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Mai-Demo in Hamburg

Demonstranten umgerannt – Polizist muss 12.000 Euro Strafe zahlen

Veröffentlicht am 21.06.2024Lesedauer: 2 Minuten
Polizeieinsatz bei einer 1. Mai-Demonstration in Hamburg
Polizisten beobachten die Teilnehmer einer Demonstration linker Gruppen zum 1. Mai im Schanzenviertel (Symbolfoto)Quelle: dpa/Axel Heimken

Die Mai-Demo von Linksextremisten in Hamburg verlief im vergangenen Jahr weitgehend friedlich. Zum Abschluss kam es aber zu einem gewaltsamen Zusammenstoß. Der hat für einen Polizisten nun erhebliche Konsequenzen.

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Mehr als ein Jahr nach einem gewaltsamen Zusammenstoß mit einem Demonstranten bei einer linksextremen 1.-Mai-Demonstration in Hamburg ist gegen einen Polizisten Strafbefehl wegen Körperverletzung im Amt ergangen. Der Beamte der Bereitschaftspolizei soll demnach eine Geldstrafe von 12.000 Euro zahlen, wie eine Gerichtssprecherin am Donnerstag sagte. Sie Strafe setzt sich aus 120 Tagessätzen à 100 Euro zusammen. Zuvor hatte das „Hamburger Abendblatt“ darüber berichtet.

Bei dem Zusammenstoß am Ende der ansonsten weitgehend friedlichen Demonstration von linken und linksextremen Gruppen war ein Demonstrant am U-Bahnhof Schlump schwer verletzt worden. Auf einem vom NDR ausgestrahlten Video war zu sehen, wie ein Polizist von hinten auf den Mann zuläuft und diesen am Oberkörper trifft.

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Der Demonstrant ging zu Boden, schlug dort auch mit dem Kopf auf und musste daraufhin wegen eines offensichtlichen Krampfanfalls behandelt werden. Der damals 19-Jährige wurde zur stationären Behandlung ins Krankenhaus gebracht.

Aggressiven Demonstranten später wiedererkannt

Laut Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen ergeben, dass der Körpereinsatz des Polizeibeamten gegen den Demonstranten nicht gerechtfertigt gewesen sei. Demnach sei der schwarz gekleidete und vermummte Mann zunächst aktiv auf Polizisten zugegangen und habe dabei Schlag- und Stoßbewegungen mit der Hand gemacht.

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Während eines Gerangels habe der Polizist den Vermummten aus den Augen verloren, ihn jedoch wenig später wiedererkannt, heißt es. Beim Versuch, ihn festzunehmen, sei der Demonstrant von dem Beamten zu Boden geworfen worden.

Nach dem Vorfall hatte zunächst das Dezernat Interne Ermittlungen wegen des Verdachts auf Körperverletzung im Amt gegen den Kollegen ermittelt. Ende April hatte die Staatsanwaltschaft Strafbefehl beantragt, der dann am 31. Mai erlassenen wurde, wie die Gerichtssprecherin sagte. Am Mittwoch sei der Strafbefehl von der Geschäftsstelle des Gerichts an den Beamten geschickt worden.

dfe, dpa