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Was Urlauber auf der „Costa Smeralda“ erwartet

Mit der „Costa Smeralda“ sticht das zweite Kreuzfahrtschiff mit LNG-Antrieb in See. Die Unterschiede zur Schwester aus der Aida-Flotte sind groß. Wir geben einen Überblick darüber, was Passagiere an Bord erwartet.
Kreuzfahrttourismus steigt weiter an

Trotz der Klimadebatten nehmen immer mehr Menschen an Kreuzfahrten teil. Nach Angaben des internationalen Kreuzfahrtverbandes Clia ist im Jahr 2018 die Zahl der Gäste auf Kreuzfahrtschiffen um 6,7 Prozent gestiegen.

Quelle: WELT/ Sebastian Struwe

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Jetzt hat auch Costa Crociere ein Flaggschiff mit Flüssiggasantrieb. Die „Costa Smeralda“ ist nicht nur größer als alle bisherigen Kreuzfahrtschiffe der Reederei, sie fährt auch als erstes Schiff der Flotte mit dem weniger umweltschädlichen Treibstoff LNG. Pünktlich zu Weihnachten wurde der Neubau in Dienst gestellt. Wobei – pünktlich?

Wie so viele Kreuzfahrtschiffe 2019 wurde die „Costa Smeralda“ später fertig als geplant. Die Bauarbeiten in der finnischen Meyer Werft in Turku hatten sich verzögert. Statt im Oktober gingen die ersten Gäste am 21. Dezember in Savona an Bord.

Vor ziemlich genau einem Jahr präsentierte die Schwesterreederei Aida Cruises das erste Kreuzfahrtschiff mit LNG-Antrieb überhaupt, die „Aida Nova“. Nun folgt Costa. Der Treibstoff soll die Umweltbelastung reduzieren: Bei der Verbrennung entsteht kein Schwefeldioxid. Und die Emission von Stickoxiden und CO2 ist im Vergleich zum umweltschädlichen Schweröl zumindest reduziert.

LNG-Schiff: eine Außenkabine auf dem Kreuzfahrtschiff "Costa Smeralda"
Blick nach draußen: eine Außenkabine auf der "Costa Smeralda"
Quelle: dpa-tmn/Andrea Warnecke

Die „Aida Nova“ und die „Costa Smeralda“ sind im Prinzip baugleiche Schiffe und daher von außen kaum zu unterschieden – abgesehen vom Schiffsnamen. Im Innern sieht es auf dem neuen Costa-Schiff aber ziemlich anders aus. Und auch das Bordleben unterscheidet sich.

Ein Kreuzfahrtschiff für Gäste aus Südeuropa

Die „Nova“ richtet sich an ein deutsches Publikum, Costa bedient mit seinen Schiffen dagegen hauptsächlich den italienischen und spanischen Markt. Und die Gäste aus diesen Ländern haben andere Wünsche.

Das Kreuzfahrtschiff "Costa Smeralda" in Barcelona
Das Kreuzfahrtschiff "Costa Smeralda" in Barcelona
Quelle: obs/LALI PUIG FOTOGRAFIA

Die „Nova“ setzt mit ihrem 360-Grad-Theatrium, dem TV-Studio und einem Erlebnisrestaurant stark auf den Show-Aspekt. Auf der „Costa Smeralda“ geht es klassischer zu. Das runde Theater, hier Colosseo genannt, bildet zwar das Herzstück des Schiffes. Zugunsten eines zweiten, geschlossenen Theaters verzichtet Costa aber auf das TV-Studio.

Beim Entertainment setzt Costa auf Künstler aus Spanien, Italien und Frankreich. Ein separates Programm für deutschsprachiges Publikum kann hinzukommen, wenn entsprechende Gästezahlen erwartet werden. Die Bordsprache ist ansonsten Englisch oder Italienisch. Es gibt aber einen deutschsprachigen Ansprechpartner an Bord.

LNG-Schiff: Was Urlauber auf dem Kreuzfahrtschiff "Costa Smeralda" erwartet
Das Colosseo ist ein offenes 360-Grad-Theater, das es in dieser Form auch auf der "Aida Nova" gibt
Quelle: dpa-tmn/Andrea Warnecke

Mit 2612 Kabinen fasst das Schiff in der Hochsaison mehr als 6000 Passagiere. Von Innen-, Außen- und Balkonkabinen über neue Wintergartenkabinen bis zu Suiten ist alles dabei. Einzelkabinen gibt es allerdings nicht.

Nach der Sauna Abkühlung im Schnee

Das Spa der „Costa Smeralda“ befindet sich auf Deck 16, anders auf der „Nova“, wo es sich die Passagiere auf Deck 7 und 8 gut gehen lassen. Highlight bei Costa ist der neue Snow Room, in dem man sich nach der Sauna bei minus 10 Grad und echtem Schnee abkühlen kann.

"Snow Room" auf dem Kreuzfahrtschiff "Costa Smeralda"
Bizarres Erlebnis: Im neuen "Snow Room" können sich Sauna-Gänger bei minus zehn Grad abkühlen
Quelle: dpa-tmn/Andrea Warnecke
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Am Heck der „Costa Smeralda“ steht kein Klettergarten, dort ist das Amphitheater „Piazza di Spagna“ unter freiem Himmel – mit einer großen LED-Wand für Public Viewing und Shows. Auf Deck 7 befindet sich am Heck außerdem die Terrazza Superba mit großen Cabanas, in denen die Passagiere einen Drink mit Meerblick nehmen können.

Fitness mit Blick aufs Meer

Auf dem Oberdeck liegt der Sportplatz. Für Regenwetter steht ein Fitnesscenter im Innenbereich zur Verfügung. Nicht nur für Läufer spannend ist die Joggingstrecke „Passeggiata volare“, die an die Laufstrecke auf der „Mein Schiff 1“ und „Mein Schiff 2“ von TUI Cruises erinnert. Mittig auf der „Costa Smeralda“ gelegen, führt der Weg bis auf 65 Meter über dem Meer – der höchste begehbare Punkt des Schiffes.

Kreuzfahrtschiff "Costa Smeralda"
Nicht nur für Sportler: Die Joggingbahn "Passeggiata volare" führt rund um den Sportplatz
Quelle: dpa-tmn/Andrea Warnecke

Für Furchtlose hat Costa am Heck auf Deck 18 einen Freiluftbalkon installiert, den „Passeggiata di Poppa“. Ähnlich wie beim „Blauen Balkon“ von TUI Cruises kann man durch einen Glasboden direkt auf das unter sich vorbeiziehende Meer schauen.

Sonnenbaden an Deck und Silent Partys

Auch viele Liegestühle auf Deck bieten gute Sicht. Weitläufige Außenbereiche mit Sitzgelegenheiten oder Liegen locken an die frische Luft und weg von den elf Restaurants, Food Areas und Bars.

Kreuzfahrtschiff "Costa Smeralda"
Viel offene Deckfläche: Das Schiff ist sehr weitläufig - es bietet mehr als 6000 Gästen Platz
Quelle: dpa-tmn/Andrea Warnecke

Besonders ganz vorn auf Deck 19 könnte es aber schnell eng werden. Denn hier gibt es freien Bugblick und einen Sonnenschutz, den man auf anderen Schiffen oft schmerzlich vermisst. Der Bereich kostet allerdings einen Aufpreis.

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Wenn das Wetter auf See ungemütlich ist, bietet sich der Innenpool „La Spiaggia“ an. Das Dach lässt zwar Sonnenstrahlen durch, Regen bleibt aber draußen.

Kreuzfahrtschiff "Costa Smeralda"
Das Dach des Poolbereichs "La Spiaggia" lässt sich nicht öffnen, bietet dafür aber Schutz bei Regenwetter
Quelle: dpa-tmn/Andrea Warnecke

Kein Kreuzfahrtschiff ohne Unterhaltung: Die „Costa Smeralda“ hat auch am Innenpool eine Bühne für Live-Bands und abendliche Silent Partys, bei denen Passagiere Musik über Kopfhörer eingespielt bekommen. Erfahrene Kreuzfahrer kennen diese Art der Unterhaltung von den Aida-Schiffen. Seit Sommer 2019 gibt es sie auch bei Costa.

Farben auf der „Costa Smeralda“

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Bei der Inneneinrichtung gibt sich Costa überraschend dezent. Trotzdem erscheint das Schiff verglichen mit Aida oder TUI Cruises noch immer sehr bunt – was nicht unbedingt schlecht ist. Beinahe jedes Deck hat eine eigene Farbwelt, was es nicht nur den Kindern an Bord einfacher macht, sich zu orientieren.

Kreuzfahrtschiff "Costa Smeralda"
Die Decks sind farblich unterschiedlich gestaltet - das hilft bei der Orientierung an Bord
Quelle: dpa-tmn/Andrea Warnecke

Farblich herrschen dunkle Blau- und Brauntöne vor, dazu Grün, Orange und Goldfarben. Wer noch tiefer in die Materie eintauchen will, kann im bordeigenen Costa Design Museum die Geschichte des italienischen Designs studieren.

Familien mit Kindern profitieren von der enormen Größe des Schiffes. So gibt es zum Beispiel Platz für einen großen Aqua Park mit Wasserrutschen. Im ersten ausgewiesenen Familienrestaurant der Costa-Flotte, dem „Tutti a Tavola“, gibt es beinahe mehr Babystühle als Plätze für Erwachsene. Und wahrscheinlich viel Geschrei.

Kreuzfahrtschiff "Costa Smeralda"
Die "Costa Smeralda" hat ihr eigenes Costa Design Museum
Quelle: dpa-tmn/Andrea Warnecke

Costa plant zweites LNG-Schiff für 2021

Costa belässt es nicht bei einem Schiff mit Flüssiggasantrieb. Nach der „Costa Smeralda“ soll nach momentanem Zeitplan 2021 als zweites LNG-Schiff die „Costa Toscana“ folgen. Beide Schiffe werden zunächst wie die „Aida Nova“ das westliche Mittelmeer befahren und wöchentlich in Barcelona Halt machen. In der Hafenstadt werden die drei Schiffe mit dem Flüssiggas betankt. Aida Cruises und Costa Crociere gehören zum US-amerikanischen Kreuzfahrtkonzern Carnival.

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Die globale Schifffahrt will einen internationalen Entwicklungsfond über fünf Milliarden Dollar aufsetzen, um alternative Kraftstoffe zu erforschen. So sollen ab 2030 Handels- und Kreuzfahrtschiffe ohne die Emission von Treibhausgasen angetrieben werden können.

Quelle: WELT/ Laura Fritsch

dpa

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