Athen: Royal Suite, Hotel Grande Bretagne
Es gibt viele schöne Hotels in Athen, die meisten davon sind jüngeren Datums. Das einzige, das gefühlt schon immer da war und sich mit den Palasthotels in Wien, Madrid oder Paris messen kann, ist das „Grande Bretagne“. Das Gebäude entstand 1842 im Auftrag eines wohlhabenden griechischen Geschäftsmanns. Gut 30 Jahre später kaufte es Efstathios Lampsas, der Urvater der griechischen Hotellerie, auch „César Ritz von Athen“ genannt, und verwandelte es in das glamouröse „Hotel Grande Bretagne“. Seitdem ist es Dreh- und Angelpunkt der Society, Residenz für Monarchen, Staatsoberhäupter, Industrielle, Künstler und Filmstars.
Heute gehört das Hotel dem Reeder Thanasis Laskaridis, der die 400 Quadratmeter große Royal Suite mit seinen eigenen, klassisch eleganten Möbeln eingerichtet hat und sie auch selbst für private Empfänge nutzt. Namen berühmter Hotelgäste sind im Haus niemandem zu entlocken, doch es ist kein Geheimnis, dass Prominente wie Roger Moore, Bing Crosby, Winston Churchill, die Kennedys und Elizabeth Taylor die Suite bewohnt haben.
Übernachten können dort nur zwei Personen, aber im Esszimmer steht ein Tisch für 16 Leute, und die diversen Salons reichen für eine nette Party. Man sitzt zwischen wertvollen Antiquitäten und Kunstwerken am Kamin, gruppiert sich um ein Pianoforte, an dem schon Maria Callas spielte, oder nimmt Platz auf der Chaiselongue im blauen Marmorbad.
Zu den Highlights der Suite zählt die Aussicht: Syntagma-Platz, Parlament und Akropolis sind gut zu sehen, sogar von den Fenstern des Suite-eigenen Spa. Der schönste Ausguck ist aber der kleine Balkon. Auf den zieht man sich zum Beispiel mit einer Weinflasche aus dem gut bestückten eigenen Weinkeller zurück oder mit einer Montecristo aus dem privaten Humidor (ab 15.000 Euro, grandebretagne.gr).
Paris: Grands Appartements, Hotel de Crillon
Als die Türen des Pariser Luxushotels an der Place de la Concorde 2017 nach einer vierjährigen Renovierung wieder geöffnet wurden, waren die Erwartungen gigantisch. Das „Hôtel de Crillon“ hatte vielen schon vor der Sanierung als bestes Haus der französischen Kapitale gegolten – was könnte man an diesem Ideal überhaupt noch steigern?
Der einstige Adelspalast war 1758 im Auftrag von König Ludwig XV. errichtet und 1909 in ein Hotel verwandelt worden. Seitdem ist es für exquisite Gastlichkeit, berühmte Gäste und herrschaftliche Pracht bekannt. Die Betreiber mussten sich also etwas überlegen, um bei der Wiedereröffnung zu überraschen. Sie engagierten deshalb, neben bekannten Architekten und Designern, einen zeitgenössischen König des guten Geschmacks – Karl Lagerfeld.
Die Handschrift des Modeschöpfers, der zwei Jahre nach der Wiederöffnung verstorben ist, tragen die Suiten 401 und 404, die nicht umsonst „Grands Appartements“ getauft wurden. Sie liegen hinter einer imposanten doppelflügeligen Eingangstür in der vierten Etage und spiegeln auf knapp 300 Quadratmeter Lagerfelds Verständnis des Pariser Schicks. Salons, Schlafzimmer und Bäder schimmern in Grau- und Silbertönen, antike Sessel und Sofas stehen neben neuen, maßgefertigten Samtdiwans, an den Wänden hängen großformatige Modefotografien, aufgenommen von Lagerfeld persönlich.
In den grau-schwarzen Bädern prunken Marmorwannen, die muschelförmig geschwungenen Waschbecken in den Gästetoiletten sind Originale aus Versailles. Dazu gibt es Pflegeprodukte von Officine Universelle Buly, schöne Bücher und einen Ausblick auf den Eiffelturm. Der beabsichtigte Wow-Effekt hat sich eingestellt (ab 15.000 Euro, rosewoodhotels.com/en/hotel-de-crillon).
Monte Carlo: Suite Prince Rainier III, Hôtel de Paris
Das „Hôtel de Paris Monte-Carlo“, eröffnet 1864, ist ein Ort der Superlative: beste Lage an der legendären Place du Casino, fast die Hälfte der 208 Zimmer sind Luxussuiten, Spitzenkoch Alain Ducasse herrscht über das mit drei Michelin-Sternen gekrönte Restaurant „Le Louis XV“, der Weinkeller mit annähernd 350.000 Flaschen gehört zu den größten der Welt.
Trotzdem wurde nachgebessert. Dank einer Umgestaltung, die vier Jahre in Anspruch nahm und im Dezember 2018 abgeschlossen war, entstanden hinter der Belle-Époque-Fassade neue Bereiche: ein prächtiger Innenhof, das libanesische Spezialitätenrestaurant „Em Sherif Monte-Carlo“ und ein über 1000 Quadratmeter großer Wellnessbereich. Als Prunkstück der Neueröffnung gilt jedoch die Suite Prince Rainier III, deren Luxus an der gesamten Riviera ihresgleichen sucht.
Auf sonnendurchfluteten 830 Quadratmetern – 350 davon zählen zum Außenbereich – warten ein eleganter Salon mit Bar, zwei großzügige Schlafzimmer mit Marmorbädern und ein Esszimmer mit Platz für zehn Personen. Alles natürlich vom Feinsten.
Wirklich interessant wird die Suite jedoch durch die von Fürst Rainier III. höchstpersönlich gestalteten Skulpturen, die Bilder aus seiner persönlichen Sammlung und die Originalfotografien aus dem fürstlichen Familienalbum. Und durch die sensationelle Terrasse mit Infinity-Pool und Cinemascope-Blick. Fast genauso prächtig ist übrigens die ebenfalls neue, Fürstin Grace gewidmete Suite in den beiden obersten Stockwerken des Hotels (ab 35.000 Euro, montecarlosbm.com).
New York: The Jewel Suite, Lotte New York Palace
Es ist eine Ikone der New Yorker Luxushotellerie: Das „Lotte New York Palace Hotel“ in East Midtown – bestehend aus einem 1882 errichteten Bau im Stil italienischer Neo-Renaissance und einem vor gut vier Jahrzehnten ergänzten 55-Etagen-Turm mit Blick auf die St.-Patrick’s-Kathedrale.
Die dreistöckige, rund 450 Quadratmeter große Jewel Suite entstand in Zusammenarbeit mit Starjuwelier Martin Katz und macht ihrem Namen alle Ehre, es glitzert an allen Ecken und Enden. Gleich im Eingangsbereich leuchtet über zwei Etagen ein fantastischer Kristalllüster, daneben glänzen wertvolle Schmuckstücke von Martin Katz in einer Vitrine. Gleich dahinter liegt das elegante Wohnzimmer mit viereinhalb Meter hohen, größtenteils verglasten Wänden, einem Konzertflügel und einem Kamin.
Im Esszimmer, das zehn Gästen Platz bietet, tafelt man unter einem großen Katz-Glasmosaik – die Speisen bereiten die Hotelköche auf Wunsch in der Suite-eigenen Küche zu. Wobei die meisten Gäste es wohl vorziehen dürften, auf der sensationellen Dachterrasse zu sitzen und auf Manhattans Skyline zu blicken. Für die Nacht stehen zwei Schlafzimmer mit eigenem Marmorbad zur Verfügung, die Garderobe findet Platz in einem begehbaren Kleiderschrank, der so groß ist wie ein durchschnittliches Hotelzimmer.
Und als ob das noch nicht genug wäre, erhalten Gäste der Suite als Präsent einen Diamantenring, der zu den bekanntesten Designs von Katz zählt (Wert: 2200 Euro). Wer weiteren Schmuck wünscht, bekommt einen Beratungsbesuch vom Celebrity-Juwelier persönlich (ab 22.600 Dollar, lottenypalace.com).
Jaipur: Presidential Suite, The Raj Palace
Diese Suite ist eher eine Villa – vierstöckig, knapp 1500 Quadratmeter groß, mit eigenem Eingang, privatem Fahrstuhl und vier Schlafzimmern. Sie befindet sich in einem 1727 errichteten Maharadscha-Palast, einem der ersten im indischen Jaipur aus der Ära des Mogulreiches.
Nachdem er von den Nachfahren nicht mehr unterhalten werden konnte, ist er nun als Gästehaus auch Normalsterblichen zugänglich. Das „Raj Palace“ gehört zu den Small Luxury Hotels of the World und bietet entsprechenden Service: exzellente Küche, Nobel-Spa, ein Kino und einen Pool im Palastgarten.
Wie das ganze Hotel, so ist auch die Suite mit wertvollen indischen Antiquitäten möbliert, die Wände zieren antike Gemälde und großzügige Goldapplikationen, die Böden sind mit orientalischen Teppichen bedeckt, die Kronleuchter können nicht groß genug sein.
In den ehemaligen Privaträumen des Maharadschas im ersten Stock sind die Wände mit Spiegelmosaiken und Blattgold dekoriert, das Schlafzimmer gleicht einem Ballsaal, im Suite-eigenen Museum ist der Originalthron des Herrschers zu sehen. Eine Etage höher liegen der großartige Speisesaal mit einer nicht enden wollenden Tafel sowie das Schlafgemach des damaligen Prinzen, mit Kriegsszenen geschmückt.
Der darüber liegende Pleasure Pavilion mit Privat-Spa und fantastischer Dachterrasse ist mit silbernen und goldenen Möbeln eingerichtet, Miniaturgemälde an den Wänden geben Einblicke in die früheren erotischen Palastgepflogenheiten. Zur Abkühlung steht ein Whirlpool bereit (ab 16.200 Euro, slh.com).