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  3. Ukraine-Flüchtlinge: Integration in Arbeitsmarkt braucht Jahre – Simulation gibt Aufschluss

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Integration der Ukraine-Flüchtlinge in Arbeitsmarkt braucht Jahre

Arbeitsminister Hubertus Heil und der ukrainische Botschafter beim Treffen mit einer geflüchteten Ukrainerin Arbeitsminister Hubertus Heil und der ukrainische Botschafter beim Treffen mit einer geflüchteten Ukrainerin
Arbeitsminister Hubertus Heil und der ukrainische Botschafter beim Treffen mit einer geflüchteten Ukrainerin
Quelle: dpa/Rolf Vennenbernd
Nach zehn Jahren werden 55 Prozent der ukrainischen Flüchtlinge in Deutschland arbeiten – das ergab eine Simulation des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Das Niveau an Erwerbsbeteiligung wäre damit ähnlich, wie das der Migranten, die 2015 aus Syrien und Afghanistan kamen.
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Die Erwerbsquote von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine wird nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) fünf Jahre nach der Flucht bei 45 Prozent liegen. Nach zehn Jahren steige die Quote auf 55 Prozent, teilte das IAB am Freitag als Ergebnis seiner Simulationsstudie mit.

Damit würden Ukrainer ein ähnliches Niveau an Erwerbsbeteiligung erreichen wie Migranten der Bewegung von 2015, die vornehmlich aus Ländern wie Syrien und Afghanistan nach Deutschland kamen. Allerdings hatten diese zum Teil günstigere Voraussetzungen – denn der Arbeitsmarkt war aufnahmefähiger als heute. Außerdem war die Quote von Männern ohne familiäre Bindung und ohne die Notwendigkeit von Kinderbetreuung viel höher.

Erhebliches Gefälle zwischen Männern und Frauen

Das Gefälle in den Erwerbstätigenquoten zwischen Männern und Frauen ist dabei erheblich: Fünf Jahre nach der Ankunft erreichten Männer in dem Basisszenario der Studie eine Erwerbstätigenquote von 58 Prozent, während Frauen zu diesem Zeitpunkt eine Quote von 41 Prozent aufwiesen. Nach zehn Jahren erhöhten sich diese Werte auf 68 Prozent für Männer und 52 Prozent für Frauen.

Negativ auf die Beteiligung am Arbeitsmarkt wirke sich die Familienkonstellationen der meisten ukrainischen Flüchtlinge aus – vielfach handelt es sich um alleinerziehende Mütter. Auch der vergleichsweise schlechte Gesundheitszustand der ukrainischen Flüchtlinge wirke dämpfend, sagte IAB-Bereichsleiterin Yuliya Kosyakova. Günstig hingegen sei das vergleichsweise hohe Bildungsniveau und der Wegfall des Asylverfahrens.

Sprache als Erfolgsschlüssel

Auch die Sprachförderung und Sprachkursteilnahme stünden in einem positiven Zusammenhang mit der Entwicklung der Erwerbstätigenquoten. „Gezielte Sprachförderungsmaßnahmen verbessern nicht nur kurzfristig die Sprachfähigkeiten, sondern tragen auch mittel- bis langfristig zur Erhöhung der Erwerbstätigenquoten bei und können somit den Sozialleistungsbezug reduzieren“, sagte IAB-Bereichsleiter Herbert Brücker.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ist die Zahl der in Deutschland lebenden Ukrainer von 156.000 auf 1,24 Millionen Menschen gestiegen – darunter sehr viele Frauen und Kinder. Die Bundesregierung versucht derzeit, mithilfe eines „Job-Turbos“ mehr Ukrainer ins Berufsleben zu bringen.

In der Studie wurde als Basisszenario eine als realistisch angesehene Einschätzung hinsichtlich der Arbeitsmarktbedingungen vor Ort, als auch der Zusammensetzung der Flüchtlinge hinsichtlich Bildung, Gesundheit und Familienkonstellation angenommen. Die Wissenschaftler weisen jedoch darauf hin, dass es sich bei der Simulation nicht um eine Prognose handelt.

dpa/jml

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