Werden Impfreaktionen und Nebenwirkungen bei der Corona-Impfung irrtümlich empfunden? Eine neue, internationale Studie legt das nahe. Drei Viertel der Patientenmeldungen mit Reaktionen im ganzen Körper nach der ersten Impfung ließen sich demnach auf den sogenannten Nocebo-Effekt zurückführen, so die Wissenschaftler. Nach der zweiten Impfung waren es noch die Hälfte.
Dieses Phänomen ist allgegenwärtig. Es zeigt sich beispielsweise bei der Errichtung von Funkmasten oder der Einnahme von Cholesterin-Senkern. Allein die Erwartung negativer Folgen sorgt bei Menschen dafür, dass diese tatsächlich zu spüren sind. Ärzte müssen sehr genau überlegen, wie sie Patienten aufklären, damit ein eventueller Nocebo-Effekt vermieden wird und die Zuversicht in den Erfolg der Therapie im Vordergrund steht.
Wie das gelingen kann, erforscht etwa Ulrike Bingel, Professorin für klinische Neurowissenschaften am Universitätsklinikum Essen.