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Bismarckdenkmal

Jury lehnt alle Künstler-Entwürfe zu „Bismarck neu denken“ ab

Autorenprofilbild von Stefan Grund
Von Stefan GrundRedakteur
Veröffentlicht am 07.07.2023Lesedauer: 2 Minuten
Bismarck wacht über den Michel und die Elbphilharmonie
Bismarck wacht über den Michel und die ElbphilharmonieQuelle: pa/Zoonar/Jonas Weinitschke

Die von der Kulturbehörde eingesetzte, unabhängige Jury zur Kontextualisierung des Bismarckdenkmals hat alle acht Vorschläge zur künstlerischen Intervention im Alten Elbpark abgelehnt. CDU spricht von „Farce“ und „Steuergeldverschwendung“.

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Die von der Kulturbehörde eingesetzte, unabhängige Jury zur Kontextualisierung des Bismarckdenkmals im Alten Elbpark hat alle acht eingereichten Entwürfe von Künstlern abgelehnt. Sie hat beschlossen, das Preisgeld zu gleichen Teilen als Aufwandsentschädigung an alle Teilnehmer der letzten Runde des Wettbewerbs zu vergeben.

Kultursenator Brosda (SPD) bedauert gescheiterte Kunst

Die Jury unter Vorsitz von Professorin Christina Weiss, Staatsministerin für Kultur und Medien a.D. sowie Kultursenatorin in Hamburg a.D., begründete ihre Entscheidung damit, „dass durch eine einzelne künstlerische Intervention die Aufgabe in ihrer Komplexität und mit all ihren Facetten nicht erfüllt wurde.“ Zudem habe der Wettbewerb deutlich gemacht, „dass auch die topographischen Gegebenheiten besonders schwierige Herausforderungen darstellen.“ Kultursenator Carsten Brosda (SPD) bedauert „dass die eingereichten Arbeiten der Komplexität und Vielschichtigkeit der Aufgabe nicht gerecht werden konnten.“

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Die Topographie des Alten Elbparks war vor Beginn der Ausschreibung bekannt. Sie wird in den Auslobungsunterlagen des Wettbewerbs vom Stadtplanungsbüro Luchterhandt & Partner0 ausführlich beschrieben. Ebenso klar wird dort benannt, welche Einschränkungen sich durch die Vegetation und die Nutzung angrenzender Flächen vor Ort ergeben. Die Jury, der neben Weiss unter anderem Jan Philipp Reemtsma vom Institut für Sozialforschung sowie der Historiker Jürgen Zimmerer von der Forschungsstelle Hamburgs (post-)koloniales Erbe angehören, empfiehlt, von einer künstlerischen Intervention Abstand zu nehmen. Stattdessen schlägt sie vor,, künftig „den Schwerpunkt auf Vermittlung und gesellschaftlichen Diskurs zu verlagern.“

CDU kritisiert die Fortsetzung des Verfahrens scharf

Dennis Thering, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, kritisierte die Entscheidung, das Verfahren fortzuführen, scharf: „Irgendwann muss es auch mal gut sein. Es steht außer Frage, dass Persönlichkeiten wie Bismarck im Zusammenhang mit der damaligen Zeit bewertet werden müssen. Jedoch ist der Aufwand einer Jury zur Dekolonisierung Hamburgs ohne Ergebnis eine skandalöse Steuergeldverschwendung, die jetzt sogar noch fortgesetzt werden soll. Stattdessen wäre das Geld in einen sauberen und sicheren Alten Elbpark eindeutig besser investiert. Genau das werden wir in der kommenden Bürgerschaft beantragen.“

Vom 26. Juli an können sich interessierte Bürger die unzureichenden, honorierten Entwürfe selbst ansehen. Sie werden für rund drei Wochen in der Ausstellung „Bismarck neu denken“ im Museum für Hamburgische Geschichte gezeigt.


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