Beitrag von Carsten Maschmeyer

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Carsten Maschmeyer Carsten Maschmeyer ist Influencer:in

Internationaler Startup-Investor. Mentor. TV-Löwe. 🦁

Kranksein darf nicht bestraft werden.    Mitarbeitende, die selten krank sind, sollen Prämien von bis zu 1000 Euro erhalten. Das Ziel? Fehlzeiten sollen verringert werden.    Als ich diesen fragwürdigen Ansatz letztens über das Tesla-Werk in Grünheide gelesen habe, war ich schockiert.    Denn: Kranksein wird damit sanktioniert. Wer krank ist, kriegt nichts.    Für mich steht aber fest: Mit dieser Prämienpolitik wird das genaue Gegenteil erreicht. So werden sich Mitarbeitende trotz Krankheit zur Arbeit schleppen. Die Folgen? Mehr Ansteckungen, sinkende Arbeitsqualität, weniger Produktivität. Langfristig gesehen werden Mitarbeitende sogar schneller wieder erkranken, wenn sie sich nicht auskurieren. Fakt ist: Gesundheit darf nicht durch monetäre Anreize gefährdet werden. Unternehmen sollten vielmehr auf präventive Gesundheitsmaßnahmen setzen - allen voran: Flexible Arbeitszeiten, Home-Office-Möglichkeiten und Sportangebote.    Und NEIN: Auch im Home-Office darf nicht krank gearbeitet werden. Denn krank heißt krank und die Gesundheit geht vor - für alle Mitarbeitenden, egal wo und wann.    Was ist eure Meinung zu Prämien für weniger Fehltage? #gesundheit #zukunft

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Konstantin Benz

IT & Data Science Trainer | Statistics Education Expert | University Lecturer | Author

1 Woche

Da bin ich 100% bei Dir, Carsten Maschmeyer. Was mich daran stört, ist, dass durch diese Prämie implizit den Mitarbeitenden gesagt wird: wer krank ist, drückt sich in Wirklichkeit vor der Arbeit. Also zahlt man Geld, damit die Person es sich anders überlegt. Man unterstellt den Mitarbeitenden generell Unehrlichkeit. Würde die Geschäftsleitung von Tesla davon ausgehen, dass Krankheiten ein Produkt des Zufalls sind, wäre es ja total unlogisch, den Mitarbeitenden eine Prämie dafür zu zahlen, dass sie Glück gehabt haben und nicht krank geworden sind. Man könnte ebenso gut eine Prämie dafür zahlen, dass man nicht vom Bus überfahren wurde. Also entweder fehlt der Tesla-Geschäftsleitung das Vertrauen in die eigenen Mitarbeitenden oder sie bestraft Leute, die Pech haben. Egal wie man es wendet: Prämien sollten niemals für Zufallsprodukte, sondern immer nur für Leistungen ausgezahlt werden, die die Mitarbeitenden selbst zu verantworten haben.

Robin Herzog

Building Online-Marketplace Business

1 Woche

Carsten Maschmeyer Krankheit ist doch kein Wettbewerb, wo man mit Preisen belohnt werden sollte. Die Gesundheit der Mitarbeiter sollte immer an erster Stelle stehen, da bringt auch keine Prämie was. Besser mehr auf Prävention setzen!

Jörn Neerhut

"Comedy is simply a funny way of being serious"

1 Woche

Bin ich dabei. Zahlt den Leuten lieber Fitness-Center..Sportkurse..eine Eintrittskarte zum Schwimmen usw. Fördert das Leute mit dem Rad zur Arbeit kommen oder bietet umsonst Fortbildungen zum Thema Ernährung und Kochen an. DAS sind gute Investments meiner Ansicht nach. Und das wird immer noch viel zu wenig gemacht in der Breite

Tobias Söllner

Reduzierung der Bounce Rate mit intelligenten Produktempfehlungen

1 Woche

Sehe ich auch so! So viele haben Angst, dass es ein schlechtes Bild auf sie wirft. Dabei ist die Leistung im gesunden Zustand viel besser als wenn man krank ist. Ruht euch aus und sammelt Kraft ☺️

Christof Stolze

Empowering people: Erfolg von morgen, heute gestaltet | Unternehmer, Mentor & Investor | Dein Partner für konsequente Planung & Umsetzung

1 Woche

Einfach unglaublich wie vielen Unternehmen die Gesundheit der Mitarbeiter einfach egal ist  Daher bin ich ganz deiner Meinung Carsten Maschmeyer, es muss schnell ein Wechsel zu präventiven Maßnahmen stattfinden, anstatt derartige Prämien einzuführen!

Dr. Ralf Stahlberg

Aus der Praxis für die Praxis | Innovatives Krankenstand- und Abwesenheitsmanagement für Ihr Unternehmen | Geschäftsführender Gesellschafter | Director Plant / Werkleiter bei Donaldson

1 Woche

Spannendes Thema, Carsten Maschmeyer Um es vorwegzunehmen. Ich sehe das Thema Prämien ebenfalls kritisch. Aber warum bedeutet das, das Kranksein sanktioniert wird? Man erhält nur keinen Bonus! Man erhält „nur“ die 100% Entgelt, solange man sich in der Entgeltfortzahlung befindet. Das handhaben viele Länder komplett anders. Wer krank ist, erhält keine oder weniger Lohnfortzahlung, oder der Staat bzw. das Sozialsystem springt eher ein. Es ist nicht immer der Arbeitgeber. Vielleicht ist das eine „Verzweiflungstat“ seitens Tesla. Nehmen wir an, dass Tesla 10.000 Mitarbeitende in Brandenburg hat, (sollen laut Tagesschau 12.500 sein) und einen Krankenstand von 6% (wahrscheinlich eher 10%), trotz hauseigenen medizinischen Zentrum, liegt die Entgeltfortzahlung bei >30 Mil.€/Jahr. Die tatsächlichen krankheitsbedingten Abwesenheitskosten sind wahrscheinlich deutlich höher. Allein diese Position würde ein paar Kilometer weiter in Polen, nicht einmal ein Viertel Kosten! Wir müssen uns fragen, warum Deutschland trotz vergleichsweise geringer Arbeitszeiten, hoher Anzahl an Urlaubstagen (IG Metall noch mehr), einer hohen Arztdichte und vorbildlichem Arbeitsschutz eine der höchsten Krankheits- und Abwesenheitsquoten weltweit aufweist.

Mir ist das leider viel zu „schützend“, denn jeder hier weiß, dass „krank“ bei Weitem nicht immer „krank“ ist! Es soll auch eine Lösung geschaffen werden, bei der Mitarbeiter mit geringem Krankenstand für diesen belohnt werden bzw. die Maßnahmen sollen zeigen, dass ein regelmäßiger Krankenstand auch negativ auffällt und es eben NICHT einfach akzeptiert wird, wenn immer dieselben Mitarbeiter wegen Pollenflug oder plötzlichem Unwohlsein am Montagmorgen arbeitsunfähig sind! Das darf ja wieder niemand direkt ansprechen, ist in Deutschland alles geheim und privat. Wie also lösen? Wie reduziert man die Tatsache, dass viel zu viele die Grauzone bewusst nutzen? Das ist das eigentliche Problem und nicht die Infragestellung der Krankheit. Daran gibt es keine Zweifel, aber die Krankheitspolitik in vielen Unternehmen ist vielmehr das Übel! Ständige Vertretung für andere, beschwerende Kunden, Missgunst und Ärger im Team! Haben all diejenigen, die pauschal alles entschuldigen und schützen, auch hierfür eine Lösung? Das wäre mal produktiv. Falls nicht, darf sich niemand wundern, wenn einige am Beispiel der Kollegen lernen. Mehr Krankenstand, mehr „Mir doch Egal“. Hier liegt das Hauptproblem, denke ich.

Andreas von Brechan

Simplify legal processes

1 Woche

Es wird in diesem Zusammenhang von Strafe gesprochen. Wer krank ist, bekommt nichts. Eine Strafe bedeutet, jemanden für sein Handeln zu sanktionieren. Das geschieht hier nicht. Es wird ein Anreiz gesetzt. Wer krank ist bekommt seine Lohnfortzahlung. Ist das nichts? Andere bekommen mehr. Ist das ungerecht? Warum soll es schlecht sein, die Mitarbeiter zu belohnen, die dem Unternehmen gegenüber (hier nur in Form von physischer Verfügbarkeit) öfters zur Verfügung stehen? Dieser Anreiz sollte sich bestenfalls so auswirken, dass jeder Mitarbeiter damit beginnt, sich auf seine Gesundheit zu fokussieren. Ein Nebeneffekt ist die Reduzierung von unnötigen Krankschreibungen. Dieser scheint für Tesla hier wohl im Vordergrund zu stehen. Besser wäre es, den Bonus von der Teilnahme an betrieblichen Gesundheitsprogrammen abhängig zu machen. Die beste Lösung wären individuelle Gesundheitsziele für jeden Mitarbeiter. Dies bedeutet sicherlich einen hohen Aufwand, kann aber die nachhaltigste Massnahme darstellen.

Ich finde die Prämien oder Seitenhiebe für Krankenstand nicht zeitgemäß. Was können Mitarbeiter mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen? Diese sind oftmals eh gestraft genug für ihr Leben, meist nicht begeistert krank sein zu müssen. Genau diese Gruppe wird somit nochmal bestraft. Ich kenne dies noch selbst aus meiner Lehrzeit, ständig schräge Kommentare von Kollegen, interne Versetzungen zur Strafe. Wofür? Für ständige Beschwerden gesundheitlicher Natur und konstant Wartezeiten in Arztpraxen, da die Beschwerden kurz vor Lehreintritt aufkamen. Zum Glück war dies nach wenigen Jahren vorbei, aber die ständigen Kommentare von Vorgesetzten, Kollegen etc waren nicht gerade angenehm. Es mag viele geben die auf „Blauschein“ gerne krank machen, aber eben auch viele die nichts für ihre Leiden können. Genau aus diesem Grund keine Prämien oder sonstige Systeme!

Guten Morgen, dass Thema „Krank sein“ ist so ein richtiger Drahtseilakt ohne die ausgleichende Stange. Unsere Generation „X“ geht ja aus Prinzip immer erstmal krank zur Arbeit. Und wenn die Konsequenz dann ist, dass man länger als drei Tage ausfällt, fühlt man sich ja auch gleich mega schuldig, weil man zu hören bekommt man lässt das Team im Stich. Und wenn dann noch der Teamchef in 95% der Fällen grundsätzlich krank zur Arbeit kommt, ist die „Erwartungshaltung“ ich nenne es gern auch „Druck“ noch mal signifikant höher! Und das obwohl es heutzutage ja so ist, dass man letztendlich jederzeit ersetzbar ist! Da kommt dann schon die Frage auf, warum man dieses Spiel so mitmacht 🤔

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