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Part of the book series: Lernweltforschung ((LWF,volume 45))

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Zusammenfassung

Transitionen zeichnen sich wie dargestellt durch die Unbestimmbarkeit von Anfangs- sowie Endpunkten aus und durch verschiedene, gleichzeitig stattfindende Prozesse, die auf der einen Seite stärkend und Struktur gebend sein können und auch der anderen Seite schwächend und Struktur nehmend. Dies trifft auf die Situation Elternschaft in besonderem Maße zu, weswegen dieser Begriff, wie in Kapitel 2 herausgestellt, am geeignetsten erscheint. Wann beginnt die Elternschaft? Mit dem Kinderwunsch? Dem Eintreten der Schwangerschaft? Dem Erfahren der Schwangerschaft oder dem Geburtszeitpunkt? Der Anfangspunkt der Elternschaft kann, wenn überhaupt, nur von den Einzelnen selbst bestimmt werden, wobei die Prozesshaftigkeit der Situation(en) vermutlich dennoch im Vordergrund steht.

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Notes

  1. 1.

    „Nach Schütz/Luckmann ist Lebenswelt die den Menschen umgebende und mit anderen geteilte selbstverständliche Wirklichkeit, in die er eingreifen und die er verändern kann, in der er aber auch in seinen Handlungsmöglichkeiten durch andere geprägt wird (vgl. Schütz/Luckmann 1979)“ (von Felden, 2014b:64).

  2. 2.

    Selbst bei einer ungeplanten Schwangerschaft müssen sich die/der Elter bewusst für das Kind entscheiden, indem sie es „behalten“, was bedeutet, dass sie keinen Abbruch vornehmen lassen oder den Säugling nicht zur Adoption freigeben. Elternschaft ist daher immer auch eine Entscheidung für das Leben mit Kind(ern).

  3. 3.

    Indikatoren der Befindlichkeit sind u. a.: Die Depressivität (erfasst über die allgemeine Depressionsskala ADS), die Selbstdiskrepanz (Diskrepanz zwischen gewünschtem und tatsächlichen Selbstbild) und das allgemeine Selbstvertrauen der Person (modifizierte SEBE-Skala) (Fthenakis, Kalicki, Peitz, 2002: 376).

  4. 4.

    Mehr dazu im nachstehenden Abschnitt unter Partnerschaft und dem Traditionalisierungseffekt.

  5. 5.

    Siehe dazu: „Geschlechtsspezifische Unterschiede: Frauen“.

  6. 6.

    Jedes Elternteil hat Anspruch auf Elternzeit vor dem dritten Geburtstag seines/ihres Kindes und seit dem 01.06.2015 auch flexibel 24 Monate zwischen dem dritten Geburtstag und vollendeten achten Lebensjahr des Kindes. In dieser Zeit ruht das bestehende Arbeitsverhältnis (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2021).

  7. 7.

    Das Elterngeld, das zwischen 300 Euro und 1800 Euro je nach vorherigem Einkommen betragen kann, versorgt Elter finanziell in Elternzeit für insgesamt 14 Monate. Diese sind untereinander frei wählbar, wobei ein Elter maximal 12 und mindestens 2 Monate Elterngeld in Anspruch nehmen kann. Alleinerziehende haben Anspruch auf volle 14 Monate.

    ElterngeldPlus soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärken und unterstützt Eltern, die Teilzeit arbeiten. Diese erhalten doppelt so lange in maximal halber Höhe das entsprechende Elterngeld. Ein Partnerschaftsbonus ist möglich und kann von Alleinerziehenden auch genutzt werden. (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2022).

  8. 8.

    Laut dem statistischen Bundesamt verdienten Frauen 2018 durchschnittlich 21 % weniger als Männer (Statistisches Bundesamt, 2019:Pressemitteilung Nr. 098).

  9. 9.

    Dies zeigt sich auch mit zunehmendem Lebensalter, in dem ein weites soziales Netzwerk einen glücklicher macht: „Es zeigt sich vielmehr, dass ältere Menschen von einer stärkeren Integration in ihre soziale Umwelt, die im Netzwerkansatz durch ein differenziertes Geflecht von Austauschbeziehungen abgebildet wird, subjektiv noch stärker profitieren als junge Menschen.“ (Hormann, 2013:315).

  10. 10.

    Beispielsweise durch Vorbilder.

  11. 11.

    „Das industriegesellschaftliche Muster sah für Frauen aber keine kontinuierliche Erwerbstätigkeit im Lebenslauf vor, sodass die schon damals vorzugsweise von Frauen gewählten Berufe nicht auf eine lebenslange Karriere hin konzipiert wurden.“ (Bertram/Deuflhard, 2016:5). Zur weiteren Vertiefung empfiehlt sich: Bertram, Hans/ Deuflhard, Carolin (2016): Rushhour, wirtschaftliche Entwicklung und die Zukunft mit Kindern, S. 1–25.

  12. 12.

    Wobei damit keinesfalls gesagt wird, das der Traditionalisierungseffekt zu weiblicher Alleinerziehung führt.

  13. 13.

    Care-Arbeit bezeichnet alle Aufgaben, die sich allgemein mit der Sorge und des Sich-kümmerns beschäftigen, beispielsweise Kinderbetreuung und Tätigkeiten im Haushalt.

  14. 14.

    Name geändert.

  15. 15.

    Siehe beispielsweise in Kapitel 3, „die Transformationsgesellschaft“.

  16. 16.

    Dies gibt nur eine Tendenz wieder und gilt nicht pauschal übergreifend für alle Brachen und Berufsfelder. Es gibt immer bestimmte Tätigkeiten, die aktuell gesucht werden beziehungsweise an deren Fachkräften es mangelt. Warum dies geschieht, unterliegt verschiedenen Mechanismen, die für diese Arbeit jedoch keine Relevanz besitzen und deswegen hier nicht aufgeführt werden.

  17. 17.

    Dies begründet sich u. a. darin, dass noch zur Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern bei 44,8 und Frauen bei 48,3 Jahren lag, wodurch es mehr Witwer und Witwen gab. (vgl. Pro Heraldica, o.:o. S.).

  18. 18.

    Ausgenommen sind hier Adoptiv- und Pflegemütter, wobei diese in dieser Arbeit keine Relevanz haben.

  19. 19.

    Siehe beispielsweise das Landesgesetz über die Weiterentwicklung der Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern in Tageseinrichtungen und in Kindertagespflege von 2019 in Rheinland Pfalz.

  20. 20.

    Zur Vertiefung siehe: Fthenakis, Wassilios E.; Kalicki, Bernhard; Peitz, Gabriele (2002): Paare werden Eltern. Die Ergebnisse der LBS-Familien-Studie. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

  21. 21.

    Lalenia Zizek untersuchte in ihrer Dissertation 2016 beispielsweise zwar den Übergang in die Elternschaft qualitativ, doch konzentriert sie sich auf die Partnerschaftsentwicklung: „Die vorliegende Untersuchung fokussiert den Übergang von der Partnerschaft zur Elternschaft, indem bei der Rekonstruktion des jeweiligen individuellen Umgangs objektive Probleme festgehalten werden, die fortan als Bezugsfolie der Analyse dienen.“ (Zizek, 2016:14).

  22. 22.

    Zur Vertiefung siehe: Schmidt-Wenzel, Alexandra (2008): Wie Eltern lernen: eine empirisch qualitative Studie zur innerfamilialen Lernkultur, Dissertation. Opladen: Budrich.

  23. 23.

    Zur Vertiefung siehe: Michalek, Ruth (2015): Elternsein Lernen. Zur Bedeutung des Normalisierens Bei Transformativen Lernprozessen. Leverkusen-Opladen: Barbara Budrich-Esser.

  24. 24.

    „Habits sind somit Aktivitäten, die durch frühere Aktivitäten beieinflusst[sic!] werden. Sie systematisieren unser Handeln. Ihre Aktivität ist jedoch nicht offensichtlich.“ (Michalek, 2015:45)

    „Habits leiten unser Handeln an. Knowledge leitet unser Handeln auch an. Es führt darüber hinaus noch dazu, dass wir überlegt und der Lebenswelt möglichst angemessen handeln. Dieses Handeln ist wiederum ein doppeltes: Einerseits ermöglicht knowledge, dass wir die Situation, in der wir leben, unseren Bedürfnissen entsprechend anpassen und andererseits können wir unsere Ziele und Bedürfnisse auf die Situation, in der wir uns befinden, einstellen. Knowledge sind all die habits, die wir bewusst einsetzen, damit wir eine aktuelle experience in beide richtungen beurteilen und bearbeiten können“ Michalek, 2015:51)

  25. 25.

    Diese Spezifizierung wurde zur besseren Verständlichkeit bereits in der oberen Textpassage vorgenommen.

  26. 26.

    „Die meist unbewusst wirkenden habits of mind werden ausgedrückt in points of view. Points of view leiten als konkrete Erwartungen das Handeln und legen fest, was und wie wir etwas sehen. Sie sind eher bewusst zugänglich und erreichbar durch Feedback.“ (Michalek, 2015:137-Hervorhebung im Original).

  27. 27.

    „Habits of mind bilden die abstrakten Strukturen der Überzeugungen und Erwartungen, die aus den Erfahrungen der Vergangenheit entwickelt wurden und die neue Erfahrungen rahmen. (…) Habits of mind sind quasi eine grobe Interpretationsfolie.“ (Michalek, 2015:137).

  28. 28.

    „Frames of reference legen die zentralen Bedingungen fest, nach denen die Bedeutung einer Erfahrung interpretiert wird. Sie bestimmen die Vorannahmen was wir wie und warum wahrnehmen. Auf diese Weise bestimmen sie was (Inhalt) und wie (Prozess) gelernt wird. (…) Frames of reference ist ein Überbegriff für Überzeugungen und Erwartungen. Die frames of reference zeigen sich in zwei Dimensionen: den habits of mind und den points of view.“ (Michalek, 2015: 136 f.).

  29. 29.

    wie bei Michalek (vgl. Michalek, 2015:334 f.) dargestellt.

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Gebbers, M. (2023). Elternschaft. In: Lern- und Bildungsprozesse beim Übergang in die Elternschaft. Lernweltforschung, vol 45. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-42680-4_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-42680-4_4

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