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Wasserburg in Bayern

Mann ersticht Arzt auf Klinikgelände

Veröffentlicht am 09.04.2024Lesedauer: 2 Minuten
Arzt in Oberbayern getötet
Der Eingangsbereich des Inn-Salzach-Klinikums Gabersee, wo es zu dem Gewaltverbrechen kamQuelle: dpa/Uwe Lein

Auf einem Klinikgelände in Wasserburg hat ein 40-jähiger Mann einen Arzt mit einem Küchenmesser niedergestochen. Der 64 Jahre alte Mediziner starb noch vor Ort. Er arbeitete als Forensikarzt mit psychisch kranken Kriminellen.

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Ein in Oberbayern auf dem Gelände einer psychiatrischen Klinik getöteter Mediziner arbeitete als Forensikarzt mit psychisch kranken und suchtkranken Straftätern. „Er hat nur mit Rechtsbrechern gearbeitet, im Maßregelvollzug“, sagte eine Sprecherin des Regierungsbezirks Oberbayern am Dienstag in München. Der Bezirk ist Träger der betroffenen Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie, psychosomatische Medizin, Geriatrie und Neurologie in Wasserburg am Inn (Landkreis Rosenheim). Der 64-Jährige war nach Dienstende am Montagabend mutmaßlich von einem 40-Jährigen mit einem Küchenmesser angegriffen und tödlich verletzt worden.

Die Hintergründe der Attacke waren zunächst unklar. Ob der unweit des Tatorts festgenommene Verdächtige den Arzt kannte oder gar Patient der Klinik war, wollten die Ermittler klären. Nach Angaben der Bezirkssprecherin war das Opfer seit vielen Jahren in der Klinik beschäftigt. Ob der Mann vor der Tat bedroht worden sei, wisse sie nicht – dem gehe die Polizei nach.

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Das Klinikgelände sei ein offenes Areal. „Der überwiegende Teil der psychisch kranken Menschen bei uns ist kein Rechtsbrecher“, sagte die Sprecherin. Vielfach gehe es bei diesen Menschen um Selbst- statt um Fremdgefährdung. Von Fällen, bei denen medizinisches Personal der Klinik tödlich verletzt wurde, wisse sie bislang nichts. „Es gibt niemanden im Krankenhaus, der sich an eine derartige Tat erinnert.“

Der Betrieb im Klinikum lief auch am Dienstag weitgehend normal weiter, wie die Sprecherin sagte. „Es sind ja Patienten da.“ Allerdings sei es Mitarbeitern ermöglicht worden, sich an Notfallseelsorge und Krisenintervention zu wenden.

Beim Maßregelvollzug geht es um die Unterbringung von psychisch- oder suchtkranken Straftätern zum Schutz der Bevölkerung und zur Therapie der Betroffenen. Eine Möglichkeit ist die Unterbringung von Straftätern in einem psychiatrischen Krankenhaus. Voraussetzung ist, dass jemand bei der Tat nur vermindert oder gar nicht schuldfähig war und für die Allgemeinheit weiterhin gefährlich ist.

AFP/dpa/jm