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Sport Taylor Swift und Travis Kelce

Erfunden wurde das Traumpaar aus Sport und Show von uns Deutschen

Max Schmeling und Ehefrau Anny Ondra Max Schmeling und Ehefrau Anny Ondra
Der prominente deutsche Boxer Max Schmeling mit seiner Ehefrau, die tschechoslowakische Schauspielerin Anny Ondra, im Jahre 1933 als frisch verheiratetes Ehepaar
Quelle: picture-alliance/dpa/sv
Travis Kelce war schon vorher ein Großer seiner Zunft. Doch seit der Footballspieler der Kansas City Chiefs mit Popgigantin Taylor Swift liiert ist, steigt er in die Riege der Superstars auf. Die Beziehung erinnert an andere Traumpaare des Sports.

Travis Kelce hat ein großes Herz. Vor einem Jahr hat er es bewiesen, live und in Großaufnahme, ganz Amerika und die halbe Welt haben zugeschaut. Kelce hatte mit den Kansas City Chiefs in einem dramatischen Meisterschaftsfinale gerade die Philadelphia Eagles besiegt, aber das Glück blieb ihm im Hals stecken, denn Jason, sein Bruder, gehörte zu den Verlierern. Mitten auf dem Platz standen die beiden, und Jason schluchzte, er war untröstlich. Da nahm ihn Travis fest in den Arm, ließ ihn nicht mehr los und sagte dann diese vier Worte: „Bruder, ich liebe Dich.“

In der TV-Doku „Kelce“ ist der Moment festgehalten, und viele haben vor Rührung Rotz und Wasser geheult. Jedenfalls weiß spätestens seither jeder, was Bruderliebe ist. Jetzt, ein Jahr später, wissen wir noch mehr: Das Herz von Travis Kelce ist so groß, dass nicht nur sein Bruder darin Platz hat.

Wo fangen wir an? Am besten vorigen Sonntag. Da ist im Spiel gegen die Bufallo Bills passiert, was immer passiert, wenn die Kansas City Chiefs Punkte benötigen, sie starten dann ihren Standardangriff: Quarterback Patrick Mahomes wirft das Football-Ei hoch und weit zu seinem Ballfänger Travis Kelce, der rennt noch ein Stück – uuuund Touchdown! Ein Touchdown ist wie ein Tor im Fußball, und Kelce haut hinterher immer die Faust raus. Aber neuerdings hat er seinen Jubel ausgebaut: Mit beiden Händen formt er jetzt auch noch ein Herz und haucht es auf die Tribüne hinauf.

„Taylor ist mittlerweile ein Teil des Teams“, sagt Mahomes

Dort, in der VIP-Loge, sitzt Taylor Swift. Das heißt, sie sitzt nicht, sie hüpft. Sie trägt ein Footballhemd mit der „87“, wie Kelce, und flippt bei jedem Touchdown ihres Herzbuben aus, am liebsten würde sie singen vor Lust. Längst hat das US-Fernsehen deswegen eine Extrakamera auf die VIP-Loge gerichtet, wie vergangenen Sonntag. Mit seinen zwei Touchdowns hat Kelce wieder maßgeblich das Spiel entschieden, von unten flog jedesmal sein Herzchen hoch, und droben ging die Musik ab. Mahomes, der Spielgestalter, sagt: „Taylor ist mittlerweile ein Teil des Teams.“

Super-Star in Kansas: Travis Kelce
In Aktion: Travis Kelce von den Kansas City Chiefs während eines NFL-Spiels
Quelle: AP/Adrian Kraus

Am Sonntag ist das Halbfinale. Die Chiefs, der Titelverteidiger, spielen bei den Baltimore Ravens, und wenn sie gewinnen, kann der für die Halbzeitshow des nahenden Super-Bowl-Endspiels in Las Vegas vorgesehene R&B-Sänger Usher wieder abbestellt werden. Denn die zündendere Show, und das auch noch kostenfrei, findet dann zwischen der Touchdown-Zone und der Tribüne statt, wenn der Footballstar und sein Popstar den Swift-Song „Love Story“ aus dem Album „Fearless“ erneut mit Leben erfüllen.

Wo ist Taylor? Das fragen sich immer mehr Zuschauer, wenn ein NFL-Spiel von Kansas steigt
Spaß muss sein: Fans der Kansas City Chiefs halten während eines NFL-Footballspiels Anfang Januar gegen die Los Angeles Chargers ein Schild für Sängerin Taylor Swift hoch
Quelle: AP/Ashley Landis

Für den Fall, dass nicht alle wissen, wer Taylor Swift ist: Ihr Vermögen wird auf eine Milliarde US-Dollar taxiert. Sie ist die weltweit erfolgreichste Sängerin, und während ihrer „Eras“-Konzerttournee berichteten Seismographen bei einem Auftritt in Seattle von ungewöhnlichen Erschütterungen der Erde, verursacht von den Fans im Stadion. Inzwischen lässt sie auch die VIP-Logen der Footballstadien wackeln, nach jedem Touchdown ihres Helden.

Kelce hat das gewisse Etwas

Vorigen September haben die zwei ihre Romanze öffentlich gemacht, und seither fliegt Swift zu Kelces Spielen, wann immer sie nicht anderswo singen muss. Im Privatjet. Ihre Kritiker laufen deshalb gedanklich Amok. Binnen eines halben Jahres soll sie einmal bei 170 Flügen mehr als 8300 Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen haben. Kurz: Sie fliegt zu viel. Auf jeden Fall fliegt sie auf Kelce.

Swifts Album „Midnights“ enthält 13 Songs über schlaflose Nächte, und solche bereitet ihr auch ihr Touchdown-König. Kelce hat das gewisse Etwas, er ist das, was man ein Mannsbild nennt, fast zwei Meter, fitte zwei Zentner, aus Hartholz geschnitzt, den gröbsten Attacken trotzt er und geht mit dem Ei unterm Arm furchtlos steil.

Taylor Swift als Gast bei einem NFL-Spiel
Taylor Swift (3. v. r.) schaut von einer Suite aus während der ersten Hälfte eines NFL-Footballspiels im Oktober des vergangenen Jahres zu
Quelle: AP/Charlie Riedel

Ein Star war Kelce schon vorher, zwei Super-Bowl-Ringe hat er gewonnen, aber seine Romanze mit dem Popstar macht ihn jetzt selbst zum Superstar. Sein öffentlicher Marktwert ist senkrecht gestiegen, er ist seither ein Zugpferd in der TV-Werbung und ein Strahlemann in der Galerie der Glitzernden und Glamourösen.

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Traumpaare elektrisieren. Schon bei Tom Brady war das so. Er war der Quarterback aller Quarterbacks und zunächst mit der Schauspielerin Bridget Moynahan („Sex and the City“) zusammen. Ein Sohn kam auf die Welt, aber geheiratet hat Brady dann das Supermodel Gisele Bündchen. Die Trauung fand in einer Kirche in Santa Monica statt. Gleich um die Ecke ist Hollywood, und in Hollywood heiratet ein Star einen Star. So war das schon, als das Baseballidol Joe DiMaggio die Leinwandgöttin Marilyn Monroe („Manch mögen‘s heiß“) zum Altar führte.

Erfunden wurde das Traumpaar aus Sport und Show allerdings von uns Deutschen. In alten verstaubten Schriften aus den 1930ern ist die romantische Geschichte von Max Schmeling und Anny Ondra festgehalten. Er war Boxweltmeister im Schwergewicht, sie eine gefeierte Leinwandgöttin (und unter der Regie des jungen Hitchcock dessen erste blonde Mörderin). Die beiden ergänzten sich derart virtuos, dass sie irgendwann zusammen filmten („Knock-Out“, 1935) und der stramme Max sich, angeschmachtet von Anny, gar im schauerlichen Sprechgesang versuchte, etwa so: „Das Herz eines Boxers kennt nur eine Liebe“.

1933: Max Schmeling und Anny Ondra
1933: Max Schmeling und Anny Ondra
Quelle: picture-alliance/dpa/sv

So haben sich am Schnittpunkt zwischen Sport und Show immer wieder glamouröse Traumpaare ergeben. Der französische Torwart Fabien Bartez eroberte als WM-Held anno ‘98 das Supermodel Linda Evangelista, und nicht minder sorgten der spanische Weltmeister Pique und seine langjährige musikalische Gattin Shakira („Waka Waka“) für Buntheit.

Die Älteren unter uns erinnern sich auch gern an den Tenniscrack John McEnroe und seine Hollywood-Schönheit Tatum O’Neal („Papermoon“), oder an Andre Agassi, der es, bevor er mit Steffi Graf sein Glück fand, erst einmal mit der Kinokönigin Brooke Shields („Die blaue Lagune“) versucht hat.

Ein Star zum Star passt immer

Das berühmteste Beispiel sind natürlich David und Victoria Beckham. Wo immer der frühere Flankengott mit seinem Ex-Spice-Girl die Manege betritt, funktioniert das Motto „Pop meets Football“ perfekt. „Der Gürtel“, pflegt unser stilsicherer deutscher Rekordnationalspieler Lothar Matthäus zu sagen, „muss zu den Schuhen passen.“ Ein Star zum Star passt immer.

Jetzt also Travis Kelce und Taylor Swift. Die Sängerin ist in der VIP-Loge fester Bestandteil des Kelce-Clans, der angeführt wird von Donna, der Mutter des Super-Bowl-Gewinners. Auch Jason, der eingangs erwähnte Bruder, gehört fix dazu, seit er mit den Philadelphia Eagles im Play-off vor zwei Wochen ausgeschieden ist. Jetzt zerreißt er sich auf der Tribüne für die Chiefs, das Hemd hat er sich vergangenen Sonntag in Buffalo geschwind vom Leib gerissen und mit blanker Brust gebrüllt vor Glück, als seinem Bruder der erste Touchdown gelang. Dann kletterte Jason durchs Fenster der Loge, stellte seine Bierdose ab und nahm ein achtjähriges Mädchen namens Ella huckepack. Das Kind wollte unbedingt Taylor Swift sehen. „Hi“, rief die Sängerin und winkte, und das Kind konnte sein Glück nicht fassen.

Manchmal denken wir bei den Spielen der Kansas City Chiefs spontan an Hollywood. In der Traumfabrik wäre das Ende des Drehbuchs jedenfalls klar: Travis Kelce holt sich demnächst in Las Vegas seinen dritten Super-Bowl-Ring und stülpt ihn Taylor Swift in der Touchdown-Zone über den Finger, live und in Farbe. The show must go on!

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