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Mallorca

Demo gegen Massentourismus nach tödlichem Ballermann-Unglück

Veröffentlicht am 26.05.2024Lesedauer: 2 Minuten
„Mallorca steht nicht zum Verkauf“ steht prominent auf dem Banner der Demonstranten
„Mallorca steht nicht zum Verkauf“ steht prominent auf dem Banner der DemonstrantenQuelle: AFP/JAIME REINA

Am Donnerstag ist auf Mallorca eine Cocktailbar eingestürzt. Vier Menschen starben, darunter zwei Deutsche. Bewohner der Insel demonstrierten auch deswegen gegen Massentourismus und Wohnungsnot. Jährlich strömen 14 Millionen Menschen auf die Balearen-Insel.

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Tausende haben auf Mallorca gegen Massentourismus protestiert. Unter dem Motto „Sagen wir basta!“ versammelten sich die Menschen am Samstagabend im Zentrum der Inselhauptstadt Palma. Die Polizei sprach von 10.000 Demonstranten.

Die Zahl der Teilnehmer habe die Erwartungen bei weitem übertroffen, schrieb die Zeitung „Diario de Mallorca“. Die Menschen seien aus allen Teilen der Insel gekommen, hieß es. Eine Schätzung der Teilnehmerzahl lag aber vorerst nicht vor.

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Ein anderes Motto des Protestes lautete „Mallorca steht nicht zum Verkauf!“. Zur Kundgebung rief die Organisation „Banc de Temps de Sencelles“, die die immer größer werdende Zahl der Besucher und der Ferienwohnungen für die Wohnungsnot auf Mallorca und für die „Zerstörung“ der spanischen Mittelmeerinsel verantwortlich macht.

Einheimische demonstrieren gegen Massentourismus auf Mallorca, auf dem Schild steht: „Ein zusätzlicher Tourist = Ein Nachbar weniger“
Einheimische demonstrieren gegen Massentourismus auf Mallorca, auf dem Schild steht: „Ein zusätzlicher Tourist = Ein Nachbar weniger“Quelle: dpa/Clara Margais

Die Demonstranten, darunter auch viele Familien mit Kindern, Schüler und Studenten sowie Rentner, skandierten beim Marsch über die Flaniermeile Passeig del Born Slogans wie „Wer Mallorca liebt, zerstört es nicht“.

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Es waren auch viele Plakate mit Aufschriften wie „Wenn sie uns ein Dach verweigern, verweigern sie uns die Zukunft“. Dem Protestmarsch schlossen sich Gewerkschaften, Umweltschutzgruppen und verschiedene Bürgerinitiativen an.

„Medusa Beach Club“ auf Mallorca eingestürzt – Mindestens vier Tote und viele Verletzte

Beim Einsturz eines voll besetzten Restaurants an der Playa de Palma auf Mallorca sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Viele Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden, teilte die Polizei der bei deutschen Urlaubern beliebten Mittelmeer-Insel mit.

Die Kundgebung stand unter dem Eindruck des Einsturzes einer Cocktailbar am Donnerstagabend am Ballermann. Bei dem Unglück starben vier Menschen, darunter zwei junge Frauen aus Deutschland. Bewohner der vor allem von deutschen Touristen besuchten Playa de Palma sind überzeugt, viele Gebäude des Gebiets seien nicht geeignet für den Massentourismus.

Für die Wirtschaft der Insel ist Tourismus unverzichtbar. Die Branche steht für 45 Prozent der Wirtschaftsleistung Mallorcas. Inzwischen gibt es aber kaum jemand, der die Notwendigkeit einer Begrenzung der Besucherzahlen infrage stellt.

Spanien empfing etwa laut offiziellen Statistiken im vergangenen Jahr 85 Millionen ausländische Besucher. Von diesen 85 Millionen landeten 14,4 Millionen auf den Balearen, der Region Spaniens mit der zweithöchsten Touristenzahl. Die Inselgruppe ist besonders bei deutschen, britischen und niederländischen Touristen beliebt.

Von den Balearen über die Kanarischen Inseln bis hin zu Barcelona und Málaga gibt es in Spanien immer mehr Bewegungen, die sich gegen den Übertourismus richten.

AFP/dpa/jag