Die Wut gehört zu einer der wichtigsten Komponenten unserer moralischen Grundwerte. Genau darin sehen Psychologen eine der hauptsächlichen Aufgaben von Emotionen: Sie lassen uns fühlen, was gut für uns ist – und was eher schlecht. Widerfährt uns Unrecht, fließt Noradrenalin durch den Körper. Herzschlag und Blutdruck steigen an, wir ziehen die Augenbrauen zusammen und pressen die Lippen aufeinander, der Magen verkrampft, die Schultern verspannen, Schweiß fließt – wir sind wütend. Nur: Wie viel Wut ist normal? Und sollte man sie rauslassen oder wegatmen?
2010 wurde der „Wutbürger“ berühmt: Aktuell glauben viele Bürger, ihr innerer Furor spiegele auch ihre momentane Gemütslage wider. Doch wie viel Raum sollte man der zerstörerischen Emotion geben? Wer denkt, sein Ärger könne ein Problem sein, der habe damit meistens recht, so Experten.