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  3. Sterne: In diesem Jahr dürfte die Sommersonnenwende von gewaltigen Sonneneruptionen begleitet werden

Wissenschaft Sternenhimmel

Mit welchen Überraschungen das Firmament im Juni bezaubern wird

Ein Bergsteiger blickt in den gewaltigen Nachthimmel Ein Bergsteiger blickt in den gewaltigen Nachthimmel
Immer wieder zum Staunen: Das Firmament
Quelle: Getty Images/Buena Vista Images
Die hellen Planeten werden sich am Abendhimmel noch rarmachen. Dafür werden Sternbilder mit Sehenswertem aufwarten – und vor allem steht die Sommersonnenwende bevor. In diesem Jahr dürfte sie von gewaltigen Sonneneruptionen begleitet werden.

In den warmen Nächten, die uns bevorstehen, sehen besonders viele Menschen in den dunklen Himmel. Dort, in dem Meer aus glitzernden Sternen, erwarten sie im Juni schöne Überraschungen. Der mit Abstand auffälligste: „Boötes“, der Rinderhirte, manchmal auch Bärenhüter genannt.

Denn um ihn auszumachen, hilft folgender Trick: Vom Großen Wagen, der ja auch Großer Bär heißt, aus den Bogen der „Deichselsterne“ als Hilfslinie verlängern – die Römer sahen in den sieben Wagensternen sieben Dreschochsen, die von Boötes um den Polarstern getrieben werden.

Boötes ist ein Sternenzug, in dem man die Gestalt eines Mannes sehen kann. Die Konstellation der Hauptsterne ist geformt wie eine Eistüte. Der hellste Stein des Boötes heißt Arktur, kein anderer Stern im Nordhimmel leuchtet so hell wie er. Der Bärenhüter gilt als Leitsternbild des Frühsommers.

Der Große Wagen hat die Mittagslinie überschritten und befindet sich im Juni im Abstieg. Am Osthimmel kündigt sich die heiße Jahreszeit an: Das „Sommerdreieck“ ist bereits vollständig aufgegangen: Es setzt sich aus den hellsten Sternen dreier Sternbilder zusammen, nämlich der bläulichen Wega in der Leier, dem Schwanzstern Deneb im Schwan und dem bläulich-weißen Atair im Adler. Das Sommerdreieck ist so hell, dass man es auch durch die Dunstglocke von Stadthimmeln gut sehen kann.

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Ein wenig nordöstlich vom strahlend hellen Arktur des Rinderhirten stößt man auf nun einen markanten Halbkreis von Sternen, das Sternbild Nördliche Krone. Der etwas hellere Stern im Halbkreis wird Gemma genannt, das bedeutet „Edelstein“, die Gemma ist der funkelnde Edelstein in der Krone.

Fixsternkarte des Zeiss-Planetarium in Jena
Der Nachthimmel, wie er am 20. Juni zu sehen sein wird
Quelle: Zeiss-Planetarium Jena

Der Sage nach erhielt der griechische Held Theseus die Krone von der Meeresgöttin Amphitrite für die Tötung des Minotaurus auf Kreta geschenkt. Theseus befreite Kreta vom Untier, das in einem Labyrinth hauste und dem jährlich sieben Mädchen und Jungen geopfert werden mussten.

Die Westhälfte des Firmaments wird noch von den Frühlingssternbildern geprägt. Weit im Westen bereitet sich der Löwe mit Jupiter auf seinen Untergang vor. Den Platz im Südwesten nimmt das Sternbild Jungfrau ein, mit dem bläulichen Hauptstern Spica. Tief im Süden passiert gerade die Waage die Mittagslinie. Östlich der Waage stößt man auf den Skorpion und den Schlangenträger.

Nach wie vor fehlen am Abendhimmel helle Planeten. Erst in der zweiten Nachthälfte taucht Saturn am Osthimmel auf. Der Ringplanet hält sich zurzeit im Sternbild Wassermann auf. Während des Monats nimmt die Saturnhelligkeit ein wenig zu. Als zweiter heller Planet am Morgenhimmel ist Mars zu nennen. Der rötliche Planet wandert durch das Sternbild Fische und wechselt am 10. Juni in den Widder.

Auch Mars nimmt leicht an Helligkeit zu. Am 1. Juni wird Mars noch um halb vier Uhr morgens aufgehen, Ende Juni schon eine Viertelstunde nach zwei Uhr; auf der Nordhalbkugel des Mars beginnt am 7. Juni der Winter.

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Venus eilt der Sonne nach und wird am 4. Juni hinter der Sonne verschwinden, es kommt zu einer sogenannten Venusbedeckung durch die Sonne. Sie befindet sich somit am Taghimmel und bleibt nachts unsichtbar unter dem Horizont. Auch der flinke Merkur zeigt sich im Juni nicht.

Jupiter wird ab Mitte Juni am Morgenhimmel erscheinen und durch das „Goldene Tor der Sonnenbahn“ im Sternbild Stier wandern. Wenn Jupiter dann aufgehen wird, hat die Morgendämmerung bereits begonnen. Um ihn in der zunehmenden Morgenhelle zu entdecken, kann ein Fernglas helfen.

Neumond und Sonnenwende

Neumond tritt am 6. Juni um 14.38 Uhr ein. Vier Tage vorher befindet sich unser Nachbar im All mit 368.102 Kilometer in Erdnähe, während er am 14. Juni mit 404 076 Kilometer seinen erdfernsten Bahnpunkt passieren soll. Die Vollmondposition wird am 22. Juni, also am Johannistag, um 3.08 im Sternbild Schütze erreicht. In der Nacht vom 27. auf 28. Juni wird der abnehmende Halbmond knapp nördlich an Saturn vorbeiziehen.

Und dann steht noch die Sonnenwende bevor: Die Sonne wird am 20. Juni um exakt 22.51 Uhr den Gipfel ihrer Jahresbahn erklimmen. Der Sommerpunkt liegt im Sternbild Stier an der Grenze zu den Zwillingen. Er ist identisch mit Beginn des Tierkreiszeichens Krebs, weshalb man auch vom Wendekreis des Krebses spricht. Nach Passieren des Krebspunktes sinkt die Sonne wieder zum Himmelsäquator hinab. Die Sommersonnenwende gilt als Beginn des astronomischen Sommers mit dem längsten Tag und der kürzesten Nacht des Jahres.

Auf der Sonne ist gegenwärtig einiges los. Man beobachtet riesige Sonnenflecken, ein Zeichen von gewaltigen Teilcheneruptionen. Die Sonnenphysiker sprechen von aktiver Sonne. Bei den Eruptionen werden Plasmawolken ins Weltall geschleudert. Ein solches Plasma setzt sich aus elektrisch geladenen Teilchen zusammen, vornehmlich Protonen, Alphateilchen und Elektronen.

Treffen solche Plasmawolken die Erde, kommt es zu Wechselwirkungen mit dem irdischen Magnetfeld. Enorme geomagnetische Stürme sind die Folge. Sie rufen nicht nur Polarlichter hervor, wie sie vor einigen Tagen zu beobachten waren, sondern stellen vor allem für elektronische Bauteile eine Gefahr dar. Von Satellitennavigation bis zu Trafostationen kann es zu Ausfällen kommen, wie schon häufig zu registrieren war.

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Der renommierte Sonnenforscher Eugene Parker (1927-2022) hat die Begriffe „Weltraumwetter“ und „Sonnenstürme“ geprägt. Während der Sonnenwind permanent weht, schwillt er bei aktiver Sonne zu Orkanen an.

dpa/nihei

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