01.07.2024 | Frankreich
Ergebnis der Parlamentswahlen in Frankreich nach Mandaten 2024
Der rechtsextreme Rassemblement National von Marine Le Pen hat den ersten Wahlgang der französischen Parlamentswahlen am 30. Juni 2024 gewonnen und zusammen mit den Verbündeten der LR ⁷* 38 Mandate erzielt.
Das regierende Wahlbündnis Ensemble von Staatspräsident Macron erleidet in der ersten Wahlrunde eine krachende Niederlage. Ensemble konnte nur zwei Mandate gewinnen und ist damit bisher drittstärkste Kraft hinter dem linken Wahlbündnis NFP, das rund 32 Mandate erzielen konnte.
In der zweiten Wahlrunde am 07. Juli 2024 müssen daher noch 501 der insgesamt 577 zu vergebenden Parlamentssitze gewählt werden. In den kommenden Tagen wird es zu dynamischen Absprachen des demokratischen Lagers kommen, um in den Stichwahlen gemeinsame Kandidat:innen gegen die Vertreter:innen des RN zur Wahl zu stellen. Ob der RN die angestrebte Mehrheit der Mandate erzielen wird, ist unter diesen Vorzeichen möglich aber keinesweges sicher.
Im Hinblick auf das Ergebnis der Parlamentswahlen in Frankreich 2024 nach Stimmanteilen fällt das Ergebnis ähnlich knapp aus.
Dieses Ergebnis zeigt keine nennenswerten Abweichungen zu den prognostizierten Ergebnissen der Meinungsumfragen zu den Parlamentswahlen in Frankreich 2024.
Neben den Wahlen in Frankreich gibt es weitere wichtige Wahlen im europäischen Superwahljahr 2024.
Neuwahlen in Frankreich - Hintergrund
Staatspräsident Emmanuel Macron hat als Reaktion auf die Niederlage bei den Europawahlen 2024 die Nationalversammlung aufgelöst und Neuwahlen des französischen Parlamentes für den 30. Juni und 07. Juli 2024 angesetzt. Der rechtsextreme Rassemblement National von Marine Le Pen wurde bei den letzten Parlamentswahlen in Frankreich 2022 drittstärkste Kraft und könnte die Neuwahlen in diesem Jahr gewinnen.
Parlamentswahlen in Frankreich 2024 - Wahlsystem
In Frankreich gilt, trotz politischer Initiativen, das Verhältniswahlrecht einzuführen, weiterhin das Mehrheitswahlrecht. Dies führt oftmals zu einer Stichwahl in den Wahlkreisen, bei der schließlich nur die Stimmen des Gewinners gezählt werden. Um die Chancen auf einen Parlamentssitz zu erhöhen, schließen sich zu den Parlamentswahlen daher viele Parteien in Listen und Bündnissen zusammen und treten nicht alleine an.
Nach dem französischen Wahlrecht ist im ersten Wahlgang der Abgeordnetenkandidat gewählt, der mehr als die Hälfte (absolute Mehrheit) aller gültigen Stimmen erhalten hat. Hat keiner der Kandidat:innen im ersten Wahlgang diese absolute Mehrheit erreicht, findet eine Stichwahl zwischen den Kandidat:innen statt, die im ersten Wahlgang mindestens 12,5 Prozent der Stimmen erzielten. Es kommt zu einem zweiten Wahlgang, bei dem die einfache (relative) Mehrheit ausreicht, um den Platz zu gewinnen. Der Gewinner erhält den Parlamentssitz des Wahlkreises, alle anderen Stimmen bleiben unberücksichtigt. Daher können die prognostizierten Stimmenanteile für die Parteien und Listen auch nicht in die tatsächliche Anzahl der Parlamentssitze übertragen werden.