Ärztin wegen gefälschter Corona-Atteste verurteilt – Tumulte im Saal
Eine Hausärztin ist unter anderem wegen gefälschter Corona-Atteste zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und acht Monaten verurteilt worden. Bei der Urteilsverkündung kam es zu Zwischenrufen und tumultartigen Szenen. Der Richter ließ den Saal räumen.
Eine Hausärztin aus Moritzburg bei Dresden ist wegen gefälschter Corona-Atteste in über 1000 Fällen verurteilt worden. Das Landgericht Dresden verhängte am Montag eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und acht Monaten gegen die 67-Jährige, auch wegen Betrugs und Verstoßes gegen das Waffengesetz.
Mehrere Dutzend Sympathisanten der Angeklagten störten die Urteilsverkündung mit Zwischenrufen, es kam zu tumultartigen Szenen im Publikum. Der Vorsitzende Richter ließ den Saal räumen und unterbrach die Sitzung.
Mit dem Strafmaß blieb die Strafkammer unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die vier Jahre und zehn Monate Haft für die Frau beantragt hatte. Sie sieht es als erwiesen an, dass die Ärztin während der Corona-Pandemie 2021 und 2022 an fünf Sammelterminen im ganzen Bundesgebiet nach Angaben der Empfänger auf Bestellung Atteste ausstellte und bescheinigte ihr hohe kriminelle Energie.
Diese Atteste befreiten vom Tragen der Schutzmaske, einem benötigten Impfstatus oder Schnelltest per Nasen- oder Rachenabstrich. Die Verteidigung hatte auf Freispruch und die Aufhebung des Haftbefehls plädiert.
Der Prozess lief seit November 2023, die Angeklagte ist seit Februar 2023 in Untersuchungshaft.