Die Seele des Front National hat im Hundewaschsalon „4 Pattes Paradise“ eine Heimat. Im elsässischen Ort Chalampé direkt an der deutschen Grenze. Betreiberin Aurore Kuentz massiert einem Labrador Shampoo ins Fell.
„Ich habe die Schnauze voll von den Ausländern in Frankreich“, sagt Kuentz bei der Arbeit. „Deshalb wähle ich Le Pen. Mit Ausländern sind natürlich nicht die Deutschen gemeint.“ Sie meine damit „solche Ausländer, die Kopftuch tragen. Fragen Sie doch mal meine Kunden, was die wählen“, sagt die 31-Jährige. Die umstehenden Damen nicken. Zugeben, dass man Marine Le Pen wählt? Damit hat in Chalampé niemand ein Problem.
Hier, nur einen Steinwurf von der deutschen Grenze entfernt, war der Erfolg für Le Pen schon vor zwei Wochen enorm: 30 Prozent wählten im 1000-Einwohner-Ort die Rechtsnationalistin. Und das in einem Ort, der wie wenige in Frankreich vor allem wirtschaftlich von Europa und offenen Grenzen profitiert. Wie kann das sein?