Statistiken zum Demografischen Wandel
Schrumpfende Bevölkerung - mehr Sterbefälle als Geburten
Im Jahr 2022 kamen in Deutschland fast 740.000 Kinder zur Welt, die Anzahl der Verstorbenen ist mit 1,1 Millionen deutlich höher. Die Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen lag somit zuletzt bei knapp 330.000 mehr Sterbefälle als Geburten. Trotzdem stieg im Jahr 2022 die Einwohnerzahl in Deutschland deutlich an. Durch die Zuwanderung aus dem Ausland, insbesondere aus der Ukraine, konnte das Defizit zwischen Geburten und Sterbenden ausgeglichen werden. Laut einer Prognose zur Entwicklung der Gesamtbevölkerung des Statistischen Bundesamtes werden im Jahr 2070 nur noch 74,5 Millionen Menschen in Deutschland leben.Die alternde Gesellschaft - Steigende Lebenserwartung und niedrige Fertilitätsrate
Die Altersverteilung für Deutschland näherte sich stetig einer sogenannten, in Industriestaaten verbreitenden, Urnenform an. Sie bildet sich bei kontinuierlich sinkenden Geburtenzahlen und gleichzeitig hoher Lebenserwartung, bzw. bei einem hohen Anteil älterer Jahrgänge sowie einem dazu im Vergleich stehendem niedrigen Anteil der jüngeren durch niedrige Geburtenzahlen (siehe auch Fertilitätsrate). Diese Entwicklung führt auch dazu, dass das Durchschnittalter der Bevölkerung ansteigt. So betrug das Durchschnittsalter für Deutschland im Jahr 2011 noch 43,9 Jahre und stieg bis 2021 sukzessive auf rund 44,7 Jahre an. Im europäischen Vergleich lag Deutschland damit knapp über dem Durchschnitt.Interessant ist in dieser Hinsicht auch die Entwicklung der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, die im Rahmen des Generationenvertrages für die Versorgung der Bevölkerung im nicht erwerbsfähigen Alter zuständig ist. Diese sank von einem Anteil von 68,2 Prozent im Jahr 1998 kontinuierlich auf einen Anteil von 63,7 Prozent im Jahr 2022. Damit das Rentensystem auch in Zukunft funktionieren kann, müssen gesetzliche Anpassungen vorgenommen werden, um den Demografischen Wandel auszugleichen. Ein Mittel wird die schrittweise Erhöhung des Renteneintrittalters sein, das aktuell im Schnitt bei rund 64,1 Jahren liegt.