Zehntausende Menschen protestierten 1949 auf den Straßen von Manchester, als der Fußballklub City Bernhard Carl Trautmann verpflichtete. Ein ehemaliger Kriegsgefangener, der für Deutschland an beiden Fronten gekämpft hatte – das wollte die große jüdische Gemeinde der englischen Arbeiterstadt nicht akzeptieren. Erst ein öffentlicher Aufruf des örtlichen Rabbis beruhigte die Gemüter. 545-mal spielte Trautmann anschließend für die „Sky Blues“.
In dem Weltklub wird „Bert“, wie ihn die Engländer nannten, auch acht Jahre nach seinem Tod als Legende verehrt. In Deutschland erfuhr er die große Wertschätzung erst als alter Mann. Im Film „Trautmann“ wird das schicksalhafte Leben des Torhüters fast originalgetreu nacherzählt. Für Schauspieler David Kross (28) war dies eine riesige Herausforderung.
WELT: Sie konnten Trautmann, der 2013 starb, nicht mehr kennenlernen, doch Ihr Regisseur hat ihn im Vorfeld der Dreharbeiten getroffen. Was hat Trautmann zu seiner Rolle im Krieg gesagt?