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Gruppe um Prinz Reuß

„Reichsbürger“-Prozess – Video von Schießerei in Reutlingen gezeigt

Veröffentlicht am 15.05.2024Lesedauer: 2 Minuten

Vor dem Oberlandesgericht Stuttgart hat der erste Prozess gegen die mutmaßliche „Reichsbürger“-Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß begonnen. Einem der Angeklagten wird versuchter Mord vorgeworfen. „Diese Menschen sind gefährlich für unsere Demokratie“, sagt der CDU-Politiker Thorsten Frei.

Im März 2023 schoss ein Mann aus dem „Reichsbürger“ Milieu bei einer Razzia auf Polizisten, ein Video von der Schießerei wurde nun vor Gericht gezeigt. Der Prozess ist der erste von drei Verfahren gegen die mutmaßliche Verschwörergruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß.

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Im Prozess gegen die mutmaßliche Terroristengruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß hat die Beweisaufnahme gegen einen mutmaßlichen „Reichsbürger“ aus Reutlingen begonnen. Der Mann soll im März vergangenen Jahres bei einer Razzia gegen die Szene mehrfach mit einem halbautomatischen Schnellfeuergewehr auf Polizisten eines Spezialeinsatzkommandos geschossen und zwei von ihnen verletzt haben. Der 47-Jährige steht deshalb wegen versuchten Mordes vor dem Oberlandesgericht in Stuttgart. Der Bundesanwaltschaft gilt dieser Vorfall als Beleg für die Gefährlichkeit der Gruppe.

Die dramatische Schießerei in der Wohnung des Mannes ist auch auf einem Video der Polizei zu sehen, das am Mittwoch im Gericht gezeigt wurde. Schreie sind zu hören, Schüsse hallen durch das Treppenhaus, bevor sich die Polizei mit einem der getroffenen Beamten zunächst zurückzieht.

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Der Prozess in Stuttgart ist das erste von drei Mammutverfahren gegen die mutmaßliche Verschwörergruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß. Die insgesamt 26 Angeklagten sollen einen gewaltsamen Umsturz der Bundesregierung geplant haben. Als Oberhaupt einer neuen Staatsform hätte Reuß fungieren sollen. Auch Ex-Soldaten gehören zu den Beschuldigten.

Der angeklagte Sportschütze aus Reutlingen schloss sich der Vereinigung nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft spätestens im Juli 2022 an und gliederte sich in die Strukturen der sogenannten „Heimatschutzkompanie Nr. 221“ ein. Diese sollte für die Gebiete Freudenstadt und Tübingen zuständig sein. Der 47-Jährige soll ein Waffenarsenal besessen haben – teils mit legalen Schusswaffen, es waren aber laut Anwaltschaft auch viele verbotene Waffen dabei. Er hatte bereits angekündigt, im Prozess schweigen zu wollen.

In Stuttgart geht es vor allem um den militärischen Arm der Gruppe, der die Machtübernahme mit Waffengewalt hätte durchsetzen sollen. Den Angeklagten wird die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen und die sogenannte „Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens“. Der Prozess gegen die mutmaßliche Führungsriege beginnt am kommenden Dienstag in Frankfurt.

dpa/jml