne (was ja nur eine Phrase ist). Das Geschachere bei der „Neuen Volksfront“ beginnt jetzt erst richtig. Das einzige, was durch diesen zweiten Wahlgang erreicht wurde, ist, dass der RN nicht die absolute Mehrheit erreicht hat - dies wurde aber nur erreicht, weil alle links vom RN die Wahl gemeinsam geführt haben.

MRomTRom

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Sie übertreiben.

In Frankreich gibt es seit Jahrzehnten die sogenannte Republikanische Front der Zivilgesellschaft.

Die funktionierte auch, als der konservative Chirac gegen den alten Le Pen zur Wahlstand

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Stein des Anstosses

So sehr ich mich über das Ergebnis freue, so sehr kann man sein Vorgehen hinterfragen und auch rückblickend abgehoben finden.

Wo man hätte abstimmen sollen (Rente), drückt den Beschluss durch. Wo man vielleicht erst einmal die Ärmel hochkrempelt, lässt er wählen mit der Gefahr, das Land an die Rechtsextreme zu verzocken.

RockNRolla

Das wird wohl nicht gehen. Die Linksparteien haber dermaßen aberwitzige Ideen, da macht kein normaler Mensch mit. Das wurde ebrnnin DLF sehr gut erklärt. Es wird auf einzelfälle hinauslaufen, bei denen sich alle Beteiligten maximal verbiegen müssen.

Die Franzosen haben halt das Problem und nicht dessen Lösung gewählt. 

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AfD Alternative für Russland

Die Franzosen haben halt das Problem und nicht dessen Lösung gewählt.

Die Franzosen? Jeder Franzose, jede Französin hat seine, ihre Lösung gewählt. Und jetzt muss man sehen, wie die Lösungen zusammen passen. Dafür gibt es nicht gerade wenige Beispiele.

RockNRolla

Links löst kein einziges Problem. Das kann nicht die Lösung sein. Rechts halt auch nicht.

Deshalb wählt man auch Mitterechts. 

Parsec

"Die Franzosen haben halt das Problem und nicht dessen Lösung gewählt. "

Besser: Die Franzosen haben ein Problem gelöst, sich aber für ein anderes entschieden.

RockNRolla

Ja, das könnte auch passen. Den Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben. 

 

Wolf1905

Ich bin da nicht Ihrer Meinung, weil man das Wahlergebnis nicht mit den Augen eines Deutschen beurteilen kann: die Franzosen haben so gewählt. Und wenn ich an die Gelbwestenaktionen denke, die z. B. bei der Einführung der Rente mit 64 das Land lahmgelegt haben und auch für chaotische Verhältnisse gesorgt haben (da waren unsere Bsuernproteste dagegen friedlich), glaube ich, dass dies wieder aufflammt: die Linken haben ja für die Abschaffung dieser für Macron enorm wichtigen Reform geworben. Wenn die Linken da jetzt einen Rückzieher machen, werden sie ein großes Problem bekommen. Das große Problem sehe ich, wenn das Renteneintrittsalter wieder reduziert wird, dann in der zusätzlichen Verschuldung, in die Frankreich dadurch gezwungen wird - und das hat Auswirkung in die EU hinein, und (wahrscheinlich) auch auf den Euro. Das wird für Deutschland ein Problem werden.
Unterm Strich: es wird noch unruhiger werden in der EU, so meine Meinung.

Miauzi

Die Franzosen haben sich gegen den sozialen Kahlschlag des Neo-Liberalismus entschieden - den ja Deutschlang für alternativlos hält ... wie gerade die SPD bei der Verschärfung der Regeln für das "Bürgergeld" gezeigt hat

Diese Partei hält 6 Stunden Fahrzeit von und zur Arbeitsstelle für "zumutbar" bei einer Netto-Arbeitszeit von 8 Stunden ... was bleibt da noch für die Regeneration der Arbeitskraft des Menschen übrig?

 

MRomTRom

++   Haben sich die Demoskopen selbst aufs Kreuz gelegt ?    ++

Schließlich haben sie alle eine zumindest relative Mehrheit des RN vorhergesagt. 

++

Es ist komplexer. Die Institute lagen mit ihren Vorhersagen richtig, solange eine  n o r m a l e   Wahlbeteiligung aus den Erfahrungen der letzten Wahlen als Annahme zugrunde gelegt wurde. 

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Nur haben die Demoskopen mit Ihren Prognosen einen ‚kybernetischen Rückkopplungsprozess‘ in Gang gesetzt, der ihre Analysen überholt hat.

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Mit einfacheren Worten: als die Franzosen aus den Umfragen entnehmen mussten, dass der RN ante portas steht, hat das eine ungeahnten Mobilisierung der französischen Zivilgesellschaft ausgelöst, um das prognostizierte Ergebnis abzuwenden. Die große Mehrheit der Franzosen will den RN nicht. 

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RockNRolla

Was man wohl über jede einzelne Partei sagen kann, die keine absolute Mehrheit hat. 

Wolf1905

Ihre Analyse ist falsch, mit eine größeren Wahlbeteiligung hat das nichts zu tun. Der RN wurde besiegt, weil alle anderen Parteien im zweiten Wahlgang nur noch den Kandidaten aufgestellt haben, der im ersten Wahlkampf die Nase vorn hatte (natürlich Ausnahme des RN) - also auf die Art „alle gegen einen“ - wäre das nicht so gewesen, hätte der RN wohl sein Wahlziel erreichen können. 
Das erinnert mich an die Aussage von Herrn Merz bzgl. den anstehenden Landtagswahlen in den 3 Bundesländern in Ostdeutschland: um einen Sieg der AfD zu verhindern, bittet er die Wähler (die eigentlich SPD, Grüne oder FDP wählen), die CDU zu wählen, damit diese eventuell eine Regierung stellen können, also eine Regierung mit einem MP von der AfD zu verhindern… Ich glaube aber nicht, dass es so weit kommt, weil auf so was werden sich die Parteien nicht einlassen (vermute ich mal).

Giselbert

"hat die absolute Mehrheit aber verfehlt."

Gut so, dass von den Linken die absolute Mehrheit verfehlt wurde, so müssen sie wenigstens koalieren und werden somit etwas ausgebremst, bevor sie ganz links abdriften.

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RockNRolla

Sie meinen, dass die Drift erstmal in die Mitte gehen muss? Noch linker, als links geht ja nicht. 

Und genau von dort kommenn ja alle Probleme her. Grenzenlose Solidarität, gepaart mit massiver eigener Leistungsverweigerung , stößt bei den Leistungsträgern überall sauer auf. 

AuroRa

Wenn wir schon bei m Thema Mehrheit sind: Die große Mehrheit der Franzosen will den RN nicht. 

RockNRolla

Und das unsägliche Linksbündniss auch nicht. 

Universalist

Sie haben trotzdem ihre Stärke verdoppelt. Le Pen sagt der Sieg ist nur aufgeschoben. Das 7 Parteien-Linksbündnis wird eh zerbröseln.

Nettie

„… stößt bei den Leistungsträgern überall sauer auf.“

Den Trägern von welchen Leistungen bei welchen Projekten genau?

teachers voice

Und genau von dort kommenn ja alle Probleme her. Grenzenlose Solidarität, gepaart mit massiver eigener Leistungsverweigerung , stößt bei den Leistungsträgern überall sauer auf.

Interessant, welches Gesellschaftsbild sich aus dieser Aneinanderreihung von Schlagwörtern ergibt. Und ich bin sehr froh, dass dieses Gesellschaftsbild gestern keine Mehrheit finden konnte. Dafür ist mir Solidarität und Akzeptanz und Empathie viel zu wichtig.

Giselbert

"Sie meinen, dass die Drift erstmal in die Mitte gehen muss? Noch linker, als links geht ja nicht. "

Schlimmer geht immer, vor allem wenn die dann auch noch die absolute Mehrheit hätten.

Ansonsten stimme ich mit Ihrem Kommentar überein.

PeterK

Gut, dass dem RN und dem unsäglichen Rechtspopulismus in Frankreich die Grenzen aufgezeigt wurden.

RockNRolla

Warum? Einfach so oder nur weil die die linke Verschwendungssucht ablehnen? 

 

werner1955

Was Frankreich mit den linken bevorsteht konnte man schon gestern Abend klar erkenne: 

schweren Ausschreitungen und massiv verletzte Sicherheitskräfte. 

Klärungsbedarf

Ich hätte von Ihnen jetzt doch eher erwartet: "die guten demokratischen Bürger haben gewählt". Gilt das plötzlich nicht mehr ?

NieWiederAfd

Gut so, dass vom RN die absolute Mehrheit deutlichst verfehlt wurde und sie sich mit Platz 3 begnügen müssen. Mit ihnen wird niemand koalieren. Sie werden ausgebremst, bevor Frankreich ganz nach rechts abdriftet. 

RockNRolla

Es driftet aber doch grade nach links. 

John Koenig

Und um welchen Preis ?

Schon gestern Abend sah man die progressive Ausrichtung und deren Folgen auf den Straßen .

Und wenn Sie sich auch mal die Aussagen von Herrn Jean-Luc Mélenchonbzu EU , NATO und Ukraine  angehört hätten dann wüssten Sie dass nun das Andere Übel gewählt wurde .

Adeo60

Wenn eine Leistungsgesellschaft der bürgerlichen Mitte von links- und insbesondere rechtsextremen Kräften zerrieben zu werden droht, ist dies ein Alarmsignal. Dieses Problem ist in Frankreich noch nicht gelöst, sondern nur verschoben. Allerdings haben die Franzosen deutlich gemacht, dass sie hinter ihrer Demokratie, hinter der EU und hinter der UKR stehen.  Die Wahl ist als klares Stopp-Schild für den Rechtsextremismus zu werten. Ich denke, dass sich auch die Wähler auch in Deutschland klar für die Sicherung von Demokratie und Freiheit, für die EU, die Nato und die UKR entscheiden würden.

melancholeriker

Sie werden nicht der Einzige bleiben, der seine Eloge auf die Nationalen Rassenblender noch einmal fürs nächste Mal aufschieben muß. 

In mir verstärkt das unverhofft überlegte und erwachsene Wahlverhalten der Franzosen und Französinnen die Hoffnung, daß man sich bei uns im Wahlherbst besinnt und sich vor Augen hält, was die Konsequenzen sind, wenn man seine ganzen Hoffnungen an Leute hängt, die zwar Pläne haben um an die Macht kommen zu können, aber keine z. B. für danach, wenn sich die Frage stellt, wer überhaupt mit diesen hämischen, chauvinistischen Verächtern einer erweiterten kulturellen Identität arbeiten oder gar zusammenleben möchte. 

In der gut dokumentierten Geschichte des 20. Jahrhunderts läuft wirklich jede Diktatur oder jedes Bündnis nationalistischer Kräfte auf eine Katastrophe aus. Mussolini, Franco, Salazar, Hitler, Stalin (auch ein Faschist, bloß in Rot) und nun Putin. Kein vernunftbegabter Mensch will so etwas, auch die Gallier nicht. 

odiug

Zunächst gratuliere ich den Franzosen, dem rechten Sumpf eine klare Absage erteilt zu haben und ich bin sicher, in großen Teilen Deutschlands mit Ausnahme des Ostens ist es nicht anders. Ich wünsche den Franzosen nun eine besonnene und zukunftsweisende Regierungsbildung. Aber zunächst sollte man wirklich diesen Wahlausgang feiern.

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RockNRolla

Ohjeh. Sie haben grade Ostdeutschland als braunen Sumpf kategorisiert?  Wieso sollten sich so Titulierte für eine Alt/Westpartei entscheiden, die ihre Probleme nicht ernst nimmt? 

Der rechte Erfolg, bedeutet immer Totalversagen auf der anderen Seite. 

AfD Alternative für Russland

Regierungsbildung in Frankreich.

Ich bin erleichtert, dass die Rechten gescheitert sind.

wenigfahrer

Wie gestern schon geschrieben, der Trick gegen die RN könnte klappen, und das hat wie man auch bei uns im Land gesehen hat bei Kommunalwahlen gut funktioniert, auch mit der Glaskugel hatte ich recht.

Also gibt es genau das Gegenteil von dem was erwartet wurde, was ich heute Morgen als erstes gesehen habe war die Schlagzeile auf einer Deutschen Seite, Er hasst Deutschland wie kaum etwas anderes, warum weiß ich allerdings nicht, nachlesen wollte ich jetzt auf die schnelle auch nicht.

Mal sehen was sich nun in Frankreich ändern wird. 

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AfD Alternative für Russland

Wie gestern schon geschrieben, der Trick gegen die RN könnte klappen

Das war kein Trick. In der großen Mehrheit der Wahlkreise hat der FN Kandidat eben keine Mehrheit bekommen.

sosprach

Nun, ob dieses Wahlresultat nun besser ist muß man abwarten. Teurer, speziell für die EU, ob da die EU-Bonds kommen?

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AfD Alternative für Russland

Was wollen Sie noch alles an die Wand malen?

zöpfchen

Dass Macron zu den intelligentesten Staatsführern zählt, beweist er ein weiteres Mal  mit der vorgezogenen Neuwahl. 
Die Franzosen wählen zwei mal. Einmal mit dem Herzen und einmal mit dem Verstand. 
Obwohl viele Franzosen eine rechtspopulistische Regierung wollten, sind viele im zweiten Wahlgang zurück geschreckt und haben die Zentristen glimpflich davonkommen lassen. Gegen macrons Abgeordnete kann. Keine Regierung gebildet werden. 
Heißt: der front national muss weit in die Mitte rücken um regieren zu können (gutes Ergebnis) oder die Linke volksfront zerbricht in (betonköpfige sozial/kommunisten) und (regierungsfähige) Sozialdemokraten/Grüne (auch gut). das Parlament ist so geschwächt, dass Macron seinen letzten Präsidentenjahren noch seinen Stempel aufdrücken kann (sehr gut). Der unaufhaltsame Aufstieg der Rechtspopulisten ist gebremst. Gute Voraussetzungen für die nächste Präsidentenwahl (exzellent).

4:0 für Macron 

Parsec

Der frz. Wähler hat sich gegen die vorhergesagte Pest entschieden und möglicherweise der Cholera den Vorzug gegeben. "Europa ist sterblich"; Macron wusste, warum er das sagte. 

Ich empfehle den Kommentar von Michael Strempel:
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/kommentar-wahl-frankreich-100…

Bestandteil der Demokratie sind Kompromisse. Wir dürfen gespannt sein, das möglich gemacht wird.

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PeterK

"Bestandteil der Demokratie sind Kompromisse. Wir dürfen gespannt sein, das möglich gemacht wird."

Ich denke, es wird diese notwendigen Kompromisse in Frankreich unter Demokraten geben. Antidemokraten, wie der RN können sich dann von rechtsaußen angucken wie das funktioniert. Ähnliches wird auch in D mit der AfD passieren, in den Ländern und im Bund. Und das ist dann auch gut so.

AuroRa

RN-Parteichef Bardella […] attackierte die gemeinsame Blockade-Strategie des Präsidentenlagers und des Linksbündnisses vor dem zweiten Wahlgang; sprach von einer "Allianz der Schande" zwischen dem Präsidentenlager und insbesondere Kandidaten der linkspopulistischen Partei LFI. "Die gefährlichen Wahlarrangements, die Emmanuel Macron und Gabriel Attal mit der extremen Linken getroffen haben, nehmen den Franzosen die Chance auf eine Politik des Aufrichtens. Eine Politik, die sie mit ihrem Votum bei der Europawahl und bei der ersten Runde der Parlamentswahl letzte Woche deutlich verlangt hatten".


Tja das bestätigt mal wieder die Annahme, dass Menschen rechtsextrem wählen, wenn sie unzufrieden sind und denken “es geht um nichts Konkretes” (Europawahl wird oft nicht ganz ernst genommen), aber WENN es um die eigenen Interessen geht, überlassen die Bürger:innen den Rechtsextremen nicht das Feld. Ich vermute, das wäre in Deutschland in Bezug auf die rechtsextreme AfD ähnlich. 

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AuroRa

"…nehmen den Franzosen die Chance auf eine Politik des Aufrichtens. Eine Politik, die sie mit ihrem Votum bei der Europawahl und bei der ersten Runde der Parlamentswahl letzte Woche deutlich verlangt hatten".

Na offensichtlich wurde “eine Politik des [rechtsextremen] Aufrichtens” nicht verlangt! 

Universalist

Abwarten viele Kommentatoren sehen eine erneute Wahl in einem Jahr in greifbarer Nähe (Presseclub ARD). Und dann die Präsidentenwahl. Le Pen hat ihre Stärke verdoppelt.

RockNRolla

Da vermuten sie wohl falsch. Der Osten wird von allen Parteien völlig ignoriert. Deshalb wahlen sie dort anders. 

John Koenig

Da bin ich dann mal gespannt wie sich Herr Mélenchon im EU Chorus so einfügen will bei seinen radikalen Ansichten und vor Allem seiner überaus freundliche Haltung zu Deutschland .

Das eine Übel kann das Andere nicht ersetzen nur weil man um Aller Macht wegen Rechts verhindern will .

Nun hat Frankreich eben progressiv das Andere Übel gewält mit all seinen Folgen .

Man darf gespannt bleiben .....

Nettie


Der Rechtsruck bleibt aus“

Gottseidank. Ich bin wirklich erleichtert, und da offensichtlich nicht die Einzige. Macron hat hoch gepokert, aber zumindest in der ersten Runde einen klaren Punktsieg erzielt: Der Machtausbau der Faschisten konnte verhindert werden.

Klar muss er dafür Macht abgeben. Aber in Zeiten, in denen alles auf Messers Schneide steht, muss jeder, der Verantwortungsgefühl im Leib hat (vermeintliche) persönliche Machtansprüche und Eitelkeiten hintanstellen und auf Zusammenarbeit am wichtigsten Ziel setzen: Die Abschaffung der Demokratie zu verhindern. Und sie zukunftsfest machen bzw. ihre Funktionsmechanismen an die gesellschaftlichen und technischen Gegebenheiten und den wissenschaftlichen Erkenntnisstand des 21. Jahrhunderts anzupassen.

SirTaki

Die Zeit der großen Partei, die mit bequemer Mehrheit regiert, ist vorbei.

Franzosen werden lernen, was koalieren heißt. Skandinavien kennt wie Deutschland Parteienvielfalt. Und zementierte Ansichten brechen auf, alles zeigt Meinungsvielfalt.

Innenpolitisch muss Frankreich mehr Bedarfe beachten, Gelbwesten sind nur ein Teil davon. Antisemitismus wäre ein Supergau, wenn der Echo in breiten Kreisen jenseits der Linken finden sollte. Die Rechten sind dafür ja eher empfänglich. 

Außenpolitisch wäre es auch ein Gau, wenn statt Reformen nationale Seitensprünge und Alleingänge folgen, wie Orban das gerade genüsslich vorführt.

Es ist alles drin, hoffentlich kein totaler Umbruch in o.g. Dimension.

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natootan

Ja, die Rechten. Von denen es in Frankreich überall Gruppierungen gibt. In homöopathischen Größen. 

Wobei, selbst die jüdischen Gemeinden äußern seit ein paar Jahren zunehmend, dass die Gefahr nicht von einheimischen Nazis ausgeht. Sondern ihnen andere Gruppierungen (eine sogar ganz besonders) verachtend gegenüber steht.

AfD Alternative für Russland

Politik ist die Kunst des Kompromisses

Es gibt eine Reihe linker Angeordneter, die jegliche Zusammenarbeit ausschließen, Schätzungen zufolge etwa 60. Es gibt aber auch Linke, mit denen man reden kann. Am Ende sollte es doch möglich sein, eine Koalition aus undogmatischen linken, grünen, liberalen und sozialkonservativen Kräften herzustellen. Es geht schließlich um das Land.

werner1955

gebildet werden?

Nein. Frankreich hat den beginn einer bessere zeit mit weniger Bevormundung und Ausbeutungverpasst. 

Frankreich wird jetzt das erleben was wir mit der Ampel bekommen haben. Massiven Streit, schlechteste Wirtschaftsdaten in Europa in 2/3 Jahren und massiv mehr Schulden. 

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AuroRa

Billiges Ampel-Bashing mal wieder - wie üblich ohne Belege. 

Die Rechtsextremen haben eine ordentliche Klatsche eingefahren. Ist das jetzt die emotionale Trotz-Reaktion? 

rainer4528

50 Sitze mehr sind eine Klatsche? Was sind dann die Verluste des Macron Lagers?

John Koenig

Der progressive Jean-Luc Mélenchon wirds schon richten , zur Freude der Franzosen .....

Schiebaer

Das sehe ich auch so.

PeterK

Frankreich hat sich gegen Rechtsaußen entschieden. Erstmal nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das ist wichtig und das ist, was zählt.

Dass das dem einen oder anderen Rechtsausleger nicht gefällt ist ein Nebeneffekt, den ich erfreut zur Kenntnis nehme.

freie Ukraine

Nein. Frankreich hat den beginn einer bessere zeit mit weniger Bevormundung und Ausbeutungverpasst. 

Vorerst hat es sie abgewehrt. Wollen wir hoffen, dass es das war mit den Bestrebungen der Rechten.