Das Bundesverdienstkreuz für den früheren EZB-Chef Mario Draghi ist hierzulande hoch umstritten. Wirtschaftsforscher Marcel Fratzscher kann das nicht verstehen: Er vermutet, dass hinter der Kritik der Deutschen etwas anderes steckt.
Mit Großbritannien verlieren Deutschland und andere wirtschaftsliberale Länder ihren wichtigsten Verbündeten in der EU. Die Folge: Die Südeuropäer bekommen mehr Gewicht - und mit ihnen Staatsgläubigkeit und Zentralismus. Der Wandel beginnt schon.
Sie können keinen Cent überweisen, keinen Kredit aufnehmen, keinen Handyvertrag abschließen: 20 Millionen Amerikaner besitzen kein Konto und schlagen sich mit Schecks und Bargeld durch. Ein bekannter Konzern verspricht Abhilfe – doch die ist umstritten.
Aktuelle Daten der Europäischen Zentralbank zeigen, wie extrem ineffizient die deutschen Geldhäuser arbeiten. Im vielbeachteten Eigenkapitalrendite-Ranking der Euro-Länder liegt Deutschland ganz hinten – und zwar mit Abstand.
Das vergangene Jahrzehnt war ein gutes für Aktien. Blickt man auf die Dekade zurück, fällt auf, dass der Börsenwert der führenden Konzerne explodiert ist. Das liegt auch an der Geldpolitik der Notenbanken. Ein Alarmsignal für Sparer?
Obwohl in der Euro-Zone zuletzt Millionen neue Stellen entstanden sind, gibt es mehr Arbeitslose als vor der Finanzkrise 2007. Die große positive Ausnahme ist Deutschland. Die Bundesrepublik steuert direkt auf die Vollbeschäftigung zu.
Der Euro-Rettungsschirm ESM soll zu einem Währungsfonds ausgebaut werden. Damit soll die Euro-Zone besser gegen Krisen gewappnet werden. Lange wurde darüber verhandelt. Doch nun könnte das Vorhaben ausgerechnet im Bundestag scheitern.
Der Euro-Schutzschirm ESM soll zu einem Währungsfonds ausgebaut werden, sehr viel Macht bekommen und für noch mehr Risiken haften. Wird die praktisch fertig verhandelte Reform abgenickt, wächst auch die Angst vor den Schulden der Anderen.
Um auf Finanzkrisen zukünftig besser vorbereitet zu sein, haben sich die EU-Länder auf eine Stärkung des Euro-Schutzschirms ESM geeinigt. Die letzte Finanzkrise hatte verheerende Wirkung auf EU-Staaten.
Wer gibt, wer bekommt? Rein rechnerisch zahlte laut einer Studie jeder Deutsche unter dem Strich fast 200 Euro pro Jahr für den EU-Haushalt und an Finanzhilfen. Griechenland erhielt hingegen pro Kopf mehr als 1000 Euro pro Jahr – die meisten Bürger hatten dort davon aber nichts.
Den sorgenvollen Ausblicken auf die 2020er-Jahre kann man auch mit Optimismus begegnen. Das weltweite Streben nach Wohlstand, die ökologische Transformation von Produktionsprozessen und die Digitalisierung sind eine Chance – gerade für Deutschland.
Zehn Jahre nach Ausbruch der Staatsschuldenkrise zieht das IW eine positive Bilanz: In zwei Krisenländern floriert die Wirtschaft. Auch in Sachen Export überrascht eine einst abgehängte Nation. Doch ein Staat hat weiterhin große Probleme.
Der Libanon kommt um eine Staatspleite nicht herum, glaubt Nassim Nicholas Taleb. Nun hat der amerikanisch-libanesische Bestseller-Autor den Eliten den Kampf angesagt – und ist in seine alte Heimat zurückgekehrt.
Nirgendwo in der EU ist der Weg zum europäischen Staatsbürger kürzer als in Portugal. Das Land lockt Zehntausende Arbeiter aus Asien an, um dem Arbeitskräftemangel zu begegnen. Dort schuften sie zu Billiglöhnen – und planen ihre Weiterreise gen Norden.
Auch 15 Jahre nach dem Beitritt zur EU haben viele Ost-Länder ihre Währung behalten. Der ungarische Notenbankchef György Matolcsy nennt den Euro nun sogar eine „Falle“. Die Zeit sei gekommen, einen historischen Fehler zu korrigieren.
Euro, Flüchtlinge, Energiewende: Die drei großen Krisen der vergangenen Jahre fielen in eine einmalige Zeit des wirtschaftlichen Booms. Jedes Mal führte die Politik moralische Argumente ins Feld – und verfügte selbstherrlich über den Wohlstand der Bürger.
Nach acht Jahren Amtszeit verlässt Mario Draghi die Europäische Zentralbank mit demonstrativer Gelassenheit. Bei seiner letzten Pressekonferenz bleibt er seiner Strategie treu. Das zeigte sich auch bei Fragen zu Deutschland.
Nach acht Jahren an der Spitze der Europäischen Zentralbank dankt Mario Draghi ab. Der Abschied des umstrittenen Geldpolitikers dürfte emotional werden - und eine finale Volte gegen seine schärfsten Kritiker beinhalten.
Die steigenden Verbindlichkeiten der Euro-Zone wurden zuletzt von der guten wirtschaftlichen Entwicklung verdeckt. Doch im Abschwung wird die Schuldenlast zur Gefahr. In einem Land ist die Verschuldung der Wirtschaftsleistung sogar enteilt.
Wegen des harten EU-Sparkurses sind viele Griechen noch immer schlecht auf Deutschland zu sprechen. Zwei Drittel der Griechen halten Deutschland für das arroganteste und am wenigsten vertrauenswürdige Land der EU.
Der französische Superminister Le Maire fordert eine europäische Bankenunion, gegen die viele Deutsche Bedenken haben. Die Euro-Zone hält er längst nicht für krisenfest – und glaubt, dass der scheidende EZB-Chef Draghi alles richtig gemacht hat.
Seit zehn Jahren werden mit Verweis auf die Theorie des Ökonomen John Maynard Keynes Rettungsschirme, Geldflutung und immer höhere Staatsschulden gerechtfertigt. Dabei ist die Konjunkturtheorie als ein Instrument für kurzfristige Schwankungen gedacht.
Deutschlands Regionen unterscheiden sich stark in ihrer Wirtschaftsleistung. Dabei gab es zuletzt einige unerwartete Gewinner und Verlierer. Eine Datenvisualisierung zeigt, wo Ihre Heimat steht.
Refugees welcome oder Grenzen dicht? Greta-Fan oder Klimaleugner? Ursula von der Leyen hat 26 Kandidaten für die neue EU-Kommission bestimmt. Hier sind die wichtigsten Positionen im WELT-Check.
Die Kaufpreise für Immobilien eilen den Mieten und Einkommen davon. Experten sehen die Wahrscheinlichkeit von Preisblasen inzwischen bei über 90 Prozent – und ziehen Parallelen, die nichts Gutes verheißen.
Die USA erleben den längsten wirtschaftlichen Aufschwung der Geschichte. Noch halten ihn niedrige Zinsen und Steuergeschenke auf Pump am Leben. Doch das Ende ist absehbar. Wie schlimm wird der Absturz?
Die griechische Hauptstadt ist von der Krise gebeutelt – und erinnert manche an das Berlin der Neunziger. Denn hinter heruntergekommenen Fassaden lässt sich ein spannendes Nachtleben finden.
Die europäische Wirtschaft ist überraschend gut ins Jahr gestartet. Zwischen den einzelnen Ländern gibt es allerdings extreme Unterschiede, was das Wachstum und die Aussichten betrifft. Ein Risiko bedroht sie aber alle gleichermaßen.
Vor zehn Jahren wurde das Bad-Banks-Gesetz beschlossen, das von der Finanzkrise gebeutelte Geldhäuser vor der Pleite rettete. Wie teuer das den Steuerzahler am Ende kommt, ist noch unklar. Und ein erneuter Crash nicht ausgeschlossen.
Griechenland hat genug vom Populismus, schreibt der in Deutschland aufgewachsene Regisseur Jorgo Papavassiliou („Die Sturmflut“, „Polizeiruf 110“). Wichtig ist, die neue Aufbruchstimmung zu bewahren. Die EU-Partner müssen dabei helfen.
Beim G-20-Treffen stehen 1,2 Billionen Dollar Wirtschaftsleistung auf dem Spiel. Eskaliert der Zollstreit, leiden alle. Der Wechsel hin zum Protektionismus bremst das globale Wachstum schon jetzt aus – mit gefährlichen Folgen.
Der US-Präsident blockiert ein wichtiges Gremium der Welthandelsorganisation (WTO). Die EU arbeitet nun an einem Notfallplan, um das schlimmste abzuwenden. Es könnte sogar ein neuer Zusammenschluss entstehen – ohne die USA.
Die Finanzminister der Euro-Zone haben beschlossen, den Rettungsschirm radikal aufzuwerten. Zugleich wurde ein Bericht vorgelegt, der erstmals Einblick in die dramatischen Wochen gibt, in denen die Zukunft des Euro am seidenen Faden hing.
Die Gemeinschaftswährung war bei Investoren und Notenbankern lange verschmäht, weil die Mitglieder der Euro-Zone sich oft uneins sind. Doch angesichts der aggressiven Dollar-Politik erscheint der Euro plötzlich als das kleinere Übel.
Nach schwachen US-Jobmarkt-Daten wetten die Märkte auf Zinssenkungen der US-Notenbank. Darauf kann die EZB kaum noch reagieren: Mario Draghi hat sein Pulver verschossen. Was bleibt, sind Änderungen der Kriterien für das Anleihenkaufprogramm.
Thomas de Maizière musste in seiner Karriere zwei große Krisen bewältigen. Im Interview erklärt er, warum man der Politik in der Finanz- mehr zugetraut hat, als in der Flüchtlingskrise. Und wie er die internationale Wahrnehmung seiner Regierung erlebt hat.
Die Wirtschaft wächst und die Prognosen sind positiv: Der Pfeil zeigt nach oben. Doch die hoch verschuldeten Griechen sind noch lange nicht über den Berg, das Wachstum auf sehr dünnem Eis gebaut.
Das Wachstum ist ordentlich, die Aktienkurse steigen kräftig: Die griechische Wirtschaft sendet Lebenszeichen aus. Dennoch werden die Wähler den sozialistischen Premier Alexis Tsipras wohl bald aus dem Amt jagen.
Irlands Absturz während der Finanz- und Euro-Krise war dramatisch. Inzwischen jedoch gilt die grüne Insel als Musterbeispiel für Reformeifer und wird von ganz Europa bewundert. Wäre da nicht dieses eine Ereignis, das wie ein Damoklesschwert über dem Land hängt.
Euro, Migration, Brexit: In einem Interview blickt Angela Merkel auf die Krisen Europas der vergangenen Jahre zurück. Vor allem eine Passage der Bundeskanzlerin lässt politische Beobachter aufhorchen.
Europa ist in eine tiefe Vertrauenskrise geschlittert. Die Solidarität zwischen den Ländern erodiert und die gemeinsame Wertebasis wird von einzelnen Regierungen immer stärker in Frage gestellt. Hier sind fünf Maßnahmen, die die EU wieder fit machen könnten.
Der frühere EU-Kommissionspräsident Romano Prodi fordert, Europa müsse gegenüber den großen Staaten der Welt zusammenzustehen. Sonst werde der Kontinent zum Spielball der anderen – so wie sein Heimatland Italien.
Aus der Fusion mit der Deutschen Bank wird nichts. Commerzbank-Vorstand Martin Zielke spricht nun über Lehren aus dem geplatzten Deal, sein Verhältnis zur Politik und ob es sein Geldhaus auch alleine schaffen kann.
Noch vor wenigen Jahren wurden griechische Anleihen als „Ouzo-Bonds“ verspottet, weil ihre Renditen so hoch waren wie der Alkoholgehalt. Inzwischen kann sich Athen günstiger verschulden als die USA. Wie kann das sein?
Mit Mühe hatte die EU den Streit über Italiens Neuverschuldung geschlichtet. Doch angesichts schwächeren Wachstums hebt Rom den Wert nun wieder an – und stößt Brüssel erneut heftig vor den Kopf. Dabei gäbe es eine unkonventionelle Idee zur Lösung des Problems.
Die pessimistischen Voraussagen des IWF für die Weltwirtschaft nähren in Deutschland ohnehin schon wabernde Zukunftsängste. Experten erkennen bereits die Vorboten eines drohenden Crashs. Dabei wird jedoch ein wichtiger Faktor ignoriert.
Überspannung und Moralisierung gefährden die Grundlagen der Europäischen Union. Wenn sie die Zukunft gewinnen will, und die Zeichen stehen auf Sturm, dann muss sie sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.
Das einstige Euro-Krisenland Portugal hat eine spektakuläre Wende hingelegt – ausgerechnet unter einer sozialistischen Regierung. Dafür wurde das strenge Spardiktat aufgeweicht. Das kann Deutschen und Italienern eine Lehre sein.
Hier Pasta – dort Sushi: Die kulturellen Unterschiede zwischen Commerzbank und Deutscher Bank zeigen sich nirgendwo so deutlich wie in der Mittagspause. Zwei Restaurantbesuche in Frankfurt – die leider viele Vorurteile bestätigen.
Italien kommt wirtschaftlich nicht voran, es droht sogar eine Rezession. Die EU-Kommission rechnet nun mit einem neuen Streit um den Haushalt. Und warnt: Ein Entgegenkommen dürfe Rom diesmal nicht erwarten.