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Jetzt bringt Volkswagen seine Robotaxis auf die Straße

VW testet autonom fahrende Robotaxis in den USA (E-Modell ID-Buzz) VW testet autonom fahrende Robotaxis in den USA (E-Modell ID-Buzz)
VW testet autonom fahrende Robotaxis in den USA (E-Modell ID-Buzz)
Quelle: VW
In diesem Monat starten Testfahrten mit autonomen ID-Buzz-Modellen in Texas. Schon bald will der Konzern auch in Deutschland Kunden ohne Fahrer hinter dem Steuer transportieren. Volkswagen startet damit eine Aufholjagd im Rennen ums Robotaxi, in dem andere bisher vorn liegen.
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Auf den Straßen von San Francisco fährt bereits die Zukunft. Autonome Robotaxis sind in der kalifornischen Stadt unterwegs – vor allem nachts, in ausgewählten Vierteln. Im Wagen von Anbietern wie Waymo und Cruise sitzt der Gast allein auf der Rückbank, der Fahrersitz bleibt leer. Wer ein solches Taxi bucht, lässt sich von einem Computer chauffieren.

Jetzt steigt auch VW in den USA ins Geschäft mit den Robo-Taxis ein. Noch in diesem Monat sollen zehn elektrische ID-Buzz-Modelle des Wolfsburger Konzerns autonom auf den Straßen von Austin in Texas unterwegs sein – vorerst in einem Testprojekt, bis spätestens zum Jahr 2026 aber kommerziell. Vorbild sind Pilotprojekte von VW in Hamburg und München.

Seit vielen Jahren fantasieren Manager und Mobilitätsexperten vom autonom fahrenden Taxi als Transportmittel der Zukunft. Jetzt dürfte diese Vorstellung tatsächlich bald Realität werden, zumindest in ein paar großen Städten in den USA, China und in Europa. Für das Jahr 2030 rechnen die Berater von Boston Consulting mit einer Flotte von fünf Millionen Robotaxis weltweit, zehn Prozent davon in Europa. Es entsteht demnach ein Markt mit Umsätzen von Hunderten Milliarden Euro pro Jahr – an dem nur wenige klassische Autohersteller beteiligt sind.

Dominiert wird die Entwicklung von Tech-Konzernen wie der Google-Mutter Alphabet, zu der die Waymo-Flotte gehört, oder Baidu in China, das gemeinsam mit dem dortigen Uber-Pendant Didi ein Robotaxi-Projekt betreibt. Die meisten Autokonzerne selbst beschränken sich dagegen darauf, ihre Fahrassistenten in normalen Pkw hin zum automatisierten Fahren weiterzuentwickeln. Ausnahmen sind General Motors und Hyundai, deren Tochterfirmen Cruise und Motional in den USA Robo-Testflotten betreiben. In diese Gruppe stößt nun der VW-Konzern vor.

„Die Ausweitung des globalen Programms für autonom fahrende Fahrzeuge von Volkswagen auf die Vereinigten Staaten ist ein wichtiger Meilenstein für uns“, sagt Pablo Di Si, Präsident der Volkswagen Group of America. In Zukunft wolle man hier von der steigenden Nachfrage nach neuen Mobilitätsdienstleistungen profitieren. Beim Projekt handelt sich um autonomes Fahren auf Level 4. Das bedeutet, dass das Fahrzeug komplett automatisiert fährt – allerdings unter bestimmten Bedingungen wie einer vorgegebenen Strecke.

Als Geisterautos, wie Cruise in San Francisco, betreibt VW die ID-Buzz-Flotte in Austin vorerst nicht. Während der Testphase werden sie noch mit Sicherheitsfahrern besetzt sein, die sie überwachen. Erst im regulären Betrieb sollen die Fahrzeuge allein unterwegs sein.

Ein ähnlicher Probebetrieb mit dem autonom fahrenden E-Bulli läuft bereits in Deutschland, konkret in München und Hamburg. Dort will der Konzern auch seinen ersten eigenen Robotaxi-Dienst starten, unter der Regie der Mobilitätstochter Moia. Die Pläne dafür stammen noch aus der Zeit von Ex-VW-Chef Herbert Diess, der das Ziel ausgegeben hatte, dass VW künftig nicht nur Autos bauen, sondern sie auch fahren werde. Daran hält sein Nachfolger Oliver Blume offensichtlich fest.

Der Start in den USA macht das Projekt noch ambitionierter. Die dortigen Konkurrenten sind den Niedersachsen teils deutlich voraus. Schließlich sind sie bereits im regulären Betrieb, zweieinhalb Jahre vor dem Volkswagen-Plan.

So hat Waymo sein Angebot mit selbstfahrenden Taxis zuletzt kräftig erweitert. Vor wenigen Wochen gab das Unternehmen eine Kooperation mit dem Fahrdienst Uber bekannt. Noch in diesem Jahr wolle Waymo in einem 180 Quadratmeilen großen Gebiet im Umland von Phoenix (Arizona) beginnen, Fahrten und Essenslieferungen über Uber anzubieten.

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Mit Cruise hat der US-Autobauer GM einen Dienst am Start, der schon vor einem Jahr seine fahrerlosen Autos auf die Straßen Kaliforniens schickte – und seitdem Fahrten anbietet. Die Flotte soll sukzessive auf 5000 Autos steigen, daneben peilt das Unternehmen bis 2025 einen Umsatz von einer Milliarde Dollar an.

Auch Zoox, die Tochterfirma des Online-Giganten Amazon, ist seit wenigen Tagen auf den Straßen von Las Vegas unterwegs. Laut dem Unternehmen ist dies das erste Mal, dass ein autonomes Fahrzeug ohne eingebaute Pedale oder Lenkrad im Bundesstaat Nevada fährt.

Selbst im Nahen Osten nimmt der Robotaxi-Hype an Fahrt auf. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben dem chinesischen Unternehmen WeRide in dieser Woche die erste nationale Lizenz für selbstfahrende Fahrzeuge erteilt. Sie ist ein Schritt zum großen Ziel des Herrschers, Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum, bis zum Jahr 2030 ein Viertel des Transportwesens im Land völlig autonom zu machen.

VW sieht sich selbst in der Verfolgerrolle und ist optimistisch, schnell aufschließen zu können. Anders als in Deutschland will der Konzern in den USA keinen eigenen Dienst an den Start bringen. Stattdessen soll das Angebot ins Netz bestehender Fahrdienstplattformen eingebunden werden. Namen nannte der Autobauer zwar nicht, aber man wolle mit den Großen sprechen, heiß es.

Markus Hagenmaier, Mobilitätsexperte von Boston Consulting, sieht in einem eigenen Robotaxi-Dienst – also der Variante Moia Hamburg – den „Zugang zu deutlich größeren Profit-Pools“.

Allerdings sei dieser Weg deutlich kapitalintensiver, weil die Unternehmen ein eigenes Flottenmanagement aufbauen müssen, sich um die Wartung der Fahrzeuge und die Buchungsplattform selbst kümmern müssen. Immerhin lässt sich VW nicht auf die Rolle eines reinen Hardware-Lieferanten fürs Robotaxi reduzieren. Herstellern, die das tun, wird nach Einschätzung von Hagenmaier „der Großteil der Wertschöpfung unerschlossen bleiben“.

Die Technik hinter dem autonomen Dienst, wie etwa die Kameras, Radar- und Lidar-Technologie, stammt aus einer Zusammenarbeit mit dem israelischen Tech-Unternehmen Mobileye, das zum Chipkonzern Intel gehört. Urspünglich wollte VW das System wie GM und Hyundai von einer eigenen Tochterfirma entwickeln lassen. Dazu hatte der Konzern 2019 rund 2,6 Milliarden Dollar in das US-Start-up Argo AI investiert, an dem auch Ford beteiligt war. Die ursprüngliche Tochter Autonomous Intelligent Driving (AID) aus München ging in dem Gemeinschaftsunternehmen auf. Beide Autokonzerne hielten jeweils 40 Prozent an Argo.

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Doch im Oktober vergangenen Jahres zogen die Konzerne dem Start-up den Stecker. Argo habe sich als „Fass ohne Boden“ entpuppt, lästerte damals ein Manager in Wolfsburg. Vor allem Ford wollte nicht weitere Milliarden in das Projekt versenken. „Gerade bei der Entwicklung von Zukunftstechnologien zählen Fokus und Geschwindigkeit“, sagte VW-Chef Blume damals.

Dieses Tempo hat sich der Konzern nun bei Mobileye eingekauft. Die Intel-Tochter hat in Israel bereits bewiesen, dass ihr System funktioniert; dort fahren eigene Robotaxis schon im Testbetrieb. Nun soll das auch der ID Buzz schaffen.

In San Francisco könnten die bisherigen Lokalgrößen unterdessen weiter enteilen. In der kommenden Woche sollen die Behörden in der Stadt über eine Ausweitung der Robo-Taxi-Dienste entscheiden. Unter anderem dürften Fahrzeuge die Gäste dann rund um die Uhr gegen eine Gebühr befördern – und nicht mehr nur nachts.

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