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DIE WELT

RAF-Terrorist Meyer in Wien erschossen

Zufall half bei Fahndung - Begleiterin verhaftet - Was wollte das Paar in der Nähe der UNO-City?

Einer der gefährlichsten und am meisten gesuchten mutmaßlichen Topterroristen der Roten Armee Fraktion (RAF) ist am Mittwoch bei einem Feuerwechsel mit der österreichischen Polizei in Wien tödlich verletzt worden. Nach Angaben der Behörden handelt es sich dabei um den 43-jährigen Horst Ludwig Meyer, der als Sprengmeister der RAF galt und möglicherweise auch an dem Anschlag auf den Chef der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, beteiligt gewesen sein könnte.

Meyers Ehefrau Barbara, die sich von ihrem Mann getrennt hatte und ebenfalls als Terroristin beschuldigt wird, war im Mai freiwillig aus dem Libanon nach Deutschland zurückgekehrt, wo sie in Haft genommen wurde. In der Presse waren die Meyers als das "fürchterlichste Terrorpaar, das je bei uns gewütet hat", bezeichnet worden. Sie seien "Staatsfeinde Nummer eins". Für Hinweise, die zur Ergreifung der beiden führen würden, war zeitweise eine Belohnung von insgesamt vier Millionen Mark ausgesetzt.

Der seit Jahren im Untergrund lebende und nach Einschätzung des Staatsschutzes zur ehemaligen RAF-Kommandoebene gehörende gelernte Starkstromelektriker Meyer war in Begleitung von Andrea Martina Klump, die ebenfalls Mitglied der RAF gewesen sein soll. Die 42-Jährige konnte festgenommen werden, nachdem sie zuvor ein Springmesser weggeworfen hatte. Vor ihrem Abtauchen in die Illegalität hatte Andrea Klump in Frankfurt am Main Völkerkunde, Soziologie und Politik studiert, ihr Studium aber vorzeitig abgebrochen und sich dann zunächst für inhaftierte Terroristen engagiert.

Nach den bisherigen Ermittlungen, an denen inzwischen auch zwei Staatsschutzspezialisten des Bundeskriminalamts (BKA) beteiligt sind, scheint es allein Kommissar Zufall gewesen zu sein, der die Polizei auf die Spur des Paares geführt hatte. Es seien keine deutschen Sicherheitsbehörden an der Wiener Aktion beteiligt gewesen, hieß es. Auslöser sei allein die Aufmerksamkeit einer Passantin im Wiener Außenbezirk Donaustadt gewesen, der das Verhalten von zwei Personen verdächtig vorgekommen sei, so dass sie unverzüglich die Polizei alarmiert habe. Als die Beamten auftauchten, zog Meyer sofort eine Pistole, und es kam zu dem tödlichen Schusswechsel.

Was Meyer und Klump, die mit gefälschten italienischen Reisepässen ausgestattet waren, in der österreichischen Hauptstadt wollten, ist bislang ungeklärt. Fest steht nur, dass sie nach Angaben des österreichischen Innenministeriums offenbar "seit längerem nicht näher bekannte Beobachtungen" in der Donaustadt angestellt hätten. In der Nähe des Viertels befinden sich zwei Banken und die internationale UNO-City.

Weitere Informationen im Internet:

http://www.bka.de

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