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  6. Werder Bremen: Die Akte des Skandal-Profis Keita

Werder Bremen Werders Skandalprofi

Die Akte Keita

Naby Keita machte nur fünf Spiele (107 Minuten) für Werder Bremen. Sein Marktwert sank seit seinem Wechsel vom FC Liverpool im vergangenen Sommer von zwölf auf vier Millionen Euro Naby Keita machte nur fünf Spiele (107 Minuten) für Werder Bremen. Sein Marktwert sank seit seinem Wechsel vom FC Liverpool im vergangenen Sommer von zwölf auf vier Millionen Euro
Naby Keita machte nur fünf Spiele (107 Minuten) für Werder. Sein Marktwert sank seit seinem Wechsel im vergangenen Sommer von zwölf auf vier Millionen Euro
Quelle: picture alliance/nordphoto GmbH/Kokenge
Naby Keita geht als einer der größten Flops in Werder Bremens Klubhistorie ein. Der Verein verhängt gegen den mittlerweile suspendierten Skandal-Profi eine der höchsten Strafen in der Geschichte der Bundesliga. Die Konkurrenten dürften sich in der Causa Keita bestätigt fühlen.
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Bremen ist bekannt für spektakuläre Transfers. Johan Micoud etwa, Diego oder Mesut Özil galten als Risiko-Verpflichtungen. Weil sie bei ihren Ex-Klubs Parma, Porto sowie Schalke die sportlichen Erwartungen nicht erfüllten oder im Clinch mit ihnen lagen. Bei Werder jedoch schlugen sie zwischen 2002 und 2010 voll ein, wurden zu Stars. Als Bremen im Juni 2023 Naby Keita unter Vertrag nahm, wurde der Klub dafür gefeiert.

Ein knappes Jahr später stellt sich heraus: Der ablösefreie Ex-Liverpool-Star geht als einer der größten Flops und einer der größten Skandal-Profis in die 125-jährige Vereinshistorie ein, nachdem dieser das Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen am 14. April boykottiert hatte.

Wie WELT erfuhr, wurde Keita, der rund zwei Millionen Euro im Jahr als Grundgehalt kassiert, nicht nur bis Saisonende suspendiert – er bekam eine ­Rekord-Strafe aufgebrummt. Sie ist höher als bisher bekannt, soll 125.000 statt 100.000 Euro betragen. Es gibt nur drei Spieler in der Bundesliga-Geschichte, die zu höheren Geldbußen von ihren Vereinen verdonnert wurden.

Rafinha während seiner Schalke-Zeit 2008. Er war ohne Erlaubnis zu Brasiliens Nationalelf gereist, die in Peking an Olympia teilnahm. Strafe: 700.000 Euro, der Verband übernahm sie.

Diego bekam 400.000 Euro aufgebrummt. Er spielte 2011 für Wolfsburg, streikte vor dem entscheidenden Spiel um den Klassenerhalt gegen Hoffenheim (3:1), weil er nicht in der Startelf stand.

Sadio Mané musste 350.000 Euro blechen. Diese Strafe verhängte der FC Bayern 2023. Der Angreifer hatte nach dem Champions-League-Spiel bei Manchester City (0:3) Mitspieler Leroy Sané geschlagen.

Keita hat noch weitere Sorgen. Der 29 Jahre alte Offensivspieler aus Guinea wurde in den sozialen Netzwerken rassistisch beleidigt. Klub-Verantwortliche waren fassungslos, kritisierten das Verhalten. Riesig enttäuscht waren die Bosse aber auch von Keitas Boykott – nur weil er nicht in der Startelf stand.

Für Werders Trainer war Keitas Fall schnell kein Thema mehr

Dabei wollten seine Mitspieler den Routinier noch aufhalten, als sie von Keitas Plan erfuhren. Vergebens. Der Kapitän von Guinea erschien nach dem Abschlusstraining und etwa zwei Stunden vor der Abfahrt nach Leverkusen nicht mehr im ­Essens-Raum. Er nahm seine Kulturtasche und fuhr einfach nach Hause.

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Profi-Chef Clemens Fritz war zu dem Zeitpunkt in seinem Büro im Weserstadion, als er telefonisch in Kenntnis gesetzt wurde. Er besprach sich mit Trainer Ole Werner, mit Manager Frank Baumann, mit der Kommunikations-Abteilung, damit der Vorfall nicht am Tag vor der Leverkusen-Partie hohe Wellen schlägt und die Abläufe stört.

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Für Werner war Keitas Arbeitsverweigerung schnell kein Thema mehr. Denn so richtig plante er mit ihm sowieso nicht mehr. Weil der Mittelfeldspieler weiterhin nicht fit ist. Intern lautete die Einschätzung: Er hat nur ­Power für maximal 15 Minuten Bundesliga-Fußball. Es war die Folge seiner dauerhaften Verletzungsanfälligkeit. Bereits zu seiner Zeit beim FC Liverpool von 2018 bis 2023 wurde er durch gesundheitliche Probleme permanent zurückgeworfen. 764 Fehltage stehen in den vergangenen knapp sechs Jahren in seiner Krankenakte.

Die Bremer Kabine ist tabu

Das ging an die Nerven, Keita galt als Einzelgänger, fiel durch oftmaliges Zuspätkommen auf. Werder stellte ihm Psychologen zur Seite. Geholfen hat es nicht.

Zwei Tage nach dem Eklat kam es zu zwei Krisengesprächen: erst mittags im Weserstadion. Der Spieler zeigte sich reumütig, entschuldigte sich für seine Aktion. Trotzdem gab es die hohe Geldstrafe. „Er hat die Mannschaft und den Verein im Stich gelassen. Das konnten wir nicht zulassen“, sagt Fritz.

Am Abend folgte der nächste Krisengipfel im Weserstadion mit Keita und seinem Berater Björn Bezemer. Nach Informationen der WELT hat Werder hat klargemacht, dass der bis 2026 laufende Vertrag schon im kommenden Sommer aufgelöst werden soll. Bis dahin trainiert der Spieler individuell mit Reha-Trainern, die Kabine darf er nicht mehr betreten.

Derweil fühlt sich die Konkurrenz bestätigt. Vor einem Jahr wurde Keita nach Informationen der SPORT BILD auch dem VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt angeboten. Doch sie sagten ab. Nach Auswertung von Leistungs-Daten kamen sie zu der Erkenntnis: Keita ist nicht mehr bundesligatauglich. Zu langsam, zu verletzungsanfällig, über den Zenit längst hinaus.

Bremen versuchte es trotzdem. Doch statt eines spektakulären Transfers wurde es ein spektakulärer Flop.

Die Geschichte wurde für das Sport-Kompetenzcenter (WELT, SPORT BILD, BILD) recherchiert und zuerst in SPORT BILD veröffentlicht.

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