Was suchen Sie?

Bauablauf

Der Bau des Tunnels zwischen Deutschland und Dänemark gliedert sich in mehrere Phasen mit unterschiedlichen Aktivitäten:

1. Vorbereitung der Baustellen

Die Baustellen bei Rødbyhavn auf der dänischen Insel Lolland und bei Puttgarden auf der Insel Fehmarn wurden in den Jahren vor der Bauphase gründlich vorbereitet. Dies betrifft insbesondere das große Baustellenareal auf der dänischen Seite.

Bei Rødbyhavn wurden Baustraßen und neue Entwässerungsgräben angelegt sowie Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen verlegt. Die auf dem Baustellenareal noch bestehenden einzelnen Gebäude wurden abgerissen. Um die Baustelle herum wurden neue Teiche angelegt und Amphibienzäune errichtet.

Auch die Baustelle bei Puttgarden wurde erschlossen. So wurden beispielsweise Frisch- und Abwasserleitungen sowie Stromkabel verlegt und Baustraßen errichtet. Zwei Umspannwerke wurden gebaut, um die Baustelle mit Strom zu versorgen. Darüber hinaus wurden Ausgleichsflächen für verschiedene Vogelarten geschaffen und Amphibienzäune gebaut.

Erfahren Sie mehr darüber, wie wir die Natur  schützen

2. Bau von Arbeitshäfen bei Rødbyhavn und Puttgarden

Sowohl in Puttgarden auf Fehmarn als auch bei Rødbyhavn auf Lolland wurden Arbeitshäfen gebaut. Über sie wird Baumaterial angeliefert, das für den Tunnelbau benötigt wird. Ein Großteil des benötigten Baumaterials kann somit auf dem Seeweg angeliefert werden – das örtliche Straßennetz auf Lolland und Fehmarn wird geschont.

Der Arbeitshafen bei Rødbyhavn ist mit 50 Hektar der weitaus größere der beiden, er ist etwa fünf Mal so groß wie sein Pendant bei Puttgarden. Über den Hafen bei Rødbyhavn werden die fertigen Tunnelelemente aus der Produktionsanlage in den Fehmarnbelt hinausgeschleppt.

Der dänische Arbeitshafen ist seit Sommer 2022 in Betrieb, der Arbeitshafen bei Puttgarden seit Sommer 2023.

3. Aushubarbeiten im Fehmarnbelt und Schaffung neuer Landgewinnungsflächen

Ein ca. 18 Kilometer langer Tunnelgraben wurde zwischen Dänemark und Deutschland ausgehoben. In den Graben werden die 89 Tunnelelemente abgesenkt und miteinander verbunden sowie mit einer schützenden Steinschicht bedeckt. Das Aushubmaterial wird dazu verwendet, Landgewinnungsflächen bei Rødbyhavn und in geringerem Umfang auch bei Puttgarden anzulegen.

Die Aushubarbeiten für den Tunnelgraben begannen 2021 und wurden im Frühjahr 2024 abgeschlossen.

4. Bau der Tunnelelementfabrik bei Rødbyhavn

Östlich von Rødbyhavn befindet sich die Produktionsanlage, in der die 89 Tunnelelemente aus Stahlbeton hergestellt werden. Es wurden Produktionshallen für 6 Produktionslinien gebaut: fünf für die Standardelemente des Tunnels und eine für Spezialelemente. Außerdem wurde eine Wohnanlage für rund 1.300 Arbeitskräfte errichtet. Großen Wert wird dabei auf gute Wohnverhältnisse gelegt; auf dem Areal befindet sich zudem eine Kantine, ein Selbstbedienungs-Supermarkt sowie Sport- und Freizeitmöglichkeiten.

Im Sommer 2023 wurde mit der Betonage der Tunnelsegmente begonnen.

5. Bau der Tunnelportale

Auf dänischer und deutscher Seite wird jeweils ein Tunnelportal errichtet, also die Einfahrt in den Tunnel für Autos und Züge. Über Rampen werden die Bahntrassen und die Straße in den Tunnel geführt. Das Portal verfügt über Lichtdurchlässe in der Decke; das sorgt für einen gleitenden Übergang zwischen dem natürlichen Licht und dem Licht im Tunnel.

Die Arbeiten an den Portalen auf dänischer und deutscher Seite haben 2022 begonnen. Auf dänischer Seite befindet sich der vorderste Abschnitt des Tunnelportals seit Frühjahr 2024 bereits unter Wasser.

6. Herstellung und Montage der Tunnelelemente

Die Tunnelelemente werden ausschließlich in der Produktionsanlage in Rødbyhavn hergestellt und fortlaufend in den Fehmarnbelt geschleppt. Die beauftragen Bauunternehmen senken die Elemente nacheinander ab und setzen sie abwechselnd von dänischer und deutscher Seite aneinander, bis das letzte Element in der Mitte des Fehmarnbelts eingebaut ist.

Das erste von insgesamt 89 Tunnelelementen wurde im Mai 2024 fertig betoniert.

7. Installation der Technik und Ausrüstung

Die fertiggestellten Tunnelröhren werden mit technischen Installationen versehen. Dazu gehören Lüftung, Anlagen für die Kommunikation und Datenübertragung, Beleuchtung, Beschilderung sowie die Straßen- und Bahnanlagen. Mit den Arbeiten wird so bald wie möglich nach der Montage der ersten Tunnelelemente begonnen.

8. Testphase und Eröffnung

Vor der Eröffnung des Tunnels werden alle Installationen des Tunnels gründlich getestet. Vor der Verkehrsfreigabe müssen zudem die Sicherheits- und Rettungsprozeduren von den Behörden geprüft und genehmigt werden.

Der Fehmarnbelt-Tunnel wird voraussichtlich 2029 fertiggestellt.

Erfahren Sie mehr über die Sicherheit im Fehmarnbelt-Tunnel
Connecting Europe
Sprache: Deutsch

Sprache: Deutsch