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Gefährliche Droge: Crack in Berlin immer weiter verbreitet

Veröffentlicht am 17.01.2024Lesedauer: 2 Minuten
Eine cracksüchtige Frau zündet sich mit Hilfe eines Gasbrenners einen «Crackstein» in einer Pfeife an.
Eine cracksüchtige Frau zündet sich mit Hilfe eines Gasbrenners einen «Crackstein» in einer Pfeife an.Quelle: Boris Roessler/dpa/Symbolbild

Hohes Suchtpotenzial und schneller Rausch: Die Zunahme von Crack in Berlin stellt Suchthelfer und Senat vor Probleme.

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Auf Berlins Straßen wird der Konsum der Droge Crack immer sichtbarer - und bereitet Politik und Sozialarbeitern Kopfzerbrechen. Nach Angaben der Landessuchtbeauftragten Heide Mutter gibt es in Berlin bestimmte Plätze, «an denen sehr viel Crack im öffentlichen Raum konsumiert wird». Dazu zählen etwa der in Wedding gelegene Leopoldplatz oder der Görlitzer Park in Kreuzberg.

Konkrete Zahlen könne man jedoch nur schwer erfassen. «Wir haben kein System, um Menschen, die sich im öffentlichen Raum aufhalten, zu zählen», sagt Mutter der Deutschen Presse-Agentur.

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Crack gilt als günstige Substanz, die schnell süchtig macht. Die Droge wird auf Kokainbasis, oft vermischt mit Backpulver, hergestellt. Die weiß-gelblichen Kristalle werden erhitzt, bevor das Rauschgift meist mit einer Pfeife geraucht wird. Der Name Crack bezieht sich auf das knackende Geräusch, das beim Konsum der Droge zu hören ist.

In den Konsumräumen, in denen Abhängige unter medizinischer Aufsicht Drogen nehmen, beobachten Suchthilfe-Initiativen wie Fixpunkt ebenso eine Zunahme: «Wir sehen, dass Crack eine immer größere Rolle spielt», sagt Geschäftsführer Raphael Schubert. Seit etwa eineinhalb Jahren werde in den Konsumräumen immer mehr Crack geraucht.

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Derzeit gibt es nach Angaben der Landessuchtbeauftragten in Berlin fünf Konsumräume und drei Konsummobile. Spezielle Angebote für Crack-Abhängige habe man bisher noch nicht entwickeln können, erklärt Mutter. Laut Schubert ist das auch schwierig: Die Betreuung von Crack-Konsumenten stelle die Helfer und Initiativen vor Herausforderungen, man müsse sich stärker auf die Substanz einstellen.

«Es ist schwieriger, eine Beratung mit Crack-Konsumenten durchzuführen», so Schubert. «Der Rausch, den Crack verursacht, kommt und geht schnell». Durch die aufputschende Wirkung auf die Konsumenten sei Crack im öffentlichen Raum auch sichtbarer. Abhängige müssten die Droge mehrmals täglich beschaffen und zu sich nehmen. Eine Möglichkeit zur Substitution - wie etwa die Einnahme von Methadon bei einer Heroin-Abhängigkeit - gibt es bei Crack nicht.

Hinzu komme ein großer Mangel an Fachkräften in den Konsumeinrichtungen. Dass diese stunden- oder tageweise schließen müssen, sei laut der Landessuchtbeauftragten keine Seltenheit. Ein Ausbau der niederschwelligen Hilfsangebote wie Konsumräume sei auch deshalb schwierig, weil sich keine geeigneten und bezahlbaren Räume finden lassen, sind sich Schubert und Mutter einig.

Derzeit prüfe der Senat «ziemlich viele Möglichkeiten», um das Problem stärker einzudämmen. Unter anderem wird versucht, die Öffnungszeiten der Konsumräume zu erweitern, «sofern Finanzen und Fachkräfte zur Verfügung stehen», so Mutter. Im Herbst 2024 sei zudem eine Fachtagung mit Experten zur Crack-Problematik in Berlin geplant.

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