Das Finale der Champions League zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid war kaum angepfiffen, da war es auch schon wieder unterbrochen. Nach gerade mal 20 Sekunden, der Ball war erstmals ins Aus gesprungen, enterten Flitzer das Feld des Wembley-Stadions. Offenbar eine konzertierte Aktion, wie die Aufdrucke auf den T-Shirts nahelegen. Die Sicherheitskräfte jedenfalls waren komplett überfordert.
Völlig unbehelligt lief der erste Mann quer über das Feld, stoppte bei Reals Jungstar Vinicius jr. und konnte in aller Ruhe ein Selfie mit ihm schießen. Von Security-Personal oder Ordnern war weit und breit nichts zu sehen. Und so schaffte er es sogar zurück an den Spielfeldrand und mit einem Sprung auf die Tribüne. Erst dort wurde es rauer. Zwei genervte Zuschauer schubsten den Mann und wurden handgreiflich.
Währenddessen ging es aber auf dem Platz schon wieder hoch her, wo sich der nächste Eindringling seine Geldprämie, dazu gleich mehr, ergattern wollte. Auch er durfte zunächst in aller Seelenruhe über den Rasen von London laufen, ohne dabei gestört zu werden.
Immerhin der dritte Flitzer wird schnell gestellt
Es bedurfte der tatkräftigen Hilfe eines ob der viel zu langen Unterbrechung angefressenen Dortmunder Profis, damit Flitzer Nummer zwei dingfest gemacht werden konnte. Mittelfeldspieler Marcel Sabitzer hatte ihm einen beherzten Schubser gegeben. Und dann gab es parallel noch einen dritten Flitzer, der immerhin schnell am Spielfeldrand festgehalten werden konnte.
Die T-Shirts der drei Männer hatten zwar unterschiedliche Farben, aber alle den gleichen Aufdruck: „Mellstroy“. Dies ist der Künstlername des Belarussen Andrey Burim. Der 25-Jährige ist ein krawalliger Blogger, der offenbar schon oft mit dem Gesetz in seiner Heimat, aber auch in Russland in Konflikt kam. So soll er in einem Livestream gegen eine Frau gewalttätig gewesen sein und dafür vor Gericht gestanden haben. Allein drei Millionen Accounts folgen ihm bei Instagram.
Burim soll russischen Medienberichten zufolge im Vorfeld des Champions-League-Finale 30 Millionen Rubel (305.000 Euro) für jeden ausgelobt haben, der mit seinem Namen auf dem T-Shirt auf das Spielfeld gelangt. Die Flitzer erhofften sich also leicht verdientes Geld.