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Deutschland Bundesamt für Migration

So viele Asylanträge wurden 2024 bereits gestellt

Politikredakteur
Asylbewerber in Eisenhüttenstadt Asylbewerber in Eisenhüttenstadt
Asylbewerber in Eisenhüttenstadt
Quelle: picture alliance/dpa
Im zwölften Jahr in Folge liegt die Zahl der Asylanträge in Deutschland über der Marke von 100.000 Fällen – 2024 schon Ende Mai. Bemerkenswert ist auch: Asylbewerber aus nur drei Ländern stellen 60 Prozent der Anträge.
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Im laufenden Jahr sind bereits mehr als 100.000 Asylanträge in Deutschland gestellt worden. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) verzeichnet bis Ende Mai genau 103.467 Erstanträge. Das waren 18 Prozent weniger als in den ersten fünf Monaten des Vorjahres. Im Mai wurden mit 17.231 Erstanträgen auch etwas weniger als noch im April vom BAMF entgegengenommen – das entspricht einem Rückgang um 1,5 Prozent.

Im Langfristvergleich liegt das aktuelle Niveau der Asylzuwanderung aber immer noch deutlich über den Werten der Jahre 2017 bis 2022 sowie der Zeit vor der Migrationskrise 2015/2016.

Hauptherkunftsländer bleiben auch 2024 Syrien, Afghanistan und die Türkei. 60 Prozent der rund 100.000 Antragsteller stammen aus diesen drei Ländern.

Mit den neuen BAMF-Daten ist nun offiziell: Die Bundesrepublik überschreitet jetzt seit zwölf Jahren in Folge in jedem Jahr den Wert von 100.000 Anträgen bei der Asylzuwanderung. 2013 war dies mit 127.000 Anträgen erstmals wieder seit den Balkankriegen der 90er-Jahre der Fall. Während heute viele Politiker eine Größenordnung von 100.000 Asylanträgen im Jahr eher als geringes Niveau einschätzen, wurde die Überschreitung der 100.000er-Marke damals, vor den Extremjahren der großen Migrationskrise, als Warnsignal empfunden.

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Der damalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), warnte bei der Vorstellung der Asylbilanz 2013 eindringlich, dass „die Zahl der Asylanträge im Vergleich zum Vorjahr erneut deutlich um mehr als 60 Prozent angestiegen“ sei. „Höhere Zahlen waren zuletzt im Jahr 1999 zu verzeichnen.“ Im „Vergleich zu den anderen EU-Mitgliedstaaten weist Deutschland im Jahr 2013 mit deutlichem Abstand die höchsten Asylbewerberzahlen auf“, erklärte de Maizière damals.

Diese Führungsposition hat Deutschland bis heute inne. Andere stark betroffene Zielstaaten wie die Niederlande oder Großbritannien versuchen – trotz geringerer Asylzuwanderung als Deutschland in absoluten Zahlen wie auch im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße –, diese Form der Zuwanderung stark zu senken. Staaten wie Schweden oder Dänemark haben eine dauerhafte Verringerung schon umgesetzt. Aktuell wollen etwa die Niederlande restriktive Maßnahmen bei Einreise und Versorgung der Asylzuwanderer durchsetzen und gegebenenfalls für die Dauer von zwei Jahren einen „Asylnotstand“ ausrufen, mit dem die Bearbeitung von Anträgen ausgesetzt werden kann.

Auch die Bundesregierung hat mit mehreren Maßnahmen auf den im vergangenen Jahr sehr deutlich gestiegenen Asylzuzug reagiert, etwa mit der Ausweitung der stationären Kontrollen auf die Grenzregionen zu Polen, Tschechien und der Schweiz sowie einer erst späteren Anhebung der Sozialhilfe für abgelehnte Asylbewerber auf das Bürgergeldniveau. Diese Leistungen erhalten sie nun erst nach 36 Monaten und nicht schon nach 18, wie dies lange in der Bundesrepublik praktiziert worden war.

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Nach dem tödlichen Messerattentat in Mannheim und kurz vor der EU-Wahl am kommenden Sonntag vollzieht die Bundesregierung aktuell einen Kurswechsel und hat angekündigt, die Abschiebung einiger besonders schwer straffällig gewordener Afghanen oder Syrer in diese Diktaturen ernsthaft zu versuchen.

Schweden etwa, das während der Krise rund um 2015 in der EU der Hauptzielstaat neben Deutschland war, danach aber seine Zuwanderung dauerhaft reduzierte, ist auch in diesem Punkt aktiver: Dem nordischen Staat gelangen im vergangenen Jahr laut der dortigen Grenzpolizei jeweils fünf Rückführungen nach Syrien und Afghanistan. Das ehemalige Hauptzielland Schweden verzeichnete im laufenden Jahr bis Ende April nur rund 3200 Asylanträge, in Deutschland waren es damals schon mehr als 80.000.

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