Kaiserslautern verliert das DFB-Pokalfinale gegen den Deutschen Meister Leverkusen (0:1). Doch die Fans der „Roten Teufel“ entscheiden das Duell der Choreografien für sich – allerdings mit erheblichen Abzügen in der B-Note.
Als die Spieler den Rasen des Olympiastadions betraten, war die FCK-Show schon in vollem Gange. Die Anhänger aus Kaiserslautern verwandelten die Ostkurve in eine große Höllenlandschaft. In deren Zentrum wurde ein roter Teufel, oberkörperfrei, mit Laseraugen bis unter das Stadiondach gezogen. Sein Teufelsdreizack rührte in einen brodelnden Kessel, in dem unter anderem das Wappen des FCK-Rivalen Saarbrücken dahinschmolz.
Hinter dem Teufel erstreckte sich ein Vulkan fast über die gesamte Kurve, dazu gelbe, orangefarbene und rote Fahnen. Im Oberrang hing ein riesiges Banner, darauf war zu lesen: „Kein Gegner hält uns im Zaum. Die Krallen greifen nach dem Traum.“
Abendhimmel verwandelt Berlin in eine Hölle
In die Höllenszenerie passte der Berliner Himmel, der sich beim Sonnenuntergang Mitte der ersten Hälfte von orangefarben zu blutrot färbte – und so gleich doppelt für spektakuläre Bilder sorgte. Die Choreo soll rund 100.000 Euro gekostet haben – und damit zehnmal so viel, wie eine „normale“ Choreo bei einem Zweitliga-Heimspiel.
Die Leverkusener Fans hatten auch eine Choreografie vorbereitet, die allerdings deutlich kleiner ausfiel. Vor dem Marathontor prangte ein übergroßes Vereinslogo von Bayer und ein Banner mit der Aufschrift „Forza Bayer“.
So aufsehenerregend die FCK-Choreo vor dem Anpfiff war, so chaotisch war das Verhalten der Anhänger während des Spiels. Schon in der ersten Halbzeit brannten fast dauerhaft einzelne bengalische Feuer. Nach der Pause legten die Lautern-Fans dann zu. Minutenlang brannten fast 50 rote Fackeln im Block, dichter roter Rauch zog durch das Stadion. Silvester-Raketen schossen aus dem Block bis ans Dach. Weil dann auch die Bayer-Anhänger zündelten, unterbrach Schiedsrichter Bastian Dankert die Partie. Nach rund vier Minuten ging das Spiel weiter.
Funkel äußert sich zu Pyrotechnik
Doch auch die Pyro-Show der Lauterer ging weiter. Immer wieder setzten neue Feuer in der Kurve ein – jedes Mal begleitet von mahnenden Worten des Stadionsprechers. Auch Trainer Friedhelm Funkel bekannte: „Das muss nicht sein. Wenn das Spiel unterbrochen wird, ist es nie gut.“
So spektakulär die Bilder waren, so teuer wird die Aktion für den Klub. In der Bundesliga verhängt der DFB beispielsweise eine Geldstrafe von 1.000 Euro – pro abgebranntem Gegenstand. Kaiserslautern droht nun wohl eine Strafe in sechsstelliger Höhe.